
Saison
27.02.25
Nie normal: HSV, SCP, olé olé!
Wenn der Hamburger SV und der SC Paderborn aufeinandertreffen, dann geht es niemals ganz gewöhnlich zu. Mit diesen beiden Teams ein langweiliges 08/15-Spiel – das kommt höchst selten vor. Und dieses Mal?
Es gibt sie einfach, diese Spiele, in denen immer etwas Besonderes in der Luft liegt. Manchmal sind es Derbys, manchmal sind es Duelle zwischen zwei jahrzehntelangen Kontrahenten, und manchmal sind es Spiele wie die zwischen dem Hamburger SV und dem SC Paderborn. Spiele, denen keine geschichtlichen Besonderheiten zugrunde liegen oder die anderweitig spezielle Voraussetzungen aufweisen, sondern bei denen es einfach so ist: Es passiert immer was. Frei nach dem – zugegebenermaßen leicht abgewandelten – MfG-Motto der Fantastischen Vier: "HSV, SCP, olé olé". Denn wenn der HSV und der SCP in den vergangenen Jahren aufeinandertrafen, dann passierte vor allem eines: Es war Leben in der Bude, es wurde Fußball gespielt, und: Es fielen Tore. Und zwar reichlich.

Wenn man sich allein die letzten Gastspiele der Rothosen bei den Ostwestfalen anschaut, dann lässt sich ein Muster erkennen. Das letzte Aufeinandertreffen im vor 17 Jahren neu gebauten Paderborner Stadion ging zwar aus Hamburger Sicht verloren, davor aber verließen die Profis des HSV dreimal in Folge den Platz als Gewinner – und dies stets nach ebenso engen wie turbulenten und torreichen Duellen. 2:1, 3:2, 4:3 – 15 Tore in drei Spielen, das ist schon ein außergewöhnlicher Wert.
Und der Durchschnittswert sieht auch mit Blick auf die letzten zehn Duelle, in denen beide Teams aufeinandertrafen, sehr hoch aus: 39 Treffer in zehn Spielen, also rund vier Tore pro Partie – nur in Duellen mit dem SSV Jahn Regensburg fielen in den vergangenen zehn HSV-Spielen im Schnitt ähnlich viele Tore (41). Durchschnittlich vier Tore pro Spiel – diesebzüglich liegt auch das Hinspiel aus dieser Saison voll im Trend, da man sich am Ende im Volksparkstadion mit einem 2:2 trennte. Filip Bilbija traf als Ex-HSVer doppelt, Robert Glatzel hatte für den HSV den ersten Ausgleich erzielt, Davie Selke sorgte kurz vor Schluss für den zweiten Ausgleich und damit für den 2:2-Endstand (Foto oben).

Auf Selke werden auch dieses Mal selbstverständlich wieder viele Augen gerichtet sein, denn der Hamburger Maskenmann steht aktuell für genau das, was die HSV-SCP-Duelle auszeichnet: viele Tore. Fünf waren es in den vergangenen drei Spielen, zuletzt gegen den FCK traf Selke zweimal mit dem Fuß. Fast schon etwas ungewöhnlich für den 1,95 Meter großen Angreifer, der in dieser Saison bereits achtmal per Kopf zur Stelle war.
Damit ist Selke der mit weitem Abstand gefährlichste Kopfballspieler und -torjäger der Liga, und das trotz Schutzmaske nach seiner Jochbogenfraktur, mit der er bereits in Münster per Kopf sowie beim SC Preußen und in Regensburg per Strafstoß und wie erwähnt gegen die Roten Teufel doppelt aus dem Spiel heraus getroffen hat. Und gegen Paderborn? Die Ostwestfalen stellen mit 29 Gegentoren genau wieder HSV die beste Defensive nach Ligaprimus Hannover 96, sodass es für Selke und Co. kein Leichtes werden wird, am Sonntag für die nötigen Tore zu sorgen. Aber wenn man auf die Statistik vertrauen darf, dann werden die ja sowieso fallen. Bei dieser Paarung passiert schließlich immer Besonderes und nie Normales.