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09.09.24
HSV verlängert mit Mario Vuskovic ab 2026
Die Rothosen stehen weiterhin zu ihrem Verteidiger. Aktueller Vertrag des wegen Dopings gesperrten Kroaten wird durch eine stark leistungsbezogene Vereinbarung ab Ende der Sperre abgelöst.
„Mario Vuskovic war, ist und bleibt Teil der HSV-Familie.“ Mit diesem klaren Statement hatten die HSV-Vorstände Dr. Eric Huwer und Stefan Kuntz unmittelbar nach dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) deutlich Stellung bezogen. Nun, nach intensiver Begutachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen und nach intensiven Gesprächen mit allen involvierten Parteien, haben der HSV und der wegen Epo-Dopings bis November 2026 gesperrte Kroate einen Umgang mit dem Urteil gefunden und die Folgen für die zukünftige Zusammenarbeit geregelt.
Der ursprünglich bis Juni 2025 geltende Vertrag zwischen dem HSV und Mario Vuskovic wird in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. „Für mich selbst ist klar, dass dem bis 2025 laufenden Vertrag durch die bis 2026 verhängte Sperre die Grundlage entzogen ist“, sagt Vuskovic: „Der HSV hat mich in den vergangenen Jahren auf ganz unterschiedliche Weise unglaublich unterstützt. Auch deshalb stand es für mich nie zur Debatte, dass ich bei Verlängerung der Sperre auf vier Jahre meinen Vertrag aussitzen könnte.“
Die HSV-Verantwortlichen und der Abwehrspieler verständigten sich zudem darauf, unmittelbar nach Ablauf der Sperre ihre sportliche Zusammenarbeit fortzusetzen. Vuskovic unterzeichnet einen neuen Vertrag als Lizenzspieler ab 2026. Dieser Kontrakt wird sehr stark leistungsbezogen sein. „Wir bieten Mario damit eine Perspektive und dem HSV eine Chance. Wir alle wissen, dass eine Rückkehr in den Profispielbetrieb nach einer vierjährigen Sperre keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sind jedoch überzeugt davon, dass Mario die Fähigkeiten und den Kampfgeist besitzt, um eine Rückkehr zu meistern. Und wir sind bereit, ihn auf diesem Weg weiterhin bestmöglich zu unterstützen“, sagt Stefan Kuntz.
Der Vorstand des HSV betrachtet diesen Schritt sowohl im Sinne des Clubs als auch des Spielers und Menschen Mario Vuskovic als sinnvoll und konsequent. „Die vergangenen Wochen und Monate waren für Mario und seine Familie extrem emotional und belastend. Umso beeindruckender ist es für uns, wie klar und kämpferisch er sich in unseren Gesprächen gezeigt hat und mit welcher Energie und Überzeugung er bereits darauf hinarbeitet, zurück aufs Spielfeld zu kehren“, sagt Dr. Eric Huwer und ergänzt: „Auch wenn es schwerfällt: Wir akzeptieren, dass Mario den Kampf vor dem CAS verloren hat. Und wir positionieren uns weiterhin gegen jede Art von Doping. Doch auch nach tiefgreifender Auseinandersetzung mit dem CAS-Urteil bleiben unsererseits die bekannten und erheblichen Zweifel, dass der Dopingvorwurf gegen Mario berechtigt ist. Aus diesem Grund werden wir den Weg eines starken solidarischen Zusammenhalts weiter gemeinsam mit unseren Gremien, Gesellschaftern, unseren Partnern, Mitgliedern und Fans fortsetzen. Dies ist es, was uns als HSV-Familie stark macht.“
Im Rahmen der Neuregelung legte sich der Vorstand der HSV Fußball AG nach eingehender rechtlicher Prüfung darauf fest, keine Regressansprüche oder Schadenersatzforderungen gegen den gesperrten Spieler zu stellen. Für dieses Vorgehen erhielt die HSV-Führung die klare Zustimmung des Aufsichtsrats und der Gesellschafter.
Stand heute darf Mario Vuskovic ab Mitte September 2026 wieder ins Teamtraining einsteigen. Was er bis dahin neben seinem Individual-Training tun wird – er darf aufgrund der Sperre in keiner Funktion beim HSV und auch nicht im Amateurfußball eingesetzt werden –, will er in den kommenden Wochen entscheiden. Klar ist für Vuskovic, dass er auch in der Zeit bis 2026 dem HSV und dem Profifußball so eng wie möglich verbunden bleiben möchte und sich zielgerichtet auf seine Rückkehr vorbereiten wird. „Ich möchte auf jeden Fall meinen Wohnsitz in Hamburg beibehalten, weil ich regelmäßig in der Hansestadt sein und mir natürlich auch die Spiele meiner Mannschaft im Stadion ansehen will “, sagt er.
Vuskovic wirkt stabil und zielsicher: „Ich werde alles dafür tun, um besser denn je zurückzukehren. Der HSV ist viel mehr als ein Arbeitgeber oder Club für mich, das hat nicht zuletzt der jüngste Überraschungsbesuch von Mitspielern und Staff in Split gezeigt.“ Der Zuspruch seiner Kollegen, vieler Fans, des kroatischen Verbandes und auch komplett unbeteiligter Personen bestärken ihn in seiner Haltung: „Der HSV vertraut mir und ich vertraue dem Verein. Ich bin sehr dankbar und ziehe jetzt viel Energie mit Blick auf unser gemeinsames Ziel 2026.“