HSV trauert um Oscar Algner

Oscar Algner, geboren im Jahr 1923 und seit dem 17. Oktober 1930 Mitglied im HSV, starb am vergangenen Sonnabend, 11. November, im Kreis seiner Familie. Er hatte im März dieses Jahres seinen 100. Geburtstag begangen.

Bereits von Kindheit an trug Oscar Algner den HSV im Herzen. Sein Vater war im Vorstand des HSV und hatte 1919 schon den Zusammenschluss der drei Gründervereine begleitet. Als Fünfjähriger erlebte Oscar Algner 1928 sein erstes HSV-Spiel, saß im Stadion am Rothenbaum auf einer Holzbank direkt hinter der Torauslinie. Ab 1930 durfte er dann selbst im HSV Fußball spielen, wurde Mitglied und legte stets aus der Innenstadt den weiten Weg nach Ochsenzoll zurück. Auch als die Familie nach Othmarschen zog und er nicht mehr Fußball spielte, blieb er dem HSV treu. Der Verein war dabei auch immer ein Ankerpunkt für die gesamte Familie, selbst in dunklen Zeiten, als Oscar Algner im Krieg und in Kriegsgefangenschaft war. Und als er, zurück in Hamburg, selbst eine Familie gründete, hat er seine tiefe HSV-Verbundenheit an seine Tochter, Söhne, Enkel und Urenkel weitergegeben.

Bis ins hohe Alter ist Oscar Algner regelmäßig ins Stadion gegangen. Im August 2023 erlebte er noch einmal einen hochemotionalen Stadionbesuch beim 3:0 Erfolg des HSV gegen Hertha BSC. Gemeinsam mit vier Generationen der Familie Algner – Urenkel Philipp war an dem Tag Einlaufkind – war Oscar Algner sichtlich gerührt von der Stimmung im ausverkauften Volksparkstadion.

Oscar Algner hat mehr als zwei Drittel der über 130-jährigen HSV-Geschichte miterlebt und erhielt für seine Treue zum Verein zahlreiche Auszeichnungen wie etwa die Nadel für die 75-jährige Mitgliedschaft. Er sagte jedoch stets bescheiden, dass er keine Verdienste um den HSV habe. Er war Hanseat durch und durch, höflich, zurückhaltend, aber auch immer mit einem scherzhaften Spruch auf den Lippen und immer mit der Raute im Herzen.

Unser aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl gelten der Familie, allen Freunden und Bekannten. Wir werden Oscar Algner in ehrender Erinnerung behalten als HSVer, der seinen Verein auf Lebenszeit tief in seinem Herzen verankert hatte.