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Verein

11.04.24

Der „Mann der tausend Hände“ wird 90!

Horst Schnoor feiert am heutigen 11. April seinen 90. Geburtstag. Über die Karriere eines Schlussmannes, der in den Bestenlisten des HSV weit oben rangiert und seinem Club bis heute treu geblieben ist.  

Im Kosmos der vielen großen und legendären HSV-Keeper von Adler über Golz bis hin zu Kargus und Stein ist er die Nummer 1: Horst Schnoor. Der gebürtige Hamburger stand zwischen 1952 und 1967 mehr als ein Jahrzehnt lang für den HSV zwischen den Pfosten und absolvierte 507 Pflichtspiele (davon 453 Meisterschafts-, 41 Pokal- und 13 Europapokal-Spiele) für die Rothosen – so viele wie kein anderer Schlussmann in der ruhmreichen Geschichte des Clubs. Auf Platz 2 folgt mit weitem Abstand Rudi Kargus mit 336 Partien.  

12 Titel und 139 Weiße Westen 

Überhaupt bringen es lediglich Manfred Kaltz (744) und Uwe Seeler (587) auf mehr Einsätze mit der Raute auf Brust. Letztgenannter Rekordtorschütze, seines Zeichens der größte HSVer aller Zeiten, adelte seinen Torhüter einst mit folgenden Worten: „Horst ist der Mann der tausend Hände“. Schnoor, selbst weniger ein Mann der Worte, sondern mehr der Taten, war zu seiner aktiven Zeit wahrhaftig ein schwer überwindbarer und überaus erfolgreicher Rückhalt: Im HSV-Dress wurde er zehnmal Oberliga-Meister (1953 und 1955-63) sowie je einmal Deutscher Meister (1960) und DFB-Pokalsieger (1963). 139-Mal und damit ebenfalls so häufig wie kein anderer HSV-Keeper (auf Platz 2 rangiert erneut Kargus mit 108) hielt der gebürtige Hamburger dabei seinen Kasten sauber - Chapeau! 

Doch damit nicht genug der Bestmarken und Nennungen in den HSV-Geschichtsbüchern:  Nachdem er im November 1960 bei der Europapokal-Premiere der Rothosen (5:0 bei den Young Boys Bern) zwischen den Pfosten gestanden hatte, avancierte Schnoor am 24. August 1963 auch zum ersten Bundesliga-Torwart der HSV-Geschichte. Beim Auswärtsspiel gegen Preußen Münster (1:1) wuchs er abermals über sich hinaus, hielt den ersten Bundesliga-Punkt der Hamburger fest und bekam vom „Sportmagazin“ prompt die Note 1. „Lieber stehe ich als Torwart pausenlos unter Feuer, als kaum beschäftigt zu werden. Wie so oft in den Oberliga-Jahren, als ich alle zehn Minuten mal einen Rückpass auf den Kasten bekam“, kommentierte Schnoor im Anschluss an diese geschichtsträchtige Begegnung. Zuvor war er in den besagten Oberliga-Jahren gar zweimal als Torschütze vom Elfmeterpunkt in Erscheinung getreten. 

1. Keeper auf dem „Walk of Fame“

Nach 5.411 Tagen, die zwischen seinem HSV-Debüt am 16. August 1952 (6:1 im DFB-Pokal gegen Victoria Hamburg im DFB-Pokal) und seinem letzten HSV-Pflichtspiel am 10. Juni 1967 (0:4 im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München) lagen, beendete Schnoor seine aktive Laufbahn. Nach dessen Ende war der Rekord-Torhüter der Rothosen getreu seiner Leidenschaft für „Weißen Westen“ als Inhaber einer chemischen Reinigung erfolgreich. Darüber hinaus blieb der zweifache Familienvater dem Fußball im Allgemeinen und seinem HSV im Speziellen bis heute eng verbunden. So besucht Schnoor als eine von vielen HSV-Legenden, die in Norderstedt ihr Zuhause fanden, gemeinsam mit alten Weggefährten noch immer viele Heimspiele im Volksparkstadion und hält den Kontakt zum Verein, für den er einst so viele Bälle hielt. 

Und der ihn am 8. August 2007 als ersten Torwart mit Hand- statt Fußabdruck auf dem mittlerweile 51 HSV-Legenden umfassenden „Walk of Fame“ am Uwe-Seeler-Fuß aufnahm. Ihm folgten seither mit Rudi Kargus, Uli Stein und Özcan Arkoc drei weitere Schlussmänner. Doch im Kosmos der legendären HSV-Keeper bleibt Schnoor die Nummer 1. Eine lebende Legende, die am heutigen 11. April ihren 90. Geburtstag feiert. Alles erdenklich Gute zum Ehrentag, lieber Horst!  


Mehr zu Horst Schnoor und den größten Keepern der HSV-Historie erfahrt ihr hier im ebenso ausführlichen wie zeitlosen HSVlive-Dossier (02/2022). 


Überraschungsbesuch zum 90. Geburtstag von Horst Schnoor

Besondere Geste zu einem besonderen Geburtstag: Der HSV sorgte am Vormittag mit einer ganz speziellen Delegation für einen Überraschungsbesuch beim Rekord-Torhüter der Rothosen. So waren mit Rudi Kargus, Richard Golz und Rene Adler drei weitere große Keeper der HSV-Historie sowie Ehrenliga-Koordinator Jürgen Ahlert (Foto v.l.) in Norderstedt zu Besuch und gratulierten herzlich zum Ehrentag. Sehr zur Freude des 507-fachen HSV-Schlussmanns, der sich sichtlich über die Überraschungsgäste sowie ein überreichtes Torwarttrikot freute.

Und damit noch nicht genug: Das Geburtstagskind selbst hat zum 90. Geburtstag auch ein tolles Geschenk für alles HSV-Fans geschnürt und stand im beliebten YouTube-Format "Hummel, Hummel! Mors, Mors!" Rede und Antwort.

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