
Saison
01.08.18
Holstein Kiel im Gegner-Check
Kingsley Schindler ist der Publikumsliebling, Tim Walter der neue Trainer und der größte Erfolg liegt über 100 Jahre zurück. Die Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e. V. im Check.
Der Hamburger SV eröffnet am Freitagabend (Anstoß: 20:30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Holstein Kiel die Zweitliga-Saison 2018/19. Für die Rothosen ist es nach 55 Jahren Erstligazugehörigkeit die erste Spielzeit überhaupt in der zweiten deutschen Spielklasse. Sportlich wie auch geografisch bietet das kommende Jahr dem HSV folglich viele neue Ziele. Um sich optimal auf die neue Liga und die vielen neuen Gegner vorzubereiten, stellt HSV.devor jedem Spieltag die Besonderheiten des jeweiligen Gegners vor. Den Anfang macht die Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e. V.
Die letzte Saison: Die KSV kehrte nach 36 Jahren Abstinenz zurück in die Zweitklassigkeit und legte als Aufsteiger eine sensationelle Saison hin. Am Ende stellten die Störche mit 71 Toren den besten Angriff der Liga und erreichten mit 56 Punkten Platz 3 und damit die Relegationsspiele für die Bundesliga. Dort musste sich das Team dem VfL Wolfsburg mit 1:3 und 0:1 geschlagen geben.

Die Persönlichkeit: Kingsley Schindler ist der Rookie im Kieler Offensivspiel. Der 25-Jährige hatte mit seinen Dribblings, Toren und Assists nicht nur erheblichen Anteil am Aufstieg in die 2. Liga, er gehörte auch dort zu den absoluten Leistungsträgern der Störche – und wurde zum Liebling der Kieler Fans. In der vergangenen Spielzeit kam er 33-mal zum Einsatz und erzielte zwölf Tore sowie fünf Assists. Auch das einzige Tor der Störche in der Relegation ging auf das Konto des Rechtsaußen.
Der Trainer: Tim Walter heißt der neue Mann auf der Kieler Trainerbank. Er kam von der 2. Mannschaft Bayern Münchens und übernahm im Sommer den Trainerposten von Markus Anfang, der wiederum in seine Geburtsstadt zum 1. FC Köln wechselte. Die Fußstapfen sind also groß. Zumal es für Walter, der in der Vorsaison die Reserve der Bayern zur Vizemeisterschaft in der Regionalliga Bayern führte, die erste Profistation als Trainer ist. Aber mit Neulingen haben die Kieler ja beste Erfahrungen gemacht.

Das Stadion: Die Holstein-Arena ist mit 11.386 Plätzen das kleinste Stadion der 2. Liga. Die Spielstätte wurde bereits 1911 eröffnet und befindet sich im Kieler Stadtteil Kiel-Wik. In den vergangenen Jahren wurde das Stadion immer wieder umgebaut, um die Lizenz für die jeweilige Liga zu sichern. Die jüngste Umbauphase startete nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Mai 2017. Dabei wurden das Flutlicht, die Umkleidekabinen sowie die Mixed Zone und der Pressebereich ausgebaut. Der Baubeginn der neuen 4.800 Zuschauer fassenden Osttribüne verzögerte sich dagegen bis in den Juni 2018 und wird im Verlauf der aktuellen Spielzeit vollzogen, so dass die KSV planmäßig im Sommer des nächsten Jahres über ein Stadion mit 15.100 Plätzen verfügt.
Begegnung mit dem HSV: Der HSV und Kiel werden sich zum 69. Mal in einem Pflichtspiel gegenüberstehen. Es ist allerdings das erste Meisterschaftsspiel seit über einem halben Jahrhundert. Zuletzt kickte man im Januar 1963 gegeneinander um Punkte (1:1), damals noch in der Oberliga Nord. Am 1. August 1954 erlebte das Nord-Duell am Rothenbaum eine ganz besondere Premiere: In der 3. Runde des NFV-Pokal rupfte der HSV die Störche mit 8:2. Die Hälfte der Heimtore erzielte ein gerade mal 17 Jahre und 269 Tage junger Mittelstürmer, der bis 1972 in 586 weiteren Pflichtspielen im Rauten-Trikot sagenhafte 503 weitere Treffer folgen ließ. Sein Name: Uwe Seeler.
Ach, übrigens: Holstein Kiel gewann 1912 als erster Nord-Club überhaupt die deutsche Meisterschaft. Seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 waren die Störche aber kein einziges Mal erstklassig.
Infos zu allen weiteren Zweitliga-Gegnern des HSV findet ihr übrigens auch in der großen HSVlive-Saisonvorschau.