Spielbericht
08.02.20
Hinterseer-Doppelpack: HSV gewinnt 2:0 gegen den KSC
Die Rothosen haben am Sonnabend ihr Heimspiel des 21. Spieltags verdient mit 2:0 gegen den Karlsruher SC gewonnen. Die beiden Treffer für den HSV fielen in der zweiten Halbzeit, Torschütze war jeweils HSV-Angreifer Lukas Hinterseer (67./81.).
Der Hamburger SV hat am Sonnabend (8. Februar) im Rahmen des 21. Spieltags sein Heimspiel gegen den Karlsruher SC mit 2:0 (0:0) gewonnen. Nach einem engagierten Start der Gäste aus Baden riss der HSV vor 49.581 Zuschauern im Volksparkstadion das Spiel schnell an sich und erarbeitete sich einige hochkarätige Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. Da auch der KSC die zwei sich bietenden Gelegenheiten nicht nutzen konnte, ging es nach 45 Minuten torlos in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel machten die Rothosen weiterhin das Spiel, auch wenn der KSC diszipliniert verteidigte. Am Ende war es Lukas Hinterseer, der mit seinem Treffer in der 67. Minute den Knoten platzen ließ und in der 81. Minute mit seinem Tor zum 2:0 die Partie auch endgültig entschied.
Schaub mit doppeltem Lattentreffer...
HSV-Trainer Dieter Hecking schickte gegen den KSC zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf ins Rennen, die begleitet von einer erstmals offiziellen und kontrolliert durchgeführten Pyro-Aktion ins Stadion einlief. Von dieser Atmosphäre zeigten sich aber nicht nur die Rothosen, sondern auch die Karlsruher befeuert. Der Tabellen-17. beschränkte sich nämlich nicht nur auf die Sicherung des eigenen Tores, sondern präsentierte sich zu Beginn forsch und früh attackierend.
Der HSV schaffte es dennoch regelmäßig, sich ins letzte Drittel zu kombinieren oder mit einem langen Diagonalball das Karlsruher Pressing zu überspielen und Torchancen zu erarbeiten. Den Auftakt machte Schaub, der krachend an der Latte scheiterte (10.). Auch in der Folge spielten sich die Rothosen - meist über die Außenbahnen - einige Male gut durch das dichtbesiedelte Mittelfeld und legten erneut durch Schaub sowie zusätzlich durch Hinterseer, Fein und Beyer den HSV-Fans schon den Torschrei auf die Lippen, verfehlten die verdiente Führung jedoch knapp. 70 Prozent Ballbesitz und 9:3-Torschüsse in der ersten Hälfte belegten, dass die Hamburger das deutlich spielbestimmende Team waren und die Badener mehr und mehr in deren Hälfte drängten je länger das Spiel dauerte. Aber: Auch wenn Kittel kurz vor dem Halbzeitpfiff noch einen Hochkaräter auf dem Fuß hatte, witterten die Gäste hier und da ihre Chance und setzten ab und an einen Nadelstich. So musste auch HSV-Keeper Heuer Fernandes zweimal beherzt eingreifen und doppelt gegen Lorenz retten. Dies tat er mit Bravour, so dass es nach 45 kurzweiligen Minuten torlos in die Pause ging.
... und Hinterseer als doppelter Torschütze
Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst chancenreich weiter, Hofmann auf der einen und Hinterseer auf der anderen Seite kamen dem Ziel mit ihren Abschlüssen schon recht nah. Danach aber verlagerte sich das Geschehen zusehends ins Mittelfeld, wo der KSC ab der Mittellinie nun einen Riegel installierte, der den Rothosen das Leben schwermachte. Es taten sich kaum noch Lücken auf und ein Geduldsspiel entwickelte sich, in dem die Rothosen auf diese eine entscheidende Unaufmerksamkeit in der KSC-Deckung lauerten - und diese dann auch eiskalt ausnutzten.
Hinterseer war es, der in der 67. Minute einen misslungenen Klärungsversuch zur 1:0-Führung einköpfte und damit die Weichen auf Siege stellte. Zwar verschoben die Gäste ihre Pressinglinie nun noch einmal ein paar Meter nach vorn und attackierten wieder anggressiver, aber der HSV ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und sich die Führung auch nicht aus der Hand nehmen. Im Gegenteil: In der Schlussphase konnte erneut Hinterseer einen der zahlreichen Hamburger Gegenstöße sogar noch zum 2:0 vollenden und den Deckel endgültig draufmachen. Es war der Schlusspunkt dieses verdienten Heimsiegs - der achte im zehnten Heimspiel -, den sich die Rothosen hart erarbeitet und damit redlich verdient hatten. Und den sie im Aschluss ausgiebig und laustark mit den Fans feierten.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Beyer, Letschert, van Drongelen, Leibold - Fein (53. Jung) - Schaub (81. Kinsombi), Dudziak (73. Hunt) - Jatta, Hinterseer, Kittel
Karlsruher SC: Uphoff - Stiefler, Kobald, Pisot, Carlson - Gondorf, Groiß - Camoglu (75. Ben-Hatira), Wanitzek, Lorenz - Hofmann (69. Gueye)
Tore: 1:0 Hinterseer (67.), 2:0 Hinterseer (81.)
Zuschauer: 49.581
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Gelbe Karten: Beyer (51.) / Hofmann (43.)
Das Spiel im Zeitraffer:
Min. | |
---|---|
11. | Doppelchance Schaub: Zunächst wird Schaub nach einer sehenswerten Kombination von Leibold und Dudziak auf der linken Seite am Sechszehner in Szene gesetzt - sein wuchtiger Schuss prallt jedoch gegen die Querlatte. Sekunden später ist es erneut Schaub, der nach einem Zuspiel von Jatta aus halbrechter Position und etwa 20 Metern Torentfernung den Hammer auspackt. Seinen Abschluss kann KSC-Schlussmann Uphoff jedoch ins Toraus abwehren. Doppelt schade! |
21. | Glanztat Ferro: Nach einem Ballverlust des HSV am KSC-Strafraum schalten die Badener blitzschnell um und bedienen den komplett freistehenden Lorenz in der Hälfte des HSV, der allein auf das Tor von Heuer Fernandes zusprintet. Der HSV-Schlussmann kommt aber rechtzeitig aus dem Kasten, verkürzt den Winkel und kann den Ball so ins Toraus abwehren. Stark! |
22. | Ausrufezeichen van Drongelen: Aus zentraler Position und mehr als 40 Metern Torentfernung fasst sich van Drongelen ein Herz und hält einfach einmal drauf. Im Strafraum kommt Hinterseer noch mit dem Kopf an den Ball und lenkt den Ball dadurch gefährlich in Richtung Lattenkreuz. Am Ende fehlen Zentimeter. |
26. | 1A-Kombination: Fein legt auf der linken Seite raus auf Leibold, der sich im Zweikampf an der rechten Strafraummarkierung gut durchsetzt und zurücklegt auf Fein, der im rechten Eck des Sechszehners eingelaufen ist. Sein Versuch mit dem rechten Fuß fliegt knapp am rechten Toreck vorbei. |
29. | Kopfball Beyer: Jattas Flanke von der rechten Seite findet im Fünfmeterraum den eingelaufenen Beyer - sein Kopfball streicht nur wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei. So knapp! |
37. | KSC gefährlich: Camoglus scharfe Flanke von der rechten Seite fliegt in den Sechszehner, wo Lorenz lauert. Er gewinnt sein Kopfballduell und bringt den Ball gefährlich auf den Kasten von Heuer Fernandes. Dieser macht sich lang und lenkt den Ball über die Querlatte. Puh! |
41. | Wieder der HSV: Mit einem Pass hinter die Abwehrkette bedient Letschert den im Strafraum freistehenden Kittel, der aus zentraler Position flach abschließt. KSC-Keeper Uphoff ist rechtzeitig zur Stelle und pariert mit seinem Bein. |
48. | KSC-Standard: Aus halblinker Position und mehr als 20 Metern Torentfernung bringt Lorenz einen Freistoß mit viel Schnitt in den Sechszehner. Dort steigt Lorenz hoch und köpft den Ball auf das HSV-Tor - sein Versuch senkt sich im letzten Moment noch einmal gefährlich, landet aber auf dem Tornetz. |
55. | Jetzt der HSV: Nach Zuspiel von van Drongelen und Kopfballablage von Schaub zieht Hinterseer von der Strafraumkante und aus halbrechter Position wuchtig ab und visiert dabei das untere rechte Toreck an - Uphoff ist jedoch zur Stelle und wehrt ins Toraus ab. Die anschließende Kittel-Ecke von rechts landet im Fünfmeterraum bei Letschert, dessen Kopfball das Tor nur leicht verfehlt. Weiter so! |
67. | 1:0! Da ist die Führung: Zunächst bringt Leibold von links eine Flanke gefährlich an den langen Pfosten - dort fliegt Schaub heran, jedoch ist zuvor ein KSC-Spieler am Ball. Lorenz versucht anschließend den Ball aus der Gefahrenzone zu schießen, der gerät allerdings zur Kerze und landet im hohen Bogen am linken Pfosten, wo Hinterseer lauert und per Kopf einnickt. Jaaaaaaa! |
72. | Fast das 2:0: Schaub fasst sich von der Sechszehnerkante und aus zentraler Position ein Herz und legt alles was er hat in einen Schuss - der Ball knallt mit voller Wucht gegen den Querbalken und prallt so ab, dass er genau vor Hinterseers Füßen landet - er stolpert allerdings über den Ball. Schade! |
81. | 2:0! Da ist es: Nach einem klasse Solo über die rechte Seite dribbelt sich Jatta in den Strafraum und spielt quer auf den mitgelaufenen Hinterseer, der nur noch einschieben muss. Die Entscheidung! |
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | Karlsruher SC |
---|---|---|
18 | Torschüsse | 6 |
64% | Ballaktionen in % | 36% |
48% | Zweikampfquote | 52% |
91% | Passquote | 74% |
7 | Ecken | 3 |
11 | Flanken | 12 |
1 | Abseits | 4 |
7 | Fouls | 14 |
Hinterseer* 4 | Torschüsse | 3 Lorenz |
Jatta* 5 | Torschussvorlagen | 2 Wanitzek |
van Drongelen 116 | Ballaktionen | 47 Uphoff |
Kinsombi 75% | Zweikampfquote | 64% Pisot* |
Leibold 6 | Flanken | 7 Lorenz |
*Mehrere Spieler mit dem gleichen Wert |
Die Zusammenfassung des Spiels und die kompletten 90 Minuten als Re-Live seht ihr bei HSVtv!