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Team

27.03.19

Heimkehr des Box-Stürmers

In seiner Komfortzone Strafraum fühlt sich HSV-Angreifer Pierre-Michel Lasogga in dieser Saison wieder besonders wohl. Nun kehrt der gebürtige Gladbecker zum Auswärtsspiel in Bochum unweit seiner Heimat in bekanntes Terrain zurück und möchte auch dort Spuren hinterlassen.

40,3 Meter breit, 16,5 Meter lang, 664 Quadratmeter Fläche – der Strafraum, im modernen Fußballjargon gern als „Box“ bezeichnet, ist sein Wohnzimmer. Hier fühlt sich Pierre-Michel Lasogga am wohlsten, denn hier schießt der HSV-Mittelstürmer seine Tore. „Lasso ist in der Box eine echte Maschine. Wenn die Bälle dort in die Nähe von ihm kommen, dann ist das schon ein halbes Tor – er ist ein echter Strafraumspieler“, attestiert HSV-Kapitän Aaron Hunt. Die Statistik gibt ihm Recht: Satte 17 Treffer stehen für Lasogga in 22 Pflichtspielen in dieser Saison schon zu Buche – 13 in der 2. Bundesliga, vier im DFB-Pokal. Der 27-Jährige spielt damit seine erfolgreichste Runde seit der Saison 2013/14 (damals wettbewerbsübergreifend 15 Tore) und gilt als wichtiger Fixpunkt in der HSV-Offensive, dessen Torausbeute er zu 34 Prozent verantwortet.

„Immer schnell aus Fehlern gelernt“

Der bullige Stoßstürmer präsentierte sich auch zuletzt in Torlaune, erzielte beim 4:0-Derbysieg über den FC St. Pauli seinen 15. Karriere-Doppelpack (inklusive zwei Hattricks) und traf gegen den SV Darmstadt (2:3) sicher vom Punkt. Letzterer Treffer schmeckte dem Angreifer im Nachhinein allerdings weniger, war er aufgrund der historischen Aufholjagd der Lilien am Ende doch wertlos. „Unser Fehler im Spiel gegen Darmstadt war ganz klar, dass wir die Kontrolle nach den super 20 Minuten verloren haben. Bisher haben wir aber immer gezeigt, dass wir aus solchen Fehlern recht schnell lernen können. Das stand auch jetzt während der Länderspielpause ganz oben auf der Liste“, erklärt Lasogga, der mit seinen 27 Jahren und 128 Bundesliga-Spielen zu den erfahrenen Profis in der sehr jungen HSV-Mannschaft zählt.

„Erfahrung ist immer wichtig im Leben“, weiß der gebürtige Gladbecker, der seine ersten Schritte im Fußball als Dreijähriger für Adler Ellinghorst auf den Ascheplätzen des Ruhrgebiets sammelte. Am Sonnabend kehrt er zum Auswärtsspiel gegen den VfL Bochum (ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio) – knapp 20 Kilometer von seinem Geburtsort entfernt – in seine Heimat zurück. „Ich freue mich riesig darauf. Gefühlt komme ich nach Hause. Dorthin, wo ich groß geworden bin. Da kommen natürlich Heimatgefühle hoch“, erklärt Pierre-Michel, der sein Zuhause auf dem Platz – die Box – erst finden musste. In der Jugend des FC Schalke 04 (1999-2006) trat er im linken oder rechten Mittelfeld noch mehr als Vorlagengeber denn als Torschütze in Erscheinung. Erst bei seinen nächsten Stationen in Essen, Wattenscheid, Wolfsburg, Leverkusen, Berlin und Hamburg erarbeitet er sich den Ruf als typischer Strafraumspieler, der im richtigen Moment an der richtigen Stelle steht.  

81 Tore hat der HSV-Stürmer mittlerweile in seiner Laufbahn erzielt – zwei davon gegen den kommenden Gegner aus Bochum. Am 15. November 2010 schnürte er in Diensten von Hertha BSC einen Doppelpack zum 2:0-Heimsieg über die Männer von der Castroper Straße. Ein Treffer im altehrwürdigen Ruhrstadion, das mitten im Wohngebiet des Bochumer Stadtteils Grumme gelegen ist und in dem der VfL seit 1911 beheimatet ist, blieb dem Vollblutstürmer dagegen noch verwehrt. „Wir haben den Druck, dass wir in Bochum gewinnen müssen. Schließlich brauchen wir Siege und Punkte, um unser großes Ziel zu erreichen. Dieser Druck treibt uns aber an und ist positiv. Bisher haben wir gezeigt, dass wir damit gut umgehen können“, zeigt sich der Heimkehrer angriffslustig. Wohl wissend, dass seine Komfortzone in jedem Stadion der Bundesrepublik die gleichen Maße zählt: 40,3 Meter breit, 16,5 Meter lang, 664 Quadratmeter Fläche.