
Interview
13.03.25
Glatzel: "Ich weiß auf jeden Fall noch, wo das Tor steht"
Fünf Monate lang musste Robert Glatzel nach seinem Sehnenriss warten, bis er endlich wieder dabei sein kann. Nun ist es soweit, und der Mittelstürmer spricht im Interview über seine große Vorfreude auf das sehnlichst herbeigesehnte Comeback.
159 Tage sind vergangen, seit Robert Glatzel letztmals in der Liga stürmte. Es war der 8. Spieltag, der fulminante 3:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf. Eine lange Zeit, die Glatzel nach seinem Sehnenriss erst pausieren und dann schuften musste, um diesem Comeback Schritt für Schritt näherzukommen. Nun, fünf Monate und achte Tage später, wird es im Spitzenspiel beim 1. FC Magdeburg soweit sein. Über seinen langen Weg zurück hatte "Bobby" Glatzel bereits im Februar im HSV.de-Interview gesprochen, kurz vor der Abfahrt nach Magdeburg folgte nun das letzte Update-Gespräch.
Bobby, dass deine Vorfreude riesig ist, nach fünf Monaten erstmals wieder dabei zu sein, ist klar. Aber wie genau fühlt sich diese Vorfreude an? Bist du ein bisschen nervös?
Glatzel: Nervös bin ich überhaupt nicht, sondern positiv aufgeregt. Ich freue mich unglaublich darauf. Ich möchte es einfach genießen, wieder auf dem Platz zu stehen. Und ich bin mir sicher, dass ich es noch viel mehr genießen und zu schätzen wissen werde als vor dieser Verletzung und der langen Pause.
Du musstest noch nie in deiner Laufbahn eine solch lange Pause absitzen. Was denkst du, wie das Gefühl sein wird, erstmals wieder mit deiner Mannschaft in den Bus zu steigen und sich nach fast einem halben Jahr wieder auf ein Spiel vorzubereiten?
Das weiß ich noch nicht. Aber ich weiß, dass ich mit so vielen positiven Gedanken in den Bus steigen und mich auf alles freuen werde, was kommt und passiert. Mit der Mannschaft zusammen zu sein, diese steigende Aufregung vor dem Spiel zu spüren - auf all das freue ich mich total.

Dein letztes Spiel war die Partie in Düsseldorf inkl. eines Doppelpacks. Es waren deine Saisontore sechs und sieben, die du in nur sechs Spielen erzielt hast, und im Schnitt hast du einmal pro Stunde getroffen. Mega Zahlen! Übersteht ein solcher Torinstinkt auch eine fünfmonatige Pause ohne Probleme?
Was vielleicht noch etwas fehlen wird, sind Dinge wie die festen Abläufe, die Spielpraxis, der Rhythmus. Das wird nicht von heute auf morgen wieder da sein, das kommt nur über die Spiele. Aber den Torinstinkt an sich verliert man nicht, der geht nicht einfach so weg. Ich weiß auf jeden Fall noch, wo das Tor steht.
Trainer Merlin Polzin hat in vielen Medienrunden immer wieder von dir und deinen Fortschritten gesprochen. Und deine Mitspieler haben nach dem 4:1 gegen Düsseldorf nicht nur von ihrem Sieg, sondern auch vor allem davon geschwärmt, dass du nächste Woche wieder dabei sein wirst. Wie fühlt sich diese Zuneigung an?
Es überrascht mich immer wieder positiv. Sie fiebern total mit mir, das spüre ich und das fühlt sich einfach unglaublich gut an. Wenn sie sich freuen, sobald ich den Trainingsplatz betrete und sie dann "Bobby is back" rufen, das ist einfach großartig. Und eine riesige Motivation.
Fühlst du dich denn absolut bereit für das Comeback?
Ich fühle mich hundertprozentig fit, von mir aus wäre ich auch gern schon ein bisschen früher wieder dabei gewesen. Aber da haben die Ärzte und Physios natürlich auch ein Wörtchen mitzureden, was ja auch richtig und gut ist. So wurde die Entscheidung getroffen, dass wir bis zum Magdeburg-Spiel warten. Und darauf brenne ich jetzt und fiebere darauf hin.
Und wer fiebert noch alles mit?
Meine Familie natürlich. Meine Frau fiebert insbesondere total mit, und selbst meine Kinder spüren meine Vorfreude, auch wenn sie das noch nicht so ganz greifen können, was es für mich bedeutet, jetzt endlich wieder dabei zu sein. Und mein bester Freund wird am Freitag in Magdeburg sein. Er reist extra aus München an, um dabei zu sein. Wie gesagt: Die Unterstützung, die ich erfahren darf, ist von allen Seiten riesengroß, und dafür bin ich sehr dankbar.