
Interview
04.02.19
"Gegen den HSV ist es eine andere Ausgangssituation"
Im Interview mit HSV.de spricht FCN-Kapitän Hanno Behrens über seine Verbindung zum HSV, seine Erwartungen an das DFB-Pokal-Achtelfinale und die Verteilung der Favoritenrolle.
Hanno Behrens ist beim 1. FC Nürnberg zu einer festen Institution geworden. 126 Pflichtspiele (je 16 Tore und Vorlagen) hat der 28-jährige Mittelfeldspieler mittlerweile für den "Club" absolviert - nur Teamkollege Ondrej Petrak (127) trug im aktuellen Kader das FCN-Trikot einmal häufiger. Behrens, der von 2005 bis 2008 in der HSV-Jugend ausgebildet wurde und anschließend weitere vier Jahre für die zweite Mannschaft der Rothosen spielte, hat über seine Zeit beim SV Darmstadt 98 (2012-15) mit dem "Club" (seit 2015) seinen persönlichen Sprung in die Bundesliga geschafft und damit ein Traum wahr werden lassen. Mit den Franken, die aktuell den 17. Platz in der Bundesliga belegen, kämpft er derzeit um den Klassenerhalt und ist am morgigen Dienstag im Rahmen des DFB-Pokal-Achtelfinales (ab 18:15 Uhr live im HSVnetradio) bei seinem ehemaligen Club zu Gast.
Hanno, mit Christian Mathenia, Ivo Ilicevic und Törles Knöll spielst du mit drei weiteren Ex-HSVern in einem Team. Ist der HSV mit Blick auf das morgige Spiel Gesprächsthema Nummer eins unter euch?
Klar redet man mit den Jungs automatisch über das Spiel, weil sie auch mal beim HSV gespielt haben. Diese Gespräche über den HSV gab es aber auch schon vor der Pokal-Auslosung.

Du bist vor den Toren Hamburgs geboren und hast insgesamt sieben Jahre für den HSV gespielt. Hast du noch viel Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und Mitarbeitern?
Ja, es gibt zu einigen Personen aus meiner Zeit in Hamburg noch Kontakt. Es sind nicht viele, da man sich auch irgendwo auseinanderlebt, aber ich freue mich morgen das eine oder andere bekannte Gesicht wiederzusehen.
Inwiefern hast du den HSV in den vergangenen Jahren noch verfolgt und wie nimmst du die Entwicklung seit dem erstmaligen Abstieg wahr?
Ich habe den HSV eigentlich die ganze Zeit immer verfolgt. Ich denke, dass man in die zweite Liga nach dem schlechten Auftakt sehr gut reingekommen ist. Man sieht in den Spielen, dass die Hamburger mehr Qualität haben als viele andere Mannschaften. Ich bin zuversichtlich, dass sie deshalb auch direkt wieder aufsteigen werden.
Am Dienstagabend steht deine Rückkehr in den Volkspark an: Ihr steckt aktuell eigentlich voll im Bundesliga-Abstiegskampf und werdet nun im DFB-Pokal-Achtelfinale gefordert. Wie schwer fällt es da, den Fokus auf das Spiel zu richten?
Das ist relativ einfach zu beantworten: Wir sind im Pokal genauso fokussiert wie in jedem anderen Spiel auch. Natürlich ist uns bewusst, dass wir in der Liga in einer schwierigen Situation stecken, aber auch der DFB-Pokal-Wettbewerb hat bei uns einen hohen Stellenwert und wir wollen das Spiel erfolgreich bestreiten.

Du bist als Kapitän der Mannschaft in der momentanen Situation sicher besonders gefragt. Was machst du, um die Jungs wieder auf Kurs zu bringen?
Ich versuche natürlich auf und neben dem Platz voranzugehen, rede auch mit den Jungs, gerade mit den neuen Spielern, die so eine Situation vielleicht noch nicht erlebt haben und ich versuche im Training und auf dem Spielfeld mit Leistungen voranzugehen und die Mannschaft mitzuziehen.
In den ersten beiden Pokal-Runden habt ihr euch gegen unterklassige Gegner schwer getan, aber dennoch jeweils eine Runde weiter gekämpft. Wird es gegen den HSV ein anderes Spiel als gegen den SV Linx (2:1) und Hansa Rostock (6:4 i.E.)?
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, da ist es auch nicht leicht, gegen unterklassige Mannschaften weiterzukommen. Eine Mannschaft wie Hansa Rostock aus der 3. Liga arbeitet unter Profibedingungen. Auch die können laufen, kämpfen und Fußball spielen. Ich denke, dass es gegen den HSV eine andere Ausgangssituation ist. Wir sind zwar der Erstligist, dennoch gehen wir nicht als Favorit in dieses Spiel, weil die Mannschaft des HSV sehr viel Bundesliga-Erfahrung hat und eigentlich eine Bundesliga-Mannschaft ist. In Hamburg ist es natürlich auch nicht einfach für uns zu gewinnen.
Abschließend: Was sind deine generellen Erwartungen an das Spiel?
Natürlich wollen wir weiterkommen. Wir wollen ein gutes Spiel zeigen, aggressiv auftreten und dann irgendwie in die nächste Runde kommen. Ob das dann über 90 oder 120 Minuten oder das Elfmeterschießen passiert, ist uns relativ egal, wir wollen einfach in die nächste Runde kommen