Vorbericht
07.02.20
Fokus Fussball im besonderen Rahmen
Der Hamburger SV will im Heimspiel gegen den Karlsruher SC den dritten Sieg in Folge einfahren und den guten Start in die Rest-Rückrunde fortsetzen.
Nachdem er die erste Frage zum kontrollierten Einsatz von Pyrotechnik beim morgigen HSV-Heimspiel gegen den Karlsruher SC (8. Februar, ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio) noch gewohnt höflich beantwortet hatte, machte Dieter Hecking bei der zweiten Nachfrage zu dem außersportlichenThema klar, welchen Fokus er bevorzugt: "Ich dachte, ich soll hier über Fußball sprechen." Klar, auch für den 55-Jährigen ist die morgige Aktion ein "Pilotprojekt", von dem sich der Trainer-Haudegen "überraschen lassen möchte". Dem Club ist neben dem Gelingen des bisherigen Fankultur-Novums natürlich auch ein sportlicher Erfolg wichtig. Und für diesen ist Hecking verantwortlich, der in diesem Kontext eine gute Performance von seiner Mannschaft sehen möchte. Der Fußball-Lehrer erwartet einen konzentrierten Auftritt, der an die über weite Strecken starken Darbietungen gegen den 1. FC Nürnberg (4:1) und beim VfL Bochum (3:1) anknüpft: "Wir wollen das Heimspiel gewinnen und auf die Leistung der vergangenen beiden Spiele aufbauen", sagt Hecking und spricht damit aus, was sich die überwiegende Mehrheit der zu erwartenden 50.000 Zuschauer im Volksparkstadion ebenfalls wünscht.
HSV-Personallage bietet viele Optionen
Dass sich die HSV-Fans berechtige Hoffnungen auf den achten Heimsieg (bisher: sieben Siege, ein Remis, eine Niederlage) der laufenden Zweitliga-Saison machen dürfen, hängt neben der guten Frühform im Jahr 2020 vor allem mit der positiven Personallage zusammen. Bis auf die Langzeitverletzten Jan Gyamerah (Wadenbeinbruch) und Josha Vagnoman (Bruch eines Fußwurzelknochens) sind alle HSV-Profis entweder spielfit oder zumindest auf dem Weg dahin. Bei den Feldspielern ist einzig Jairo Samperio nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel noch keine Option für den Kader, gleichwohl der Spanier zum Ende der Woche wieder im Teamtraining mitmischte und zeitnah wieder zur Verfügung steht. Noch besser sieht es bei Ewerton aus, der seinen Magen-Darm-Infekt gerade rechtzeitig auskuriert hat. Falls der Brasilianer zunächst auf der Bank Platz nehmen sollte, würde er unweit von Michael Mutzel sitzen, der eine ganz besondere Verbindung zum morgigen Kontrahenten pflegt, schließlich stand der Ex-Profi insgesamt sieben Jahre (2004 bis 2011) beim KSC unter Vertrag.
Trauzeuge Mutzel traut Eichner einiges zu
Dementsprechend prägend sind die Erinnerungen an die Zeit im Wildpark: "Das war mit Sicherheit die emotionalste Phase meiner Karriere. Zu einigen Mitspielern von damals habe ich noch heute Kontakt." Einer davon ist Christian Eichner, der den KSC aktuell als Cheftrainer betreut, nachdem sich der Verein zu Wochenbeginn für eine Beurlaubung von Alois Schwartz entschieden hatte. "Wir sind gut befreundet, ich bin sogar sein Trauzeuge und weiß daher genau, dass er der Truppe eine positive Energie geben wird." Auf die sportliche Talfahrt der Badener bezogen (sechs Pflichtspiele in Folge sieglos) wählt der HSV-Sportdirektor sogar die gern zitierte Redwendung aus einer anderen Sportart: "Die angeschlagenen Boxer sind oft die gefährlichsten." Nur um dann nachzuschieben, was auch Dieter Hecking in der heutigen Pressekonferenz fast eins zu eins so von sich gab: "Wenn wir denken, dass wir das Spiel mit 80 Prozent gewinnen können, dann wird es gefährlich." Die Entscheidungsträger sprechen also mit einer Zunge und geben unisono die Richtung vor. Jetzt ist die Mannschaft gefragt, Taten folgen zu lassen.
Der HSV-Kader: Tor: Heuer Fernandes, Mickel; Feld: Beyer, Dudziak, Ewerton, Fein, Hinterseer, Harnik, Hunt, Jatta, Jung, Kinsombi, Kittel, Leibold, Letschert, Moritz, Narey, Pohjanpalo, Schaub, van Drongelen
So könnte Karlsruhe spielen: Uphoff - Stiefler, Kobald, Pisot, Carlson - Möbius, Gondorf, Wanitzek, M. Lorenz - A. Fink - P. Hofmann
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)