
Saison
31.03.25
Fokus, Energie, Inhalte
Der HSV hat im Zuge seines Kurz-Trainingscamps in Spanien die erste Trainingseinheit absolviert. Im Anschluss daran sprach Coach Polzin über die generelle Maßnahme, Trainingsinhalte und Personalfragen.
Die Profis des Hamburger SV sind im Zuge des Saisonendspurts bewusst aus dem Trainingsalltag in Hamburg ausgebrochen und absolvieren seit dem gestrigen Sonntag (30. März) ein viertägiges Trainingscamp in Spanien. Dort stand am heutigen Montag auf dem Trainingsgelände des spanischen Erstligisten RCD Mallorca die erste, rund anderthalbstündige Trainingseinheit auf dem Plan. „Nach einem freien Tag braucht es normalerweise etwas, bis die Jungs wieder in Bewegung kommen. Das war heute definitiv nicht der Fall. Die Sonne und der Platz haben dazu beigetragen, dass wir richtig viel Energie hatten. Das hat mir extrem gut gefallen“, erklärte Cheftrainer Merlin Polzin im Anschluss an die Einheit in einer Medienrunde. Der 34-Jährige sieht sich damit mit der Maßnahme eines Kurz-Trainingslagers im Saisonendspurt bestätigt: „Wir haben uns im Winter Gedanken darüber gemacht, welche Schritte nötig sind, um maximal erfolgreich zu sein. Ein solches Kurz-Trainingslager stand dabei mit auf der Liste. Wir versprechen uns davon, dass wir uns als Team weiter finden und für uns klarstellen, wie wir uns unser Spiel vorstellen und auch außerhalb des Platzes miteinander umgehen möchten. Der Verein war für diese Maßnahme sehr offen und hat uns maximal unterstützt. Auch die Jungs haben es gut aufgenommen, was mir ebenfalls wichtig war.“

Und diese Überzeugung war den HSV-Profis beim heutigen Trainingsstart in die Vorbereitung auf das kommende Punktspiel am Sonnabend beim 1. FC Nürnberg (ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio) deutlich anzumerken. So gingen die Akteure ebenso tatenhungrig wie positiv gestimmt an die Arbeit. Im Schatten des anderthalbstündigen Mannschaftstrainings trainierten Aboubaka Soumahoro und Dennis Hadzikadunic individuell mit Reha-Trainer Sebastian Capel. Fabio Balde absolvierte derweil Teile des Teamtrainings und Mittelfeldspieler Immanuel Pherai setzte krankheitsbedingt komplett mit dem Training aus. „Wir wollen sehr inhaltlich arbeiten. Gegen Ende der Saison wird häufig über Ergebnisziele gesprochen. Das bringt der Fußball mit sich. Diese Erfahrungen haben wir in der Vergangenheit auch gemacht. Der Druck in Hamburg wird einfach größer. Uns war extrem wichtig, dass wir nochmal rauskommen, andere Energien in der Mannschaft kreieren und uns vor allem über Inhaltsziele definieren. Wir haben für die einzelnen Spieler, Positionsgruppen und die Mannschaft klare inhaltliche Ziele für die nächsten Woche gesetzt, die weniger mit den drei Punkten am Wochenende, sondern der Weiterentwicklung unser Spielidee zu tun haben.“
Schonlau und Sturm-Trio im Blickpunkt
Zu diesen Positionsgruppen zählt dabei auch die Innenverteidigung, in der nach der Schulterverletzung von Hadzikadunic Kapitän Sebastian Schonlau in den Fokus rückt. „Für Dennis kann es mit Hinblick auf das Spiel in Nürnberg sicherlich eng werden. Ich freue mich, dass wir die Qualität von Bascho in der Hinterhand haben. Die Mannschaft und ich wissen, dass wir uns zu 100 Prozent auf ihn verlassen können“, sagt Polzin über den gebürtigen Warburger, der zuletzt wenig Spielzeit erhielt. „Bascho hat die Entscheidung mitgetragen, was nicht einfach ist. Er war kritisch mit sich selbst, hat sich ins Arbeiten gestürzt und darüber wieder versucht, den Weg zu zurückzufinden. Er ist definitiv bereit für das kommende Spiel.“

Unbedingt spielen wollen mit Rückkehrer Robert Glatzel, Davie Selke und Ransford Königsdörffer auch drei Mittelstürmer, die im präferierten 4-3-3-System um eine Position konkurrieren. „Wir haben klare Prinzipien und Vorstellungen von unserem Spiel. Natürlich macht es Sinn, bei drei absoluten Top-Stürmern über die Interpretation dessen nachzudenken. Wir werden jetzt aber keinen Aktionismus betreiben und versuchen, jeden glücklich zu machen, sondern wir haben eine Idee, wie unser Fußball aussehen soll“, erklärt Polzin dazu. Wie dieser en détail aussieht, erarbeiten die Rothosen in Spanien nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern – wie in Hamburg auch gängig – in Video-, Gruppen- und Einzelsitzungen. Der Nachmittag und Abend stehen den Rothosen dann „im Rahmen der Professionalität“, wie Polzin in der Runde betonte, zur freien Verfügung. Und auch hier soll der Teamspirit ohne Vorgaben weiter gestärkt werden, wie etwa gestern beim gemeinsamen Padel-Tennis einzelner Spieler geschehen – eines der vielen Puzzleteile, die dieses Kurz-Trainingslager ausmachen sollen.