
Spieltags-Fakten
14.12.23
FCN vs. HSV: Der Faktencheck zum Traditionsduell
Ein Aufeinandertreffen mit langer Geschichte sowie Comeback-Qualitäten und Kartensammler auf beiden Seiten - der Faktencheck bereitet euch auf das letzte HSV-Punktspiel des Jahres beim 1. FC Nürnberg vor.
#1 Traditionsduell mit langer Geschichte
Der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV treffen am Sonnabend im Rahmen des 17. Zweitliga-Spieltags zum 88. Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. Freundschaftsspiele inbegriffen kommt es gar zum 104. Vergleich der beiden Traditionsclubs, die zusammengerechnet 15 Deutsche Meisterschaften gewonnen haben (HSV 6, FCN 9). Zudem zählen beide Clubs zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga und trafen in der Eliteklasse des deutschen Fußballs 64-mal aufeinander (34 Siege, 16 Remis und 14 Niederlagen aus HSV-Sicht). Auch im Zweitliga-Vergleich hat der HSV bilanztechnisch die Nase vorn, musste bei fünf Siegen und zwei Remis erst eine Niederlage in den acht Spielen gegen den FCN einstecken. Das bis dato letzte Duell der beiden Clubs gewann der HSV ebenfalls: Am 4. März dieses Jahres setzten sich die Rothosen am 23. Spieltag der Saison 2022/23 mit 3:0 durch - die Treffer erzielten Dompe (19., direkter Freistoß und "Tor des Monats"), Reis (52.) und Königsdörffer (90.+5).
#2 Auf der Suche nach Balance
Als einziges Zweitliga-Team traf der HSV in jedem Spiel, 31 Tore nach 16 Spieltagen sind dabei ein Bestwert unter Trainer Tim Walter. Auch 32 Großchancen sind ligaweit die meisten; allerdings gilt gleiches auch für die Anzahl der vergebenen Großchancen - 16. Heißt: Der HSV hätte noch deutlich mehr Treffer erzielen können, was auch der ligaweit beste xGoals-Wert von 33,8 unterstreicht. Defensiv haben sich die Rothosen wiederum allein durch sieben Gegentoren nach individuellen Fehlern oft selbst geschwächt. Die Chancen vorn besser zu nutzen und die eigenen Fehler abzustellen, lautet demnach die Devise für das letzte Punktspiel in Nürnberg. Umso besser, dass hierfür wieder der zuletzt gelbgesperrte Taktgeber Jonas Meffert (Foto) zur Verfügung steht. Ohne Meffert konnte der HSV in vier Ligaspielen (drei Niederlagen, ein Remis) noch nicht gewinnen.
#3 Enges Rennen
Die "spannendste", "beste" oder "stärkste" 2. Liga aller Zeiten - das in den Köpfen der Fußballfans verankerte Werbeversprechen eines privaten Fernsehsenders ist in dieser Zweitliga-Saison in gewisser Weise Realität: So trennen den 1. FC Nürnberg als Tabellenzehnter nur vier Punkte vom HSV und dem Relegationsplatz 3. So eng ging es im Drei-Punkte-Zeitalter nach 16 Spieltagen in der 2. Liga zwischen dem 3. und dem 10. Tabellenplatz noch nie zur Sache. Auf den Plätzen 6 bis 10 tummeln sich mit Hannover, Hertha, Elversberg, Paderborn und Nürnberg gleich fünf punktgleiche Teams (24 Zähler). Auch das ist seit Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga ein Novum zu diesem Zeitpunkt der Saison.
#4 Comeback-Qualitäten
Beide Teams haben in dieser Saison bewiesen, dass sie nach Rückständen zurückkommen und noch etwas Zählbares mitnehmen können: Während der 1. FC Nürnberg nach Rückständen noch zwei Siege sowie drei Unentschieden und damit unterm Strich neun Zähler einfuhr (ligaweit Rang 2), heimste der Hamburger SV unter diesen Voraussetzungen mit einem Erfolg und vier Remis noch sieben Punkte ein. Die Comeback-Könige der 2. Liga kommen übrigens aus Kiel: Nach acht Rückständen holte die KSV noch zehn Punkte.
#5 Kartensammler
Bei Spielen mit FCN- und HSV-Beteiligung war in der Hinrunde der laufenden Saison 2023/24 eine Menge los: Zusammengerechnet zwölfmal wurden Spieler des Feldes verwiesen (HSV: 3 pro, 2 contra; FCN: 3 pro, 4 contra). Der Club findet sich nicht zuletzt aufgrund der vielen Platzverweise mit insgesamt 50 Gelben und vier Roten Karten am Ende der Fairplay-Tabelle wieder. Der HSV rangiert mit 42 Gelben und zwei Roten Karten auf Rang 16.