Spieltags-Fakten
17.04.24
Faktencheck zum Topspiel gegen die Kieler Störche
Rothosen mit Nehmerqualitäten, Alu-Könige unter sich und Kiel als Team der Stunde - der Faktencheck zum Nord-Klassiker zwischen dem HSV und der KSV hält spannende Infos bereit.
#1 105-jährige Tradition
Der Nord-Klassiker zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel ist mehr als 100 Jahre alt. Am Sonnabend treffen die beiden Clubs zum 128. Mal überhaupt und zum 80. Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. Die KSV zählt damit zu den nur 14 Vereinen, gegen die die Rothosen generell 100-mal oder häufiger gespielt haben. Die Gesamtbilanz fällt mit 78 Siegen, 22 Remis und 27 Niederlagen positiv aus. Auch in puncto Pflichtspiel-Bilanz hat der HSV die Nase vorn: 50 Erfolge, 14 Unentschieden und 15 Niederlagen. Erstmals standen sich beide Teams am 5. Oktober 1919 gegenüber, als die Rothosen 1:4 an der Kieler Förde unterlagen.
#2 Rothosen mit Comeback-Qualitäten
In Magdeburg bewies der HSV große Moral und holte in Unterzahl noch einen 0:2-Rückstand auf. Die Hamburger verbuchten damit zum 7. Mal in dieser Saison nach einem Rückstand noch Zählbares. Auch im Gesamtkontext sollte man die Nehmer- und Comeback-Qualitäten der Rothosen nicht außer Acht lassen. Vor zwei Jahren hatten sie 5 Runden vor Schluss 7 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, fuhren dann noch 5 Siege ein und sprangen auf Rang 3. Und auch Steffen Baumgart kennt sich mit Aufholjagden aus. In der Saison 2018/19 lag er mit Paderborn 5 Spiele vor Schluss auf Rang 4, hatte 4 Zähler Rückstand auf den Zweiten HSV - und fing die Hamburger noch ab.
#3 Immer wieder Aluminium
"Erst hast du kein Glück, dann kommt auch noch Pech hinzu": In Magdeburg geriet der HSV durch zwei harte Strafstoßentscheidungen ins Hintertreffen, traf dann 2-mal den Querbalken. Für die Hamburger waren es die Aluminiumtreffer Nummer 19 und 20 der laufenden Saison (Ligabestwert vor dem kommenden Gegner aus Kiel mit 19). Doch damit nicht genug: Allein in den letzten 4 Spielen scheiterte der HSV 8-mal (!) am Torgestänge. Wären diese 20 Schüsse alle im statt am Tor gelandet, hätte der HSV 12 Punkte mehr und wäre Spitzenreiter. Aber das Leben findet bekanntlich nicht im Konjunktiv statt, klar.
#4 Zeit für einen Heimsieg!
Der HSV hat mit der KSV in der 2. Liga keine so guten Erfahrungen gesammelt. Der einzige Sieg in den 11 Zweitliga-Duellen war ein 3:2-Auswärtserfolg im September 2022. Im Volksparkstadion gab es für die Rothosen wiederum 4 Remis und eine Niederlage. Es wird also Zeit für einen Heimsieg gegen die an Platz 1 liegenden Störche! Und es gibt dafür einen Mutmacher. So kann der HSV gegen Zweitliga-Tabellenführer historisch gesehen eine exzellente Bilanz vorweisen: In 11 Spielen gab es bei 5 Siegen und 5 Remis nur eine Niederlage.
#5 Viel HSV-DNA in den Störchen
Mittelfeldspieler Lewis Holtby (2014-19) bestritt 101 seiner 200 Bundesliga-Spiele im HSV-Trikot, erzielte zudem das letzte Hamburger Bundesliga-Tor (beim 2:1 gegen M´Gladbach am 12. Mai 2018). Mittelstürmer Fiete Arp (2010-19) wurde wiederum im HSV-Nachwuchs ausgebildet und ist bis heute der jüngste Bundesliga-Torschütze der HSV-Geschichte. Auch Flügelspieler Finn Porath (2010-19) entstammt dem NLZ der Rothosen und kam einmal zu Bundesliga-Ehren mit der Raute auf der Brust. Gepaart mit den Co-Trainern Dirk Bremser und Andre Hahn, die ebenfalls eine kurze bzw. längere HSV-Vergangenheit besitzen, steckt also viel HSV-DNA in den Kieler Störchen. Beim HSV liefen Kilometerfresser Jonas Meffert (96 Spiele/3 Tore), Top-Scorer Laszlo Benes (16/2) und Flügelflitzer Masaya Okugawa (21/5) einst für den Gegner auf.
#6 Mannschaft der Stunde
Die KSV Holstein hat einen beachtlichen Lauf: 5 Spiele, 5 Siege, 13:0 Tore - die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp gewann die vergangenen 5 Spiele allesamt zu Null. Mit dem jüngsten 4:0-Erfolg gegen den VfL Osnabrück sprangen die Kieler zudem furios an die Tabellenspitze. Dort stehen sie nun erstmals seit dem 17. Spieltag und erst zum zweiten Mal überhaupt in dieser Saison. 6 Siege in Folge wären übrigens ein Novum für Kiel in der 2. Bundesliga. Interessant: In der laufenden Zweitliga-Saison gelang der Rapp-Elf schon einmal 5 Siege in Serie, und zwar ausgerechnet gegen die kommenden 5 Gegner bis Saisonende.