
Spieltags-Fakten
17.04.25
Faktencheck XXL zum Gastspiel auf Schalke
Pure Fußballtradition, zwei besondere Vereine und der Wunsch nach Wiedergutmachung - der Faktencheck zum Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 versorgt euch mit allen wichtigen Zahlen, Daten und Fakten.
#1 Traditionsduell
Der FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV - diese Paarung lässt das Herz eines jeden Fußballromantikers höherschlagen. Bereits zum 134. Mal treffen die Traditionsvereine aufeinander, zum 119. Mal im Zuge eines Pflichtspiels. Die meisten dieser Begegnungen gab es in der Bundesliga, in der sich die Teams exakt 100-mal gegenüberstanden (je 38 Siege, 24 Remis). In der 2. Liga sind die beiden Clubs hingegen erst 5-mal aufeinandergetroffen. Die Rothosen blieben dabei ungeschlagen (3 Siege, 2 Unentschieden). So auch beim 2:2-Remis in der Hinrunde, als der HSV um Lukasz Poreba (Foto) nach Treffern von Richter und Königsdörffer zunächst mit 2:0 in Führung gegangen war, ehe S04 durch Younes und Karaman noch ausglich.
#2 Mitgliederstarke Vereine
Dass das Duell zwischen Schalke und Hamburg auch in der 2. Liga nicht an Attraktivität verloren hat, liegt auch am bedingungslosen Support der Anhängerschaft, auf den beide Vereine immer wieder zählen können. So erlebten sowohl der HSV als auch S04 in sportlich schwierigen Zeiten einen stetigen Mitgliederzuwachs. Die Rothosen knackten Anfang April erstmals die Marke von 120.000 Mitgliedern, die Knappen zählen gar 193.000 Mitglieder und liegen damit auf Rang 6 der mitgliederstärksten Sportvereine der Welt.
#3 Wiedergutmachung
Schalke gegen den HSV ist die einzige Begegnung des 30. Spieltags, in der zwei Verlierer der Vorwoche aufeinandertreffen. Während die Rothosen dem vorherigen Tabellen-16. Braunschweig mit 2:4 unterlagen, musste sich Königsblau bei Schlusslicht Regensburg mit 0:2 geschlagen geben. Für den HSV war es die erste Heimniederlage der Saison. Für S04 wiederum ein Dämpfer nach zuvor 10 Punkten aus 5 Spielen. Zumal die Knappen zum 8. Mal in dieser Saison torlos blieben. Beide Mannschaften pochen also auf Wiedergutmachung.
#4 Trendumkehr gewünscht
Der HSV trifft an den restlichen 5 Spieltagen ausschließlich auf Gegner, die in der unteren Tabellenhälfte stehen: Schalke, Karlsruhe, Darmstadt, Ulm und Fürth. Ein leichtes Restprogramm ist das aber keineswegs. So haben die Hamburger in dieser Saison gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte tatsächlich mehr Punkte geholt als gegen die aus der unteren. So gewann der HSV nur 6 von 13 Spielen gegen Mannschaften ab Platz 10 und möchte diese Bilanz selbstredend im Saisonendspurt aufpolieren.
#5 Joker-Glück und Alu-Pech
Der HSV war in der laufenden Saison bereits 13-mal durch Einwechselspieler erfolgreich - so häufig wie kein anderes Zweitliga-Team. Bemerkenswert: 8 verschiedene Joker stachen hierbei für die Rothosen, am häufigsten Davie Selke (3-mal) und zuletzt Robert Glatzel. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es nur 7 Tore durch 6 verschiedene Einwechselspieler. Während Merlin Polzin und sein Trainerteam also ein glückliches Händchen beim Wechseln zeigen, hatten die Protagonisten auf dem Platz in dieser Saison auch häufig Pech, genauer gesagt Alu-Pech. So scheiterten die Rothosen bereits 18-mal an Latte oder Pfosten. Nur der KSC (19) verzeichnete noch mehr Rahmentreffer.

#6 Top-Torjäger Selke
Davie Selkes Doppelpack gegen Braunschweig brachte zwar keine Punkte, vergrößerte aber seinen Vorsprung in der Torjägerliste. Mit 19 Treffern hat der Mittelstürmer seinen bisherigen Saisonrekord im Profibereich (jeweils 10; 2015/16 in der 2. Liga für RB Leipzig und 2017/18 in der Bundesliga für Hertha BSC) schon fast verdoppelt. So oft traf der 30-Jährige letztmals in der Saison 2012/13 bei den A-Junioren. Damals gelangen ihm 12 Tore für Hoffenheim und nach seinem Winter-Wechsel zu Bremen weitere 8 Treffer. Selkes Sturmpartner im TSG-Nachwuchs war in der Hinrunde 2012/23 übrigens der heutige Schalke-Kapitän Kenan Karaman.
#7 Top-Vorlagengeber Dompe
Der HSV hat neben dem besten Torjäger der 2. Liga auch den besten Vorbereiter in seinen Reihen: Jean-Luc Dompe assistierte zum 1:2 gegen Braunschweig, legte damit schon zum 5. Mal in dieser Saison ein Selke-Tor auf. Insgesamt steht der Franzose laut DFL-Statistik damit jetzt bei 10 Torvorlagen, dazu kommen 8 eigene Treffer. Zugleich ist das mit der statistischen Erhebung der Vorlagen ja immer so eine Sache. So weisen andere Statistik-Dienstleister bereits 12 Assists für Dompe aus. Klar ist: Dompe ist unter Cheftrainer Merlin Polzin mächtig aufgeblüht, erzielte in 16 Partien 14 Torbeteiligungen - unter Vorgänger Baumgart waren es an den ersten 13 Spieltagen 4 Scorerpunkte.
#8 S04-Offensive nutzt Fehler und Freistöße
Auf der Gegenseite führen Stürmer Moussa Sylla (14 Treffer) und Mittelfeldspieler Tobias Mohr (6 Assists) die teaminternen Scorerlisten an. Generell besitzt S04 eine überdurchschnittliche Offensive, die bisher 48 Tore erzielte (ligaweit Rang 6). Schalke nutzte dabei 13-mal einen gegnerischen Ballverlust zum Torerfolg - Ligabestwert. Auch in der Folge von Freistößen waren die Knappen bereits 5-mal erfolgreich, rangieren in dieser Kategorie ligaweit einzig hinter der SpVgg Greuther Fürth (6). Die Rothosen sind also gewarnt, Ballverluste und gegnerische Freistöße zu vermeiden.
#9 Verwundbare S04-Defensive
Die Probleme der Schalker, die mit 37 Punkten auf Platz 11 der Tabelle liegen, wurzeln also weniger in der Offensive, sondern vielmehr in der Defensive. So kassierte Königsblau bereits 52 Gegentore (ligaweit Rang 15) und blieb im Saisonverlauf nur 4-mal ohne Gegentor. Dabei ließ S04 bereits 55 Großchancen (nur Kaiserslautern mit 66 mehr) sowie einen Ligahöchstwert von 47 gegnerischen Torschüssen nach Kontern zu. Keine Frage, das geht besser und ist nicht nach dem Geschmack von Club-Legende Huub Stevens, seines Zeichens als Trainer in der offiziellen "Jahrhundertelf" der Knappen sowie Erfinder des Mantras "Die Null muss stehen".
#10 Volles Haus
Der HSV ist Partien vor vollem Haus gewöhnt. 11 der 15 Heimspiele waren bisher ausverkauft, sodass insgesamt 843.509 Menschen (56.234 pro Spiel) ins Volksparkstadion strömten. Mehr Fans waren es bisher nur beim kommenden Gegner aus Gelsenkirchen, der mit einem Schnitt von 61.386 Zuschauern pro Spiel die 2. Liga in diesem Ranking anführt und bereits 859.409 Personen in der Veltins-Arena begrüßen dürfte. Die großartige Unterstützung einer riesigen Fan-Basis macht beide Traditionsvereine aus, sodass auch am Sonnabendabend im Topspiel auf Schalke wieder mit einer grandiosen Kulisse zu rechnen ist.