Team

Dreifacher Jatta obenauf

Bakery Jatta erzielte zuletzt dreimal in Serie das 1:0 für die Rothosen. Der 25-jährige Flügelspieler hat sich damit eindrucksvoll zurückgemeldet und unterstreicht nicht nur mit Toren seine Bedeutung für das Team.

HSV-Trainer Tim Walter war am späten Sonnabendabend bestens gelaunt und erklärte im SKY-Interview mit Experte Torsten Mattuschka mit einem Augenzwinkern: "Bei Baka weißt du nie, ob der Ball in die Maschen oder in den Maschsee fliegt." Beim jüngsten Auswärtsspiel in Hannover schoss Bakery Jatta den Ball flach und wuchtig zum 1:0 in die Maschen - und das bereits zum dritten Mal in Serie: So erzielte der 25-jährige Flügelspieler beim Pokalspiel in Essen (4:3 n.V.), beim Heimspiel gegen Hertha BSC (3:0) und eben jüngst in unmittelbarer Nähe zum Maschsee gegen Hannover 96 (1:0) jeweils den Treffer zum wichtigen 1:0. Drei Spiele in Serie mit mindestens einem Tor bedeuten dabei einen persönlichen Rekord für den Zweitliga-Rekordspieler des HSV. "Wir haben mit ihm einen neuen Torjäger", schlussfolgerte ein erneut lächelnder Walter, der eine ganz besondere Beziehung zu "Baka" pflegt - und zwar auf und neben dem Platz.

Daumen hoch: Bakery Jatta erzielte in Hannover seinen zweiten Saisontreffer.

"Neuer" Torjäger mit Stärken gegen den Ball

Deshalb überraschte es auch nicht, dass der 47-Jährige seinen Schützling nach zwei ausbaufähigen Joker-Einsätzen zum Ligastart beim Pokalspiel an der Hafenstraße in die Startelf beorderte und der Gambier ihm dieses Vertrauen gleich mit einem Doppelpack zurückzahlte. Nun ließ Jatta auch in der 2. Liga als Startelfspieler jeweils eine Bude folgen, womit er teils aufkommende Kritik mit sportlichen Taten im Keim erstickte.

Dass "Baka" dabei weniger für das Toreschießen, sondern mehr für bedingungslosen Einsatz und vor allem Physis und Zweikampfhärte in der Rückwärtsbewegung bekannt ist, sorgte auch dafür, dass der Coach in Hannover an ihm festhielt. Und zwar trotz einer guten Leistung von Flügelpendant Jean-Luc Dompe, der nach dem Platzverweis gegen Gui Ramos aus taktischen Gründen für Innenverteidiger Stephan Ambrosius das Feld verlassen musste. Experte Mattuschka im besagten Interview dazu: "Hut ab, dass du ihn drauflässt. Für mich war Dompe viel besser im Spiel." Doch Walter hatte dieses goldene Händchen eines Trainers und erklärte zu seiner Entscheidung: "Mit einem Mann in Unterzahl kommt das Spiel von Jean-Luc nicht so zum Tragen. Baka hat im Spiel gegen den Ball wiederum einfach seine Stärken. Er klaut immer wieder Bälle, wir haben immer wieder gute Aktionen über ihn. Deshalb hatte er es sich verdient, auf dem Platz zu bleiben." Und verdient hatte er sich dann auch den berauschenden Jubel, als er mit seinem gewaltigen Flachschuss die mehr als 20.000 mitgereisten HSV-Fans in Ekstase versetze.

Noch ohne Niederlage gegen Rostock

Der HSV geht dadurch als Tabellenführer mit einem Bakery Jatta in Topform in das kommende Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Hansa Rostock (Sonntag, Anpfiff: 13.30 Uhr). Jatta würde in seinem dann 145. Zweitliga-Spiel für die Rothosen (bisher 22 Treffer, 20 Assists) seine Torserie selbsterklärend gern fortsetzen. Zumal er gegen die Rostocker noch auf einen Pflichtspieltreffer wartet. Aber: In seinen bisherigen drei Duellen mit der Kogge ging "Baka" immer als Sieger vom Platz - bei der bis dato einzigen Niederlage in Liga 2 und zugleich dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Clubs im Volksparkstadion am 2. Spieltag der Vorsaison (0:1) fehlte er aufgrund einer Muskelverletzung. Ein gutes Omen also für Sieg Nummer vier, indem Jatta ja vielleicht zum vierten Mal in Serie den Dosenöffner bereithält.