Stimmen zum Spiel
20.04.24
"Die Enttäuschung ist riesengroß"
Große Enttäuschung bei den Rothosen-Akteuren nach der 0:1-Niederlage gegen Tabellenführer Holstein Kiel. Die Stimmen zum Nordduell.
Sebastian Schonlau: Es war ein wichtiges Spiel heute für beide Mannschaften. Wir haben alles versucht und alles reingeworfen, aber nicht so viele Torchancen kreiert. Das Gegentor ist bitter und kurz nach der Halbzeit hatten wir eine gute Möglichkeit. Wenn wir das machen, dann fällt das Spiel vielleicht auf unsere Seite. Wenn du das Ding kassierst, kann sich Kiel aufs Verteidigen konzentrieren und wir haben es nicht geschafft, über die vielen Flanken Chancen zu kreieren. Jetzt muss natürlich einiges geschehen. Das ist uns bewusst. Sechs Punkte und das Torverhältnis ist viel.
Robert Glatzel: Ich fand nicht, dass Kiel heute unbedingt besser war, aber es ist typisch, wenn du da oben stehst. Es ist ein Spiel, das in beide Richtungen kippen kann. Bei uns hat dann in ein paar Situationen das Spielglück gefehlt. Trotz allem, hätten wir besser spielen müssen, aber es war keine schlechte Leistung heute. Wir haben im Moment leider nicht das Selbstverständnis, dass wir eine Offensivaktion nach der anderen fahren können. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Mit der Niederlage und der Ausgangslage muss ein Wunder her. Aber solange noch etwas möglich ist, muss man bis zum Ende immer alles versuchen. Aber klar ist, dass jetzt alles zusammenkommen muss. Es ist extrem schwer, aber wir können nicht aufgeben.
"Wir haben uns wie so oft nicht belohnt" Matheo Raab
Matheo Raab: Das Spiel war brutal intensiv. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet, spielen gegen Kiel, die einen Monsterlauf haben. Wir haben uns wie so oft nicht belohnt und kriegen dann so ein Standard-Gegentor. Beim Gegentor habe ich erlebt, dass ich umklammert und blockiert wurde. Meine Hände konnten nicht zum Ball. Das habe ich dem Schiedsrichter gesagt. Für mich ist es unbegreiflich, wie man da kein Foul am Torwart pfeifen kann. Ich habe den einzigen Vorteil, mit den Händen hinzugehen.
Jonas Meffert: Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir wollten es besser machen, haben es aber leider nicht hinbekommen. Das Gegentor war auch ein bisschen Spielpech oder auch Spielglück für Kiel, je nachdem wie man es sieht. Es liegt jetzt nicht mehr in unserer Hand. Aber wir werden natürlich niemals aufgeben. Am Spiel kann man sich nicht hochziehen. Wir wollten gewinnen und haben es nicht geschafft. Da kannst du spielen, wie du willst.
"Es war ein Spiel, das man nicht verlieren muss" Steffen Baumgart
Steffen Baumgart: Glückwunsch an Holstein Kiel. Wir hatten genug Möglichkeiten, auch wenn es nur Halbchancen waren. Wenn diese auf das Tor gehen, dann sind es klare Chancen. Das ist das Manko. Wir haben zu wenig Schüsse aufs Tor gebracht. Die Mannschaft hat gut gearbeitet. Die Schlüsselszene war die Entstehung zum 1:0. Aus meiner Sicht war das ein ganz klares Foul am Torwart. So eine Situation verändert ein Spiel extrem. Die Jungs haben trotzdem weiter gemacht. Leider haben wir auch in der Überzahl unsere Möglichkeiten nicht klar genug durchgespielt. Am Ende gehen wir als Verlierer vom Platz. Es war ein Spiel, das man nicht verlieren muss.
Marcel Rapp: Ich bin überglücklich über den Sieg. Wir sind gut in das Spiel gekommen, hatten einen Schuss aus dem Hinterhalt und eine gute Standardmöglichkeit. Ansonsten war es ein Spiel, in dem beide Abwehrreihen gut verteidigt haben und intensiv waren. In der zweiten Halbzeit hat der HSV eine Großchance mit Glatzel vor dem Tor, ehe das Spiel etwas verflacht. Nach der Gelb-Roten Karte haben wir alles wegverteidigt. Das haben wir uns vorgenommen. Die Leute sollten sehen, wofür Holstein Kiel steht: viel Leidenschaft. Fußballerisch hatten wir Luft nach oben, aber wir haben auch gegen einen sehr guten Gegner gespielt.
Schiedsrichter Sascha Stegemann zum 0:1: Auf dem Spielfeld war die Wahrnehmung so, dass es einen Zweikampf gab und der Kieler Angreifer mit den Armen arbeitet. Für mich war das ein handelsübliches Positiongerangel. Die Sonderregelung, die es einmal gab, dass der Torwart im Fünfmeterraum besonders geschützt ist, gibt es nicht mehr. Für mich war es kein Zweikampf um den Ball, sondern ein Gerangel um die bessere Position. Der Torwart wäre nicht an den Ball gekommen, weil er von Schonlau am ersten Pfosten weggeköpft wird. Dabei war die Distanz zwischen dem Torwart und dem Ball sehr, sehr groß.