Spielbericht
30.07.22
DFB-Pokal: 3:1 n.V. - HSV gewinnt in Bayreuth
Der HSV musste in der 1. Pokalrunde gegen den Drittligisten SpVgg Bayreuth ein hartes Stück Arbeit vollbringen, um weiterzukommen. Am Ende gewannen die Rothosen in der Verlängerung mit 3:1.
Der Hamburger SV hat am Sonnabend (30. Juli) die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Beim Drittligisten SpVgg Bayreuth bekamen die Rothosen allerdings nichts geschenkt und mussten vor 14.700 Zuschauern im ausverkauften Hans-Walter-Wild-Stadion den Umweg über die Verlängerung nehmen. Denn die Hausherrn waren in der ersten Hälfte durch einen Hemmerich-Freistoß in Führung gegangen (16.) und machten dem HSV das Leben gehörig schwer, ehe die Rothosen im zweiten Abschnitt offensiv zwingender wurden, durch den eingewechselten Königsdörffer den zwar späten, aber verdienten Ausgleich erzielten (83.) und dann in der Verlängerung den Sieg eintüteten. Schonlau und erneut Königsdörffer erhöhten für die im späteren Verlauf der Partie klar spielbestimmenden Hamburger auf 3:1 (97., 111.) und sorgten so für ein hart erkämpftes, aber insgesamt verdientes Weiterkommen im DFB-Pokal.
Unglücklicher Rückstand...
HSV-Trainer Tim Walter veränderte im DFB-Pokal seine Startelf gegenüber dem letzten Liga-Spiel gegen Hansa Rostock lediglich auf einer Position: Für Königsdörffer rotierte Bilbija in die Mannschaft - und der Angreifer spielte in der 16. Spielminute unfreiwillig eine entscheidende Rolle, als er in der Mauer stehend den Freistoß von Bayreuths Hemmerich entscheidend abfälschte, der dadurch gegen die Laufrichtung von HSV-Keeper Heuer Fernandes ins Tor trudelte. So führten die Gastgeber früh mit 1:0, obwohl bis dahin der HSV das Geschehen bestimmt und durch Glatzel zwei erste gute Abschlüsse verbucht hatte. Doch nun war der Drittligist - angefeuert vom begeisterten Anhang - voll drin in der Partie, der die Bayreuther um ein Haar sogar das zweite Tor geschenkt hätten, doch Heuer Fernandes parierte kurz vor dem Pausenpfiff stark den Kopfball von Nollenberger. Da auf der anderen Seiten die beiden besten Hamburger Chancen durch Heyer und Kittel (38, 45.) ebenfalls nicht den erhofften Erfolg brachten, ging es für den HSV trotz 75 Prozent Ballbesitz und 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe, aber insgesamt zu geringer Durchschlagskraft im letzten Drittel des Spielfeldes mit dem knappen Rückstand in die Pause.
... später Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel blieb die Spielvereinigung ihrer Marschroute treu, verteidigte tief und versuchte, mit schnellen Kontern Nadelstiche zu setzen. Der HSV seinerseits wechselte in ein 4-4-2-System und erhöhte mehr und mehr den Druck, was insbesondere auch den beiden neuen Kräften zuzuschreiben war, die Walter zum Start des zweiten Durchgangs ins Spiel gebracht hatte: Heil und Königsdörffer belebten das Spiel des HSV deutlich, und nicht umsonst war es Königsdörffer, der nach einer knappen Stunde für die beste Gelegenheit der Rothosen sorgte, allerdings an der Querlatte scheiterte. Als kurz darauf auch noch Glatzel und Reis nur um wenige Zentimeter den Ausgleich verpassten, war klar, dass der HSV nun auch seine offensive Durchschlagskraft wiedergefunden hatte und in der Schlussphase massiv auf den Ausgleich drängen würde. Und das mit Erfolg, denn in der 83. Minute spielte der ebenfalls eingewechselte Rohr perfekt Königsdörffer frei, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschob. Damit war die spannende Schlussphase eingeläutet, in der sich zwar auf beiden Seiten noch Torraumszenen ergaben, jedoch keine zwingenden Gelegenheiten mehr, so dass es nach einer dreiminütigen Nachspielzeit in die Verlängerung ging.
... und Sieg in der Verlängerung
Mit Beginn der Extratime machte der HSV dann aus seiner bis dahin deutlichen Überlegenheit eine drückende, denn ab dem Anpfiff der Verlängerung ging es nur noch in Richtung des Bayreuther Tores, das nun unter Dauerbeschuss stand. Keeper Kolbe konnte in dieser Phase über sich hinauswachsen, denn er parierte binnen weniger Minuten drei hundertprozentige Chancen von Glatzel, Kittel und Königsdörffer, ehe er sich dann nach dem elften Eckball des HSV doch geschlagen geben musste: Der aufgerückte Kapitän Schonlau vollstreckte aus zehn Metern und brachte die Gäste mit diesem Treffer zum 2:1 endgültig auf die Siegerstraße, die die Rothosen in den letzten Minuten des Spiels auch nicht mehr verließen. Denn als Königsdörffer nach tollem Zuspiel von Glatzel in der 111. Minute mit seinem zweiten Treffer auf 3:1 stellte, war der Deckel gegen den starken Drittligisten endgültig drauf und der hart erkämpfte, aber nach schwieriger ersten Hälfte verdiente Einzug in die nächste Runde des DFB-Pokals perfekt.
Das Spiel im Stenogramm:
SpVgg Bayreuth: Kolbe - Hemmerich, Weber, Schwarz, Lippert - Heinrich (96. Götz), Groiß, Andermatt (70. Zejnullahu), Nollenberger (70. Maderer) - Kirsch (100. Ziereis), Steininger (70. Stockinger)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer (77. Opoku), Vuskovic, Schonlau, Muheim - Meffert, Reis (70. Rohr), Benes (46. Heil, 115. David) - Bilbija (46. Königsdörffer), Glatzel, Kittel
Tore: 1:0 Hemmerich (16.), 1:1 Königsdörffer (83.), 1:2 Schonlau (97.), 1:3 Königsdörffer (111.)
Zuschauer: 14.700 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Michael Bacher
Gelbe Karten: Steininger, Andermatt, Groiß, Weber, Kolbe / Schonlau
Gelb-Rote Karten: Groiß (112.) / -
Rote Karten: - / -