Spieltags-Fakten
09.11.23
Der Faktencheck zum Nordklassiker bei Holstein Kiel
Ein spannendes Spitzenspiel zwischen zwei Traditionsvereinen – der Faktencheck zur Partie zwischen Holstein Kiel und dem HSV hält interessante Infos bereit.
#1 Mehr als 100 Jahre alter Nordklassiker
Holstein Kiel gegen den Hamburger SV - die zwei Clubs aus dem hohen Norden treffen am 13. Spieltag der 2. Bundesliga zum insgesamt 127. Mal (Pflicht- und Freundschaftsspiele inbegriffen) aufeinander. Holstein Kiel zählt damit zu den nur 14 Clubs, gegen die der HSV 100-mal oder häufiger gespielt hat. Schon 78 Siege und damit die drittmeisten der Vereinshistorie konnte der Hamburger SV gegen die KSV dabei einfahren. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften fand am 25. Spieltag der Vorsaison im Volkparkstadion statt und endete mit einem torlosen Remis. In der Hinrunde der Saison 2022/23 setzte sich der HSV wiederum mit 3:2 durch und entführte erstmals in seiner Zweitliga-Historie drei Zähler von der Kieler Förde.
#2 "Baka" und Benes mit Bestmarken
Zwei Hamburger Mittelfeldspieler feierten beim vergangenen Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (2:0) individuelle Erfolge: Laszlo Benes und Bakery Jatta. Der Slowake schoss gegen den FCM sein siebtes Saisontor und stellte damit nicht nur eine neue persönliche Bestleistung für eine Saison auf, sondern ist derzeit mit 13 Torbeteiligungen (hinzu kommen sechs Assists) nach zwölf Spielen auch der Topscorer der 2.Liga. Ebenfalls gut in Form: Bakery Jatta. Im DFB-Pokalspiel in Bielefeld brachte "Baka" die Rothosen mit einem Tor in die Verlängerung und gegen den FCM baute er die Führung mit einem Treffer zum 2:0 aus. Mit jeweils drei Treffern in der 2. Bundesliga sowie drei Toren im DFB-Pokal stellt der Gambier mit sechs Pflichtspieltoren einen neuen persönlichen Rekord in seiner Profi-Karriere auf.
#3 Großes Widersehen an der Kieler Förde
Zahlreiche Protagonisten haben eine Vergangenheit bei beiden Clubs. So stehen mit Lewis Holtby, Finn Porath, und Fiete Arp gleich drei Ex-HSVer im Kader der KSV, zudem standen die Co-Trainer Dirk Bremser und Alexander Hahn auch schon beim HSV in dieser Rolle an der Seitenlinie. Der zentrale Mittelfeldspieler Lewis Holtby war fünf Jahre lang ein Teil der Rothosen. Der 33-Jährige lief 101-mal in der Bundesliga und 26-mal in der 2.Liga im HSV-Trikot auf. Fiete Arp und Finn Porath wurden wiederum jeweils im HSV-Nachwuchs ausgebildet. Erstgenannter Arp, der seit 2021 in Kiel spielt, traf als 17-Jähriger zweimal in seinen ersten drei Bundesliga-Spielen für den HSV und ist damit bis heute der jüngste Bundesliga-Torschütze der Vereinsgeschichte. Porath, seines Zeichens seit 2019 an der Kieler Förde aktiv, absolvierte wiederum ein Bundesligaspiel mit der Raute auf der Brust.
Beim HSV haben mit Cheftrainer Tim Walter sowie den Mittelfeldspielern Jonas Meffert und Laszlo Benes wiederum drei Protagonisten eine Kieler Vergangenheit. So war Walter in der Saison 2018/19 erstmals als Cheftrainer einer Profi-Mannschaft bei den Kieler Störchen tätig und coachte dabei mit Meffert und Benes auch zwei seiner jetzigen HSV-Spieler. Meffert stand drei Jahre (2018-21, 96 Pflichtspiele) bei Holstein Kiel unter Vertrag, bevor er vor zwei Jahren zu den Rothosen wechselte. Benes lief in der Rückrunde der Saison 2018/19 (16 Partien) als Leihspieler von Borussia Mönchengladbach bei der KSV auf.
#4 Heimschwäche an der Ostsee
Im heimischen Holstein-Stadion setzten die Kieler Störche bisher nicht zum Höhenflug an. So liegen die Kieler in der Heimtabelle auf Platz 15 und holten nur sieben ihrer 20 Punkte im eigenen Nest. Auch im DFB-Pokal schied Kiel zuletzt vor heimischem Publikum aus - und zwar denkbar bitter mit 3:4 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Magdeburg. Am Sonnabend trifft Holstein Kiel mit dem HSV nun auf einen Gegner, der die Heimtabelle mit sechs Siegen aus sechs Siegen fulminant anführt, jedoch in der Auswärtstabelle mit Platz 10 bisher seine Federn gelassen hat. Interessant: Die Kieler sind wiederum die beste Auswärtsmannschaft mit 13 Zählern in der Fremde, sodass sich beide Teams für dieses Spiel auf den ersten Blick wohl am falschen Ort wähnen. Immerhin: Die Hamburger konnten in der Fremde bislang immer mindestens ein Tor erzielen und wollen nun mit einem besseren Defensivverbund ihre Auswärtsbilanz aufpolieren.
#5 Zweitliga-Bilanz ausbaufähig
Aufpolieren lautet auch das Motto der Rothosen für die Zweitliga-Bilanz gegen die Kieler. Denn die momentan auf dem 5. Platz liegende KSV hat in der gemeinsamen Zweitliga-Historie gute Erfahrungen mit dem HSV gemacht und nur eines der bisherigen zehn Duelle mit den Rothosen verloren - ausgerechnet das letzte Heimspiel mit 2:3. Ansonsten stehen aus HSV-Sicht aber drei Niederlagen und sechs Remis zu Buche, sodass die Walter-Elf gewillt ist, den Trend weiter umzukehren.