Spieltags-Fakten
25.09.24
Von Edeljokern und Standardspezialisten
Wenn der Hamburger SV auf den SC Paderborn trifft, dann stehen auf und abseits des Platzes einige Protagonisten im Fokus, wie der Faktencheck zur Partie erklärt.
#1 Rothosen mit Joker-Qualitäten
Nicht zuletzt beim späten Punktgewinn auf dem Betzenberg, als der eingewechselte Davie Selke nach Vorlage des ebenfalls eingewechselten Adama Karabec (Foto) gegen den 1. FC Kaiserslautern zum 2:2-Ausgleich traf, machte sich die Breite und Tiefe des HSV-Kaders bemerkbar. Cheftrainer Steffen Baumgart kann auf vielerlei Positionen ohne Qualitätsverlust wechseln und damit die Frische seiner Mannschaft hochhalten. Und der 52-Jährige bewies mit seinen Einwechslungen bis dato ein goldenes Händchen: So markierten die Joker der Rothosen im bisherigen Saisonverlauf bereits 8 Scorerpunkte (5 Tore, 3 Assists) – ein Ligabestwert. Zum Vergleich: Der kommende Gast aus Paderborn war gemessen an Torbeteiligungen durch Einwechselspieler nur halb so erfolgreich (4-mal).
#2 Erfolgreich nach Standards
Ein weiteres Markenzeichen der HSV-Offensive in der noch jungen Saison ist die Stärke bei Eckbällen: So trafen die Rothosen bereits 3-mal nach einem Eckstoß ins Schwarze – gemeinsam mit Kaiserslautern ebenfalls ein Zweitliga-Bestwert. Großen Anteil an dieser Ausbeute hat Standardspezialist Miro Muheim. Der Schweizer schlug in der gesamten Vorsaison noch 29 Ecken, in dieser Spielzeit sind es bereits 32 und damit ligaweit die zweitmeisten sowie faktisch die gefährlichsten. Denn der 26-jährige Linksverteidiger zeichnet für alle 3 Eckentore der Hamburger verantwortlich. Hut ab, "Quattro M"!
#3 Unangenehmer Gegner
Der Hamburger SV und der SC Paderborn treffen am Sonnabend zum 16. Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. Die Bilanz ist aus HSV-Sicht mit 8 Siegen, einem Remis und 6 Niederlagen leicht positiv. In der jüngsten Vergangenheit taten sich die Rothosen allerdings gegen die Ostwestfalen schwer, holten in den vergangenen 5 Spielen nur einen Sieg (bei 3 Niederlagen und einem Remis). In der Vorsaison mussten sich die Hamburger in beiden Duellen geschlagen geben, unterlagen dem SCP daheim mit 1:2 und auswärts unter Baumgart mit 0:1.
#4 Baumgart mit SCP-Vergangenheit
Apropos Baumgart: Dem Ex-Profi (225 Bundesliga- und 142 Zweitliga-Spiele) gelang einst sein Durchbruch als Trainer beim SC Paderborn. Von 2017 bis 2021 war der gebürtige Rostocker an der Pader aktiv, führte den SCP binnen kurzer Zeit sensationell von der 3. Liga bis in die Bundesliga. „Ich hatte dort eine tolle Zeit, habe da noch immer viele Freunde. Für mich ist es ein besonderes Spiel und ein besonderer Verein. Das wird immer so bleiben“, blickte Baumgart im Vorfeld der Partie zurück und lobte zugleich seinen Ex-Club sowie seinen Nachfolger Lukas Kwasniok: „Paderborn hat eine der interessantesten Mannschaften, die wir in der Liga haben. Das haben die Spiele und Ergebnisse gezeigt. Sie haben einen Trainer, der auf jeden Gegner sehr gut vorbereitet ist und immer Antworten hat, die du vorher selbst nicht auf dem Schirm hast.“
#5 Klassentreffen 2.0
Nicht nur für Steffen Baumgart, sondern gleich für eine Vielzahl an Protoganisten steht bei dieser Paarung eine Reise in die eigene Vergangenheit an. Während aufseiten der Rothosen neben Baumgart auch Kapitän Sebastian Schonlau (von 2013 bis 2021) und der aktuell verletzte Schlussmann Daniel Heuer Fernandes (2015-16) für den gegnerischen Club aktiv waren, sind es bei den Paderbornern David Kinsombi (2019-22) und Filip Bilbija (2022-23) sowie Co-Trainer Frank Kaspari (2016-18).