
DFB-Pokal
12.08.23
Der Faktencheck zum DFB-Pokalspiel an der Hafenstraße
Zwei Titelträger, Glatzel als Pokal-Torjäger und eine imposante Trophäe – der Faktencheck zum DFB-Pokalspiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem Hamburger SV versorgt euch mit spannenden Infos.
#1 Zwei Traditionsclubs und Titelträger
Rot-Weiss Essen (1907 gegründet) und der Hamburger SV (1887) zählen zu den Traditionsclubs im deutschen Fußball. Auch wenn RWE im vergangenen Jahr 2022 mit dem Aufstieg in die 3. Liga erstmals nach 15 Jahren (damals 2. Bundesliga) wieder in den Profifußball zurückkehrte, blickt der Club auf eine große Historie mit besonderen Erfolgen zurück. Besonders Mitte der 50er-Jahre zählte RWE um den damaligen WM-Helden und -Finaltorschützen Helmut Rahn zur deutschen Spitze, gewann 1953 den DFB-Pokal und 1955 die deutsche Meisterschaft. Der HSV führt bekanntlich sechs Meisterschaften und drei Pokalsiege (1963, 1976 und 1987) auf seinem Briefpapier. Am Sonntag kommt es damit also auch zum Duell zweier der bisher 39 Titelträger des DFB- oder FDGB-Pokals.
#2 Pokal-Torjäger Glatzel
Robert Glatzel weiß bekanntlich, wo das gegnerische Gehäuse steht – in 80 Pflichtspielen für den HSV netzte er bisher beeindruckende 49-mal. Im DFB-Pokal ist seine Quote noch herausragender: Zwölf Tore in zwölf Spielen stehen für den Mittelstürmer zu Buche. In der Saison 2018/19 erzielte er in Diensten vom 1. FC Heidenheim im Viertelfinale beim FC Bayern München (3:5) einen Hattrick, in der Saison 2021/22 avancierte er im HSV-Dress mit fünf Treffern zum Torschützenkönig des Wettbewerbs.
#3 Bekannte Gesichter bei RWE
Helmut Rahn (1951-59; 201 Tore /88 Assists), Willi „Ente“ Lippens (1965-76 + 1979-81; 394/207) und August Gottschalk (1939-45 + 1946-55) zählen zu den großen RWE-Legenden, nach denen auch drei der vier Tribünen im Stadion an der Hafenstraße (Fassungsvermögen: 20.352 Zuschauer) benannt sind. Auch das aktuelle Team wartet mit ein paar bekannten Namen auf: Cheftrainer der Rot-Weißen ist seit Sommer 2022 der 273-fache Bundesliga-Spieler Christoph Dabrowski. Zudem wechselte der gebürtige Dortmunder Felix Götze, Bruder von Weltmeister Mario Götze, im Sommer fest vom FC Augsburg zurück in den Kohlenpott, wo auch der gebürtige Bochumer und RWE-Kapitän Felix Bastians zu Hause ist. Der 35-Jährige absolvierte 92 Bundesligaspiele (SC Freiburg, Hertha BSC) sowie 116 Zweitliga-Spiele (VfL Bochum, Hertha BSC) und verfügt zudem unter anderem durch Stationen bei den Young Boys Bern, Nottingham Forest und SK Beveren über internationale Erfahrung.
#4 Objekt der Begierde
Die als Nachfolger des Tschammer-Pokals zum allerersten Mal im Jahr 1965 an den Dortmunder Alfred "Aki" Schmidt übergebene DFB-Pokal-Trophäe ist ein echtes Schmuckstück: Wilhelm Nagel, im Jahr 2014 verstorben, erschuf damals eine Trophäe, die durch 210 Gramm Feingold, zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen, 18 Nephriten sowie ein in Jade gestanztes DFB-Emblem bis heute zu beeindrucken weiß. Das Objekt der Begierde wiegt dabei immer noch mehr als sechs Kilogramm und wird Jahr für Jahr durch die Eintragung der Siegermannschaft im Sockel ein Stück wertvoller. Dass dieser Sockel allerdings endlich ist, merkte nicht nur der Kölner Goldschmied spätestens knapp 30 Jahre nach der Herstellung. Deshalb wurde der Pokal 1991 um ganze fünf Zentimeter vergrößert und dürfte nun alle Sieger bis mindestens zum Jahr 2030 auf sich platzieren können - beeindruckend!
#5 Lukrative Prämien
Im DFB-Pokal geht es nicht nur um eine imposante Trophäe, sondern auch um viel Geld: Jeder der 64 Erstrunden-Teilnehmer erhält einen Fixbetrag in Höhe von 215.600 Euro, in der zweiten Hauptrunde bekommt jeder Club dann weitere 431.200 Euro. Insgesamt schüttet der DFB von der ersten Runde bis zum Halbfinale 69 Millionen Euro aus. Dazu kommen Einnahmen aus den Live-Übertragungen, die in den K.-o.-Runden festgelegt werden. Noch nicht festgelegt wurde die Prämie für die Teilnehmer am Finale am 25. Mai 2024 im Berliner Olympiastadion.