Vorbericht
28.02.20
Auswärts in Aue – Zurück zu alter Stärke
Im Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue geht es für den HSV um drei wichtige Punkte und darum, mit Mentalität und Qualität wieder zur Normalität zurückzufinden. Und zu alter Stärke.
Es war keine normale Woche, die hinter dem HSV und vor dem Auswärtsspiel in Aue lag. Das vergangene Wochenende hallte nach, „das Ding hatte gesessen“, wie es Sportvorstand Jonas Boldt ausdrückte. Doch die Aufarbeitung der Niederlage im Stadtderby erfolge schnell, auch wenn der Stachel immer noch tief saß und sitzt bei allen HSVern. „Wir haben – um es ganz deutlich zu betonen – das eine Spiel verloren, das wir nicht hätten verlieren dürfen“, sagte Trainer Dieter Hecking in den Tagen zwischen beiden Partien, „dennoch werde ich als Cheftrainer nach nur einer Niederlage nicht gleich alles in Frage stellen, sondern daran arbeiten, dass wir jetzt auch wieder in die Normalität zurückkommen. Wir müssen das Derby am Sonnabend in Aue aus den Köpfen haben und unseren Faden wieder aufnehmen." Damit die bis zum besagten Derby sehr positive Punkteausbeute wieder fortgesetzt wird.
Zehn Zähler aus vier Spielen sowie satte zehn eigene Torerfolge hatten die Rothosen in den ersten vier Partien des Jahres 2020 bis zum vergangenen Wochenende und der damit einhergehenden Derby-Pleite verzeichnen können, während der FC Erzgebirge Aue eher schleppend aus der Winterpause gekommen und verhalten ins neue jahr gestartetet war. Zwei Remis bei drei Niederlagen – in 2020 ist der Club aus Sachsen noch ohne Sieg. Untypisch, schließlich tummelte sich das Team von Trainer Dirk Schuster lange Zeit in der Verfolgergruppe und war eine der positiven Überraschungen der aktuellen Zweitligasaison.
Allein zu Hause im Erzgebirgsstadion fuhren die Auer sieben Saisonsiege ein, verloren nur ein einziges Mal (1:2 gegen Holstein Kiel im vergangenen Heimspiel) und mauserten sich zur drittbesten Heimmannschaft der gesamten Liga. „Wir haben einen guten Zusammenhalt mit unseren Fans“, sagt Schuster, „und wir werden diese Wand hinter uns gegen den HSV auch brauchen, um leistungsmäßig über unsere Grenzen und über unsere 100 Prozent hinausgehen zu können. Denn das wird nötig sein, um den HSV ärgern zu können und auch punktemäßig etwas im Erzgebirge zu behalten.“
Dies wollen die Rothosen unbedingt verhindern. Sie müssen schließlich ihrerseits punkten, um in der Tabelle oben dranzubleiben. Arminia Bielefeld ist sechs Punkte voraus, der VfB Stuttgart drei. Und leichte Spiele gibt es in dieser ausgeglichenen Liga nicht, das hat nun mittlerweile jeder verstanden. „Ich erwarte wie immer bei Auswärtsspielen eine volle Hütte und einen hochmotivierten Gegner, der uns ein Bein stellen will“, glaubt natürlich auch Hecking an eine schwierige Partie, in der seine Mannschaft ihren Mann stehen muss.
„Diese Herangehensweise der gegenrischen Teams hat uns bisher in der Fremde verfolgt und wird uns auch weiterhin so verfolgen", sagt der Trainer, „Aue hat rein punktetechnisch in der Rückrunde noch nicht so gut gespielt wie in der Hinrunde, besitzt aber trotzdem eine Mannschaft, die uns ebenfalls alles abverlangen wird.“ In welcher personellen Konstellation der Coach dem begegnen wird, ließ er selbstverständlich offen, zu sehr in die Karten schauen lassen wollte sich Hecking nämlich nicht. So steht auch nicht fest, ob Adrian Fein nach seinem Jochbeinbruch mit Spezialmaske direkt wieder in der Mannschaft stehen wird oder ob sich die Startelf im ersten post-derby'schen Spiel anderweitig auf einigen Positionen verändern wird. Alles kann, nichts muss. Es war eben keine ganz normale HSV-Woche. Aber alle gemeinsam arbeiten daran, dass es jetzt zurückgeht in Richtung Normalität. Und zurück zu alter Stärke.
Der HSV-Kader für das Aue-Spiel: Heuer Fernandes, van Drongelen, Ewerton, Kinsombi, Narey, Kittel, Mickel, Moritz, Hunt, Beyer, Hinterseer, Jatta, Pohjanpalo, Schaub, Leibold, Harnik, Samperio, Letschert, Jung, Fein
Die voraussichtliche Aufstellung des FC Erzgebirge Aue: Männel - Mihojevic, Samson, Rasmussen - Fandrich, Riese - Rizzuto, Hochscheidt, Nazarov, Strauß - Krüger