
Trainingslager
24.08.20
Boldt: „Ich erwarte eine intensive Woche“
HSV-Vorstand Jonas Boldt sprach vor der Abreise ins Trainingslager über seine Erwartungen an die Arbeit in Österreich und ordnete die aktuellen Themen rund um den HSV ein.
Gegen 17.30 Uhr erreichte der HSV sein einwöchiges Trainingslagerdomizil „Das Sieben“ im österreichischen Bad Häring, wo Mannschaft und Staff sogleich die Zimmer bezogen und sich anschließend auf den Weg Richtung Trainingsplatz machten. Trainer Daniel Thioune wollte keine Zeit verschenken und direkt in die Arbeit einsteigen, nachdem der Flieger mit der Flugnummer LH2061 am Montagmittag um 14.15 Uhr von Hamburg aus in Richtung München abgehoben war. Mit an Bord: Der gesamte HSV-Tross, der sich nach der Ankunft in der bayerischen Landeshauptstadt via Bustransfer auf den Weg nach Bad Häring machte. Im Bezirk Kufstein in Tirol sollen die bereits gelegten Grundlagen der bisherigen Saisonvorbereitung mit weiterem Feintuning unterfüttert werden. Da aktuell außer Rick van Drongelen (nach Kreuzbandriss) und Lukas Pinckert (Muskelfaserriss) kein Spieler an einer schwereren Verletzung laboriert, kann Thioune in Österreich auf beinahe den gesamten Kader zurückgreifen. Auch die zuletzt angeschlagenen Jan Gyamerah, Gideon Jung, Sonny Kittel und Ewerton sollen die Einheiten bestenfalls im vollen Umfang absolvieren. Dieses Ziel hat auch Simon Terodde, der nach seiner Verpflichtung am vergangenen Donnerstag beim Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Randers FC (1:2) noch individuell trainierte. Das beobachtete auch Zaungast Jonas Boldt mit Wohlwollen. Der Sportvorstand arbeitet in dieser Corona-bedingt sehr speziellen Transferperiode weiterhin intensiv am HSV-Kader für die kommende Zweitliga-Saison. Welche Hürden er dabei nehmen muss, wie er darüber hinaus die Themen rund um die Rothosen einordnet und welche Erwartungen er konkret an das Trainingslager hat, erklärte der 38-Jährige kurz vor dem Abflug in einer Medienrunde.
Hierin sprach Jonas Boldt über…
… das Trainingslager in Österreich: Die Corona-Bedingungen vereinfachen ein Trainingslager natürlich nicht, aber wir nehmen das an und setzen es professionell um. Wir haben uns deshalb wie einige andere Clubs auch für Österreich entschieden, weil man dort vorbereitet ist auf die Hygienemaßnahmen und deren Umsetzung. Für uns ist es wichtig, mal eine Woche intensiv zusammen zu sein und auch abseits der Trainingseinheiten viel Zeit miteinander zu verbringen, Gespräche zu führen und den Teamgeist zu stärken. Das neue Trainerteam kann so auch abseits des Platzes noch intensiver mit den Spielern arbeiten als wenn wir in Hamburg geblieben wären. Ich erwarte eine sehr intensive Woche, in der der Trainer noch ein Stück weiter in den Feinschliff hineingehen und noch mehr an den Details arbeiten wird, nachdem der Fokus der Trainingsarbeit bislang überwiegend auf dem defensiven und auch dem läuferischen Bereich lag.
… die bisherigen Testspiele: Normalerweise spielt man bis zu diesem Stand der Vorbereitung gegen Ober- oder Regionalligisten, um die Trainingsinhalte im Spiel umzusetzen. Das war dieses Mal aufgrund der Corona-bedingten Maßnahmen nicht oder nur bedingt möglich. Entsprechend waren die letzten beiden dänischen Testspiel-Gegner FC Midtjylland und Randers FC qualitativ stärker als normal und vor allem in ihrer Vorbereitung auch ein deutliches Stück weiter als wir. Zudem haben wir einige Sachen ausprobiert. Dennoch gab es einige Dinge, speziell im letzten Test, die uns nicht gefallen haben. Diese Dinge hat der Trainer angesprochen und daran werden wir arbeiten.
„Um junge Spieler entwickeln zu können, braucht es erfahrene Spieler“
… die Verpflichtung von Simon Terodde: Wir hatten sehr professionelle Gespräche, Simon ist hochmotiviert und passt perfekt zu uns – auch wenn einige sagen, dieser Transfer passe nicht zu unserer Strategie, auf junge Spieler und deren Entwicklung setzen zu wollen. Doch genau das ist der Fall, denn um junge Spieler entwickeln zu können, braucht es erfahrene Spieler, die motiviert sind, mit den jungen Spielern zu arbeiten und ihnen zu helfen, sich weiterzuentwickeln. Diese Aufgabe möchte Simon angehen, das hat er uns sehr deutlich gesagt und das hat uns sehr imponiert.
… die weiteren Transferbemühungen: Wir werden in der Innenverteidigung auf jeden Fall noch etwas machen. Wir beobachten den Markt sehr genau und hätten den Spieler natürlich lieber heute als morgen hier bei uns. Aber: Oberste Priorität hat nicht die schnelle Umsetzung des Transfers, sondern dass die Qualität stimmt. Was wir darüber hinaus noch angehen und umsetzen, das steht noch nicht fest. Wir halten jedenfalls Augen und Ohren offen.