
Saison
13.09.23
Auswärts gegen Aufsteiger: "Die Elv" im Fokus
Die Sportvereinigung Elversberg, von ihren Fans liebevoll "Die Elv" genannt, ist der nächste Gegner des HSV, der in den kommenden Wochen auswärts ausschließlich bei Aufsteigern antritt.
Am Mittwoch (13. September) war auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion schon wieder deutlich mehr Betrieb, und spätestens nach der Rückkehr der letzten Länderspielfahrer, die während der Länderspielwoche für ihre Nationalteams im Einsatz waren, wird ab Donnerstag wieder mit voller Kapelle gearbeitet. Trainer Tim Walter wird es freuen, denn der Coach bereitet sein Team derzeit intensiv auf eine spannende Aufgabe vor: das doppelte Aufsteiger-Auswärtsspiel. Doch eines nach dem anderen.

Im Volksparkstadion wird es erst Ende September wieder hoch hergehen, denn bis zum Freitagabend-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf stehen für die Rothosen zwei Auswärtspartien in Folge auf dem Programm - und zwar gegen die beiden Aufsteiger aus Elversberg und Osnabrück. "In solchen Spielen muss man immer auf der Hut und auf Zack sein", mahnte Walter bereits zum Wochenbeginn, denn klar ist: Bei den Aufsteigern herrscht gerade zum Saisonbeginn in den allermeisten Fällen eine große Euphorie, Mannschaft und Fans sind heiß auf jedes Spiel, die meist kleinen, engen und extrem stimmungsgeladenen Stadien sind voll und zudem sind die Favoriten- und Außenseiterrolle klar verteilt. Ungewollte Überraschungen mögen solche Voraussetzungen.
Und es wird noch besser: Unmittelbar nach dem Düsseldorf-Heimspiel geht es für die Rothosen direkt zum dritten Aufsteiger nach Wiesbaden. Alle drei Aufsteiger nacheinander in Auswärtsspielen - diese Konstellation ist schon speziell. Doch das alles ist vor allem noch Zukunftsmusik, denn der Fokus liegt - das machte Walter direkt zu Wochenbeginn klar - einzig und allein auf dem Spiel gegen die SV Elversberg. "Sie machen es sehr gut", lobt der Coach, "schalten gut und schnell um und haben auch einige sehr gute Individualisten in ihrem Team." Den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, gilt also nicht, auch wenn die Elversberger vor zwei Jahren noch mit einem Großteil des aktuellen Kaders in der viertklassigen Regionalliga spielten.

Es folgte der Aufstieg in die 3. Liga, und anschließend der direkte Durchmarsch, der so nicht geplant war, aber natürlich gern genommen wurde im kleinsten Profi-Standort Deutschlands. Elversberg liegt mit seinen 13.000 Einwohnern im Saarland, das seit dem Abstieg des 1. FC Saarbrücken im Jahre 2006 keinen Erst- oder Zweitliga-Club mehr stellte. Doch nun ist Elversberg da, und das dank Trainer Horst Steffen und Sportvorstand Nils-Ole Book, die als Spieler reichlich Profi-Erfahrung sammelten. Und dank des ehemaligen Präsidenten und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Frank Holzer, der 1976 gemeinsam mit einem gewissen Felix Magath den 1. FC Saarbrücken in die Bundesliga schoss. Magath erzielte 19 Treffer, Holzer 18 - und das auf dem Platz kongeniale Duo blieb auch abseits des Rasens eng beisammen. Freunde fürs Leben, sozusagen.
Heute ist Holzer der Mann, dem man den größten Anteil am großen Aufstieg der Sportvereinigung Elversberg zuschreibt, denn er hat erst als Trainer, dann als Funktionär und Geldgeber dafür gesorgt, dass in Elversberg ein solches Fußballmärchen überhaupt wahr werden konnte. Und dass der Ort über ein Stadion verfügt, das aktuell - während des laufenden Spielbetriebs werden der Umbau sowie eine Erhöhung der Kapazität realisiert - rund 10.000 Plätze aufweist. Und die werden am kommenden Sonnabend im ersten Aufeinandertreffen der SV Elversberg und dem Hamburger SV überhaupt erstmals alle besetzt sein. Die Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde ausverkauft - ein weiteres Highlight für die SVE. Und für den HSV der Auftakt in seine besondere Serie von Auswärtsspielen.