Stimmen zum Spiel
03.09.22
"Als Team extrem gut zusammengearbeitet"
Der HSV fährt einen von Arbeit gekennzeichneten 1:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC ein. Dementsprechend zufrieden und selbstkritisch zugleich gaben sich die Rothosen nach der Partie. Die Stimmen zum Spiel.
Sichtlich froh und ebenso von einem intensiven Fußballspiel gekennzeichnet marschierten die Rothosen am Sonnabend (3. September) nach ihrem 1:0-Heimsieg gegen den KSC vor die Nordtribüne und feierten den zweiten Heimsieg der Saison mit den Fans, die die Mannschaft über die gesamte Spieldauer unaufhörlich und lautstark unterstützt hatten. Ludovit Reis hatte in der 43. Minute den Goldenen Treffer erzielt, zählte aber nicht nur wegen seines Tores zu den Matchwinnern. Vielmehr ging der 22-jährige Niederländer mit einer unbändigen Arbeitsmoral voran und verkörperte einmal mehr die Basis für das HSV-Spiel: eine stabile Defensive. Zum fünften Mal im siebten Ligaspiel hielten die Rothosen um Schlussmann Daniel Heuer Fernandes die Null. Eine gute Leistung, wie die Hamburger nach dem Abpfiff in der Mixed-Zone des Volksparkstadions erkannten, sich zugleich aber auch selbstkritisch im Hinblick auf die erste Hälfte zeigten, in der der KSC den Rothosen mit einer starken Leistung das Leben schwergemacht hatte. Credo: Ein knapper, aber insgesamt verdienter Arbeitssieg inklusive Luft nach oben. Die Stimmen zum Spiel.
Sebastian Schonlau: Wir haben in Nürnberg schon ein sehr gutes Spiel gemacht und haben in großen Teilen da auch heute weitergemacht. Natürlich können wir noch Dinge verbessern, aber wir haben als Mannschaft gut gearbeitet und sind sehr froh, eine Reaktion auf das letzte Heimspiel gegen Darmstadt gezeigt zu haben. Es hat uns nämlich schon sehr geärgert, dass wir von drei Heimspielen nur eines gewonnen hatten, deshalb wollten wir heute unbedingt etwas gutmachen. Schön, dass es geklappt hat, zumal wir so weiter oben dabei sind. Denn wir haben ja klar formuliert, was in dieser Saison unser Ziel ist, daher ist es auch unser Anspruch, Spiele wie heute zu gewinnen.
Daniel Heuer Fernandes: Zu null zu spielen, ist immer wichtig und wertvoll. Es macht uns stark, wie wir gemeinsam im Gegenpressing arbeiten, auch wenn der KSC gut gespielt hat und deshalb natürlich auch zu Möglichkeiten gekommen ist. Aber dafür stehe ich dann ja auch als Keeper da hinten drin, um mal einen zu halten. Entscheidend ist aber, dass wir als Kollektiv super arbeiten und uns in der Abwehr in jeden Ball schmeißen. Wir haben eine top Bereitschaft, hinten sicher zu stehen und dann auch mal das knappe 1:0 über die Ziellinie zu bringen, wenn uns vorn nicht das 2:0 gelingt. Wir sind sehr zufrieden, zumal es uns der KSC sehr schwer gemacht hat. Dieser Sieg gibt weiteres Selbstvertrauen.
"Ein richtig schöner Arbeitssieg"
Ludovit Reis: Ich freue mich riesig für die Mannschaft, denn es war ein hartes Stück Arbeit, das wir gemeisnam geschafft haben. Beim Tor habe ich gesehen, dass der Weg ins Zentrum frei ist, also habe ich es einfach versucht und dann spontan entschieden, nicht abzuspielen, sondern selbst abzuschließen, auch wenn es eigentlich nicht mein starker Fuß war. Wunderbar, dass es geklappt hat und dass wir so den Sieg eingefahren haben. Heute freuen wir uns über diesen Erfolg, aber es ist entscheidend, dass wir fokussiert bleiben und weiter hart arbeiten. Die Saison ist noch jung und es warten jede Woche wichtige und enge Spiele auf uns.
Robert Glatzel: Die erste Halbzeit war noch nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. Es war heute aber auch absolut nicht leicht, es war ein hartes Spiel und ein richtig schöner Arbeitssieg. Natürlich ist es wichtig, dass wir wieder zu null gespielt haben, da wir unsere Chancen auf das 2:0 nicht nutzen konnten. Ich hatte auch eine Hundertprozentige, mit der ich den Sack zumachen muss, aber der Ball ist im entscheidenden Moment blöd aufgesprungen. Aber wir hauen uns in jeden Zweikampf und in jeden Ball, Mario Vuskovic geht diesbezüglich voran und reißt uns alle mit. Deshalb haben wir uns diesen Sieg erarbeitet und genießen ihn heute auch, aber wir haben noch einiges, was wir verbessern können.
Jonas Meffert: Wir sind nicht ganz so gut ins Spiel reingekommen, daher kam der KSC auch zu zwei, drei guten Chancen, wobei wir die klareren Gelegenheiten hatten. In der Pause haben wir etwas umgestellt, dadurch hatten wir noch mehr Zugriff. Und wir haben noch mutiger durchs Zentrum gespielt, was ja sonst eigentlich nicht so unser Spiel ist. Aber Karlsruhe hat diese Räume offengelassen, das haben wir ausgenutzt, auch wenn nicht mehr das zweite Tor gelungen ist. Es tut sehr gut, vor diesen überragenden Fans und bei diesem geilen Support wieder zu Hause zu gewinnen. Aber wir müssen weiter daran arbeiten, dass wir schneller und besser reinkommen, doch wir haben als Team extrem gut zusammengearbeitet.
"Eine klasse Partie von beiden Mannschaften"
Christian Eichner: Ich habe heute eine klasse Partie von beiden Mannschaften gesehen, in der beide Teams ihre Momente und Chancen hatten. Wir sind zwei-, dreimal an Heuer Fernandes gescheitert und hatten unsererseits aber auch ein wenig Glück, dass die Hamburger ihre Chancen zunächst nicht nutzen konnten. Dass wir dann doch noch mit dem 0:1 in die Pause gegangen sind, hat es für uns natürlich deutlich schwieriger gemacht. Der HSV hat in der zweiten Hälfte mit der Führung im Rücken noch ballsicherer agiert, wir hatten nur noch eine richtig gute Chance durch Wanitzek. Aber wir können für uns aus dieser Partie mitnehmen, dass wir auf Augenhöhe agieren konnten, auch wenn der HSV-Sieg auf Strecke verdient ist.
Tim Walter: In der ersten Halbzeit war Karlsruhe besser als wir, aber durch diesen besonderen Moment von Ludovit Reis kurz vor der Pause sind wir mit der Führung in die Halbzeit gegangen. In der zweiten Hälfte aber habe ich dann wieder den HSV gesehen, den wir uns alle wünschen: Wir haben etwas umgestellt, haben dadurch aggressiver verteidigt und sind höher angelaufen und hatten zudem auch gute Offensivaktionen mit Abschlusschancen. Leider haben wir unsere Gegenstöße aber nicht immer gut genug ausgespielt und es so verpasst, das 2:0 zu machen, auch wenn trotzdem genügend Chancen da waren. Aber irgendwann wird auch vorn der Knoten platzen. Doch egal wie - am Ende ist unser Sieg gegen einen wirklich sehr starken KSC verdient.