5:3 – HSV gewinnt Torfestival gegen Schalke 04

… und am Ende ein verdienter Sieg

Die Marschroute für den zweiten Durchgang war also klar: Eine Trotzreaktion sollte folgen. Und diese lieferte der HSV, denn viele wütende Angriffe zum Start in die Spielhälfte dokumentierten den enormen Offensivdrang der Walter-Elf – der in der 56. Minute endlich belohnt wurde: Glatzel wurde im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht, den fälligen Foulelfmeter verwandelte Laszlo Benes gewohnt sicher ins linke untere Eck. Der Slowake, der in diesen Sequenzen zum Schwungrad in der Offensive avancierte, legte drei Zeigerumdrehungen später sogar noch nach und veredelte einen Konter per Chip zur erneuten HSV-Führung. Spätestens jetzt wurde das Volksparkstadion zu einem Hexenkessel, jede gelungene Aktion mündete in einem frenetischen Jubel. Dieser wiederum ebbte in der 66. Minute merklich ab, denn dann traf ausgerechnet Simon Terodde (lief 2020/21 für den HSV auf) zum Ausgleich und fügte der torreichen Achterbahnfahrt der Gefühle ein weiteres Highlight hinzu. Das gelang dann auch Ibrahima Cisse, allerdings im negativen Sinne: Der S04-Innenverteidiger wurde wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (71.).

In Überzahl erhöhten die Hamburger jetzt nochmal die Schlagzahl – und zogen ein Powerplay in der Hälfte des Gegners auf. Der eingewechselte Miro Muheim hätte die lang anhaltende Drangphase beinahe auch belohnt, seine Fackel krachte allerdings ans rechte Lattenkreuz. Und so war es im Endeffekt wie im ersten Durchgang: Als die elektrisierten Zuschauer im Volksparkstadion bereits mit dem Unentschieden planten, fand doch noch ein Abschluss den Weg über die Torlinie: Glatzel war auch kurz nach Anbruch der Nachspielzeit noch hellwach und drückte die Kugel aus spitzem Winkel zum Doppelpack rein. Die Folge: Völlige Ekstase auf der Nordtribüne und ein Teamjubel, der Anschub für eine ganze Spielzeit sein kann. Denn: Die Rothosen brachten den Sieg nicht nur über die Zeit, sondern schraubten das Ergebnis mit dem Schlusspfiff sogar noch in die Höhe. Der ebenfalls eingewechselte Jean-Luc Dompe vollendete einen Konter in Perfektion und veredelte damit den Start nach Maß in die Saison 2023/24.