Spielbericht
30.10.22
3:2-Sieg im Spitzenspiel gegen Paderborn
Der HSV dreht nach Rückstand die Partie gegen die beste Heimelf und gewinnt nach Toren von Glatzel, Dompé und Benes und den beiden Gegentreffern von Leipertz verdient.
Der HSV ist zurück in der Erfolgsspur und gewinnt das Spitzenspiel des 14. Spieltages. Die Rothosen schlugen den SC Paderborn am Sonntag (30. Oktober) in der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Home-Deluxe-Arena mit 3:2 (2:1). In einem spektakulären Spiel erwischten die heimstarken Gastgeber den besseren Start. Schon nach drei Minuten brachte Robert Leipertz (3.) den SCP in Front. Der HSV brauchte einige Zeit, um sich davon zu erholen, wurde dann aber zunehmend stärker und drehte die Partie noch vor dem Halbzeitpfiff. Zunächst markierte Robert Glatzel (23.) per Kopf den Ausgleich, in der Nachspielzeit traf Jean-Luc Dompé mit einer tollen Einzelaktion zur Führung (45.+1). Der Schlagabtausch ging auch nach dem Seitenwechsel weiter: Leipertz (51.) traf wieder schnell für die Hausherren zum 2:2 (51.). Doch die Rothosen hatten in Person von Benes erneut eine Antwort parat. Der Slowake traf nach Vorarbeit von Dompé zum 3:2-Endstand (69.).
Schock-Start für den HSV...
HSV-Trainer Tim Walter musste weiterhin auf seinen gesperrten Kapitän Schonlau verzichten, zudem fehlten mit Jatta, Heyer, Leibold & Co. etliche weitere Kräfte. Dafür hatte sich aber Top-Torjäger Glatzel während der Trainingswoche wieder seinen 100 Prozent genähert und rückte mit Benes in die Startelf des HSV. Der sah sich direkt mit Anpfiff der geballten Wucht der Paderborner ausgesetzt, die loslegten wie die Feuerwehr und Heuer Fernandes in der zweiten Minute direkt zu einer ersten Glanztat zwangen, als er einen Muslija-Schuss gerade noch an die Latte lenken konnte.
Doch die Freude über diese Parade währte nur kurz, denn lediglich eine Minute später vollendete Leipertz ein Pieringer-Solo und drosch den Ball aus kurzer Distanz zum frühen 1:0 unter die Latte. Und der Raketenstart der Hausherrn ging weiter, so dass Heuer Fernandes noch zweimal all sein Können aufbieten musste, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Doch der HSV ließ sich nicht den Schneid abkaufen, kämpfte sich Stück für Stück in die Partie - und schlug dann eiskalt zu: Glatzel köpfte in der 23. Minute eine Dompé-Flanke zum 1:1 ins Netz, was die Hamburger Brust wieder merklich breiter werden ließ. Jetzt war es dann auch das erwartete Topspiel auf Augenhöhe, in dem die Walter-Mannen sogar mehr und mehr die Kontrolle übernahmen und das Geschehen phasenweise dominierten. Benes und Glatzel, die an SCP-Keeper Huth scheiterten, besaßen die besten Gelegneheiten, dies auch in Tore umzumünzen, was dann in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs Dompé gelang. Der Franzose zauberte den Ball - nachdem Sekunden zuvor Paderborns Conteh nach einem blitzsauberen Konter an der Latte gescheitert war - in bester Robben-Manier ins lange Eck und drehte damit die Partie, die für den HSV mit gänzlich anderen Vorzeichen begonnen hatte.
... aber HSV dreht das Spiel!
Der zweite Durchgang begann zum Leidwesen der Hamburger allerdings wie der erste. Heißt: mit einer starken SCP-Anfangsphase, einem hellwachen Leipertz und einem schnellen Gegentreffer. Der Paderborner Doppelpacker Leipertz nutzte nämlich eine unglückliche und zu kurze Abwehraktion der Rothosen in der 51. Minute zum 2:2 und stellte damit alles wieder auf Anfang. So sortierten sich beide Teams notgedrungen erst einmal wieder neu, was zunächst etwas zu Lasten des Spielflusses ging.
In den kommenden Minuten spielte sich die Partie zunehmend im Mittelfeld ab, lediglich Conteh auf der einen und Kittel auf der anderen Seite verzeichneten Torchancen, ehe HSV-Coach Walter nach etwas mehr als einer Stunde ein Zeichen setzte: Rechtsverteidiger Mikelbrencis raus, Rechtsaußen Königsdörffer rein. Und sein Team schien verstanden zu haben. Direkt wurde der Vorwärtsgang eingelegt - und wie! Benes schickte Dompé, der den Ball ins Zentrum zurück zu Benes legte und der vollstreckte in der 69. Minute wunderschön zum 3:2 und damit zur erneuten HSV-Führung. Die hätte Glatzel gegen in der Schlussphase alles nach vorn werfende Gastgeber um ein Haar noch ausgebaut, doch viel wichtiger: Glatzel & Co. arbeiteten erfolgreich gegen den Ball, verteidigten gut und souverän das eigene Tor und ließen in den letzten Minuten der Paderborner Schlussoffensive kaum eine gefahrbringende Aktion der beste Offensive der Liga zu. Das war stark und sorgte am Ende in diesem echten Topspiel verdientermaßen für den sechsten Hamburger Dreier im siebten Auswärtsspiel.
Das Spiel im Stenogramm:
SC Paderborn: Huth - Heuer (86. Tachie), Hünemeier (74. Srbeny), Rohr - M. Hoffmeier, Schallenberg, Muslija (65. Mehlem), Justvan- Pieringer, Conteh (65. Platte), Leipertz (86. Ofori)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis (68. Königsdörffer), Vuskovic, David, Muheim - Reis, Meffert, Benes - Kittel (78. Suhonen), Glatzel, Dompé (78. Bilbija)
Tore: 1:0 Leipertz (3.), 1:1 Glatzel (23.), 1:2 Dompé (45.+1), 2:2 Leipertz (51.), 2:3 Benes (69.)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Gelbe Karten: Muslija (42.), Rohr (82.) / -
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel noch einmal im Detail nachlesen? Hier im Liveticker!
SC Paderborn | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
---|---|---|
18 | Torschüsse | 15 |
53% | Ballaktionen | 47% |
48% | Zweikampfquote | 52% |
82% | Passquote | 78% |
5 | Ecken | 4 |
14 | Flanken | 8 |
1 | Abseits | 2 |
10 | Fouls | 10 |
Leipert 4 | Torschüsse | 7 Glatzel |
Hoffmeier 3 | Torschussvorlagen | 3 Dompé |
Justvan 71 | Ballaktionen | 82 Muheim |
Rohr 67% | Zweikampfquote | 51% David |
Justvan 7 | Flanken | 3 Dompé |