Spielbericht
09.09.22
3:2 - HSV gewinnt Nordduell in Kiel
Die Rothosen machen es unnötig spannend, gewinnen ein verrücktes Spiel gegen Holstein Kiel aber am Ende durch Treffer von Glatzel, Heyer und Reis mit 3:2.
Der Hamburger SV hat am Freitagabend (9. September) sein Auswärtsspiel des 8. Spieltags mit 3:2 (1:0) bei Holstein Kiel gewonnen. Vor 15.034 Zuschauern im ausverkauften Holstein-Stadion kamen die Kieler deutlich besser in die Partie, der HSV aber steigerte sich, ging durch Robert Glatzel in Führung (39.) und legte nach der Halbzeit doppelt nach: Erst traf Moritz Heyer zum 2:0 (69.), anschließend machte Ludovit Reis mit seinem 3:0 vermeintlich alles klar (85.). Vermeintlich deshalb, weil die Hausherrn in der Nachspielzeit durch ein Heyer-Eigentor und und einen Treffer von Fin Bartels noch einmal auf 2:3 herankamen, doch schlussendlich blieb es beim knappen, aber insgesamt verdienten Auswärtssieg der Hamburger, die damit saison- und wettbewerbsübergreifend ihr neuntes Auswärtsspiel in Folge gewinnen.
Schmeichelhafte HSV-Führung ...
HSV-Trainer Tim Walter schickte die gleiche Elf ins Rennen, die am vergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC mit 1:0 gewonnen hatte, nachdem sie im Laufe der Partie eine deutliche Leistungssteigerung hingelegt hatte. Und die war auch an diesem Freitagabend nötig, denn Kiel bestimmten die Anfangsphase und ließ die Hamburger in den ersten Minuten kaum zur Entfaltung kommen. Zu groß war der Druck der Hausherrn, die zu Beginn hoch attackierten und nach ihren schnellen Ballgewinnen zu etlichen guten Abschlüssen kamen.
Immer wieder musste Heuer Fernandes all sein Können beweisen, um den frühen Rückstand zu verhindern, zudem fehlten den Holsteinern hier und da ein paar Zentimeter Präzision zur Führung. Nach 20 Minuten standen in der Statistik 7:0-Torschüsse zugunsten der Kieler, die sich in dieser Phase die Führung verdient gehabt hätten, ehe das Walter-Team etwas besser ins Spiel fand, erst defensiv weniger zuließ und sich dann nach einer halben Stunde Spielzeit auch offensiv zeigte. Und wie: Nach Dompés Flanke kam Jatta zum Kopfball, doch Kiels Innenverteidiger Erras kratzte seinen Kopfball gerade noch von der Linie, war dann aber in der 39. Minute ebenfalls machtlos. Erneut war es Dompé, der von links geflankt hatte - und dieses Mal Glatzel fand. Der setzte sich im Luftduell gegen besagten Erras durch und traf per per Kopf zur - so ehrlich muss man sein - schmeichelhaften HSV-Führung, die nicht nur der Co-Produktion von Dompé und Glatzel, sondern vor allem auch Keeper Heuer Fernandes zu verdanken war.
... aber am Ende verdienter Sieger
Nach dem Seitenwechsel starteten die Kieler Störche erneut mit viel Wucht in die Partie, doch dieses Mal war der HSV ebenfalls von Beginn an hellwach. Defensiv standen Schonlau & Co. sicher und ließen kaum mehr etwas anbrennen, grundsätzlich hielten die Hamburger das Spiel nun mit einer sehr viel körperlicheren Spielweise weiter vom eigenen Tor weg - und vorn machten sie es erneut mit Köpfchen. Nach einer scharf getretetenen Ecke des eingewechselten Benes wuchtete Heyer den Ball per Kopf zum 2:0 ins Tor.
Damit hatten die Rothosen das Ergebnis erreicht, mit dem sie bislang jedes Auswärtsspiel dieser Saison gewonnen haben. Doch darauf ausruhen konnte sich das Team nicht, denn die Kieler versuchte weiterhin alles, um doch noch das Tor zu erzielen, das sie in der Anfangsphase der Partie so sehr verdient gehabt hätten. Doch mit Wille, Teamgeist und der wieder einmal sehr lautstarken Unterstützung der mitgereisten Fans hielten die Walter-Mannen hinten kämpferisch dicht und machten vorn spielstark den Deckel drauf: Erneut leistete Geburtstagskind Benes, der sich damit zum zweiten Mal an diesem Abend selbst beschenkte, den Treffer ein, den Reis auf traumhafte Weise erzielte, indem er drei Kieler aussteigen ließ und dann den Ball fünf Minuten vor dem Ende zum 3:0 einschweißte. Es war das i-Tüpfelchen auf eine - wie eingangs bereits beschrieben - erneut deutliche Leistungssteigerung, mit der sich der HSV diesen Auswärtssieg verdiente. Der bekam zwar in der Nachspielzeit noch zwei Dämpfer, als die Kieler durch ein kurioses Heyer-Eigentor und infolge eines unglücklichen David-Patzers noch zu zwei Treffern kamen, am Ende aber brachten die Hamburger den insgesamt verdienten Dreier nach 95 ereignisreichen Minuten nach Hause.
Das Spiel im Stenogramm:
Holstein Kiel: Dähne - Becker, Wahl, Erras, Kirkeskov (72. Wriedt) - Schulz (62. Porath), Sander (79. Ignjovski), Reese, Mühling (72. Bartels) - Arp (79. Obuz), Skrzybski,
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim (88. Liebold) - Reis, Meffert, Kittel (65. Benes) - Jatta (58. Königsdörffer), Glatzel (88. David), Dompé (88. Bilbija)
Tore: 0:1 Glatzel (39.), 0:2 Heyer (69.), 0:3 Reis (85.), 1:3 Heyer (90.+2., ET), 2:3 Bartels (90.+3.)
Zuschauer: 15.034 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Gelbe Karten: - / Schonlau, Muheim
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel noch einmal im Detail nachlesen? Hier im Liveticker!
Holstein Kiel | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
---|---|---|
22 | Torschüsse | 12 |
49% | Ballaktionen | 51% |
54% | Zweikampfquote | 46% |
80% | Passquote | 83% |
10 | Ecken | 4 |
20 | Flanken | 13 |
4 | Abseits | 1 |
10 | Fouls | 9 |
Skrzybski 7 | Torschüsse | 3 Glatzel |
Arp 6 | Torschussvorlagen | 6 Dompé |
Erras 66 | Ballaktionen | 75 Muheim |
Mühling 70% | Zweikampfquote | 60% Schonlau |
Reese 8 | Flanken | 7 Dompé |