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Verein

29.01.24

20. Erinnerungstag im deutschen Fussball

Am Wochenende beteiligte sich der HSV wie jedes Jahr am Erinnerungstag des deutschen Fußballs. Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm wird in dieser Woche fortgeführt.

"Gemeinsam gegen das Vergessen" stand auf dem Banner geschrieben, den HSV-Mitarbeitende am gestrigen Heimspielsonntag auf den Rasen des Volksparkstadions trugen. Unmittelbar vor dem Anpfiff wurde es dann zusammen mit den Rothosen, den Spielern des Karlsruher SC sowie dem Schiedsrichterteam präsentiert – gemeinsam. Genau so gedachten die DFL und Clubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga am vergangenen Spieltag derjenigen Menschen, die in Deutschland und Europa in der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt, verfolgt, gequält und ermordet wurden.

„!Nie wieder“ lautet die Botschaft der gleichnamigen Initiative, die den Erinnerungstag initiiert hat. Der Moment für Solidarität mit allen unschuldigen Opfern ist wichtiger denn je. Hieraus ergibt sich der diesjährige Kampagnentitel „!Nie wieder ist jetzt“, der von den Einlaufkindern im Volksparkstadion auf wehenden Fahnen gezeigt wurde. Zudem wurde das Thema während der Stadionshow im Gespräch mit der HSV-Fankultur aufgegriffen.

Im HSVtv-Video gibt es einen Bewegtbild-Rückblick auf die Gedenk-Aktionen des HSV.


Am 27. Januar vor 79 Jahren befreite die sowjetische Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Und so fanden neben den Aktionen zum Heimspiel gegen den KSC bereits am Sonnabend, dem eigentlichen Erinnerungstag, Gedenk-Aktionen beim HSV statt. An der Gedenktafel beim Volksparkstadion (Eingang Rampe Nordost) wurden Kränze und Gestecke zusammen mit der Botschaft #WeRemember niedergelegt.

Darüber hinaus organisierte das Netzwerk Erinnerungsarbeit an diesem Tag einen Stadtteilrundgang. An den insgesamt drei Rundgängen lernten die rund 50 Teilnehmer etwas über die Geschichte der NS-Opfer aus der HSV-Familie und putzten Stolpersteine. Mit einer aus Young Ones bestehenden Gruppe beteiligten sich auch jugendliche HSV-Mitglieder an einem der Rundgänge.

In dieser Woche werden zwei weitere Veranstaltungen stattfinden, die sich im Rahmen des 20. Erinnerungstages im deutschen Fußball bewusst mit der Gegenwart jüdischen Lebens beschäftigen, nicht nur in der Gemeinschaft weltweit, sondern vor allem direkt in unserer Umgebung. Welche Auswirkungen und Veränderungen haben die Ereignisse in Israel im Alltag der jüdischen Menschen in Hamburg ausgelöst? Welcher aktive Beitrag lässt sich leisten und wie kann der Fußball dazu beitragen, sich solidarisch zu zeigen?

Wer sich an der Diskussion dieser Fragen beteiligen möchte, ist herzlich zu den beiden im Folgenden aufgelisteten Veranstaltungen eingeladen:


31.01.24: Podiumsveranstaltung 

Davidstern & Raute - jüdisches Leben in Hamburg und der HSV. Wie 1887 alles begann und wie es nach dem 7. Oktober 2023 weitergeht.

Entlang eines Zeitstrahls wird über verschiedene Abschnitte in der HSV-Historie das Thema „Antisemitismus – von damals bis heute“ diskutiert. Die Spielstätte am Rothenbaum, die Bedeutung jüdischer Mitglieder und die Rolle des HSV im Nationalsozialismus dienen als Einstieg in das Thema. Über die tragische Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm kommen Zeit- bzw. Zweitzeugen zu Wort, um gemeinsam mit den HSV-Anhängern Daniel Sheffer und Guy Klein darüber zu sprechen, was das Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober.23 in ihrem Alltag und im Alltag jüdischer Menschen verändert und angerichtet hat. Im Anschluss gibt es für alle Teilnehmer die Möglichkeit zu einem weiteren Austausch vor Ort. Keine Anmeldung notwendig. 

Gäste: 

Ruth Anne Damm (Zweitzeugin für Grete Hamburg/Schwester von Walter Jungbleib, ermordet am Bullenhuser Damm)
Daniel Sheffer (Stiftung Bornplatzsynagoge)
Guy Klein (OFC Hamburger Jungs Israel)

Moderation: Wenke Stegemann (Stories for tomorrow - Ein Raum für Wandel und Lernen“ und 2. Vorsitzende des Vereins „Ha-Kesher I Die Verbindung e.V., Moderation)

Wann: ab 19.00 Uhr - Keine Anmeldung notwendig.

Wo: Im Miralles Saal der staatlichen Jugendmusikschule, Mittelweg 42, 20148 Hamburg. 


29.01. - 01.02.24: Ausstellung Bullenhuser Damm

Im Foyer des Miralles Saals (Veranstaltungsort der Podiumsveranstaltung s.o.) ist von Montag (29.01.) bis Donnerstag (01.02.) eine Ausstellung aufgebaut, die die Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm aufarbeitet. Zum einen wird den Besuchern der Podiumsveranstaltung am 31.01. deshalb empfohlen, frühzeitig zu erscheinen, um sich die Ausstellung vor Beginn der Veranstaltung anzusehen. Zum anderen sind alle Interessierten im Laufe der Woche eingeladen, die Ausstellung unabhängig von der Veranstaltung zu besuchen.


01.02.24: Der 07.10.23 in Israel

Ein Gespräch mit Ayelet Epstein (Überlebende aus dem Kibbuz Kfar Az) und Ofer Waldmann (Journalist aus Israel)

Moderation: Julian Riek (what matters) 

Wann: Beginn 19.00 Uhr - Keine Anmeldung notwendig.

Wo: Haus des Sports, Schäferkampsallee 1, 20357 Hamburg.