Spieltags-Fakten
02.05.24
111. Hamburger Stadtderby: spielstark, spannend, speziell
Am Freitagabend treffen der Hamburger SV und der FC St. Pauli im 111. Stadtderby aufeinander. Und das dieses Mal unter besonderen Vorzeichen. Fünf spannende Facts hierzu präsentiert der Derby-Faktencheck.
#1 Spannende Ausgangslage
Es geht um viel am Freitagabend. Klar ist: Die Ausgangslage vor dem 32. Spieltag stellt sich so dar, dass die Gäste alles selbst in der Hand haben. Gewinnen sie das Stadtderby, sind sie sicher aufgestiegen. Dann ist es auch egal, wie das Parallel-Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg ausgeht. Für den HSV hingegen hat diese Partie in jedem Fall eine gewisse Relevanz, schließlich kann man mit aktuell vier Punkten Rückstand die Fortuna in den verbleibenden drei Spielen durchaus noch einholen und so Relegationsrang 3 noch ins Visier nehmen. Es wird also unglaublich spannend! Aber wie Coach Steffen Baumgart stets betont: Erstmal die eigenen Hausaufgaben machen. Bedeutet also: im heimischen Volksparkstadion das Stadtderby positiv gestalten, und erst dann schauen, was in Düsseldorf passiert.
#2 Große Historie
Es ist das 111. Hamburger Derby, das 111. Aufeinandertreffen der beiden Vereine. Die historische Gesamtbilanz spricht - auch wenn der FC St. Pauli als Tabellenführer in die aktuelle Partie geht - eine eindeutige Sprache: In 69 von bis dato 110 Pflichtspielen verließen die Männer mit der Raute auf der Brust den Platz als Sieger, dazu gesellen sich 17 Remis und 24 Niederlagen. Auch das bislang letzte Duell im Volksparkstadion konnten die Rothosen für sich entscheiden, der HSV gewann sein Heimspiel der zurückliegenden Saison spektakulär mit 4:3. Das Hinspiel im großen Schneetreiben am Millerntor endete mit einem 2:2-Remis.
#3 Rekord-Glatzel
Im Hinspiel traf auch HSV-Top-Torjäger Robert Glatzel, der am vergangenen Wochenende beim höchsten HSV-Sieg der Saison zwei Treffer zum 4:0 bei Eintracht Braunschweig beisteuerte. Damit ist bereits jetzt klar, dass Glatzel als unangefochtener Tor-Spezialist der Rothosen auch in seiner dritten HSV-Saison wieder mehr als 18 Treffer auf dem Torekonto haben wird - das schaffte vor ihm noch kein HSV-Profi, weder in der 2. noch in der 1. Bundesliga. Torschützenkönig wurde Glatzel trotz dieser Ausbeute bislang noch nie, in der ersten Saison traf Simon Terodde noch häufiger, in der zweiten Spielzeit Tim Kleindienst und aktuell führt Haris Tabakovic die Torjägerliste mit 20 Treffern an.
#4 Achtung, Ecke!
Wenn der Ball ruht und Marcel Hartel Anlauf nimmt, dann spielen die Kiezkicker ihre ganz spezielle Geheimwaffe aus. Und dann heißt es: Achtung! Denn keine Mannschaft der Liga ist nach Eckbällen so gefährlich wie der FC St. Pauli - wie der HSV im Hinspiel auch leidvoll erfahren musste, als Jackson Irvine nach einer Ecke das 1:0 erzielte. Das gelang ihm auch am vergangenen Wochenende wieder, überhaupt hat der FC in seinen jüngsten vier Partien immer ein Tor nach einem Eckball erzielt. Allein neunmal führte dabei ein Eckball Hartels zum Torerfolg, insgesamt sind es schon zehn Eckball-Tore. Ecken als Spezialgebiet - also, HSV: Obacht!
#5 Offensiv-Feuerwerk
Wenn der HSV und der FC St. Pauli aufeinandertreffen, dann ist es nicht nur das Duell der beiden Stadtnachbarn, sondern auch das der beiden abschlussfreudigsten Teams der Liga. Denn der HSV feuerte in dieser Spielzeit bislang 496-mal auf das gegnerische Tor, die Gäste 483-mal, was in diesem Ranking die Plätze 1 und 2 bedeutet. Und ganz nebenbei sind beide Mannschaften nicht nur spielstark und top im Kreieren von Chancen, sondern auch noch diejenigen Teams, die am häufigsten aus der Distanz getroffen haben: Der HSV erzielte gleich ein ganzes Dutzend Tore von außerhalb des Strafraums, St. Pauli derer elf. Wie gesagt: Es geht um viel am Freitagabend, und man darf sich augenscheinlich auch auf viel freuen.