
Spielbericht
06.11.21
1:1 - HSV mit Remis beim Karlsruher SC
Der Hamburger SV hat am Sonnabend beim Karlsruher SC einen Punkt mitgenommen. Die frühe Führung durch Sonny Kittel reichte nicht für den Auswärtssieg, Philipp Hofmann traf für den KSC zum 1:1.
Der HSV hat sich am Sonnabend im Topspiel des 13. Spieltags mit 1:1 (1:1) vom KSC getrennt. Im Karlsruher Wildpark gingen die Rothosen vor 20.000 Zuschauern durch einen wunderbaren Treffer von Kittel mit 1:0 in Führung (14.), die aber durch Karlsruhes Toptorjäger Hofmann schnell ausgeglichen werden konnte (18.). In der Folge entwickelte sich eine sehr offene Partie, in der beide Mannschaften zu besten Gelegenheiten kamen, doch ein weiterer Treffer wollte nicht mehr fallen, so dass es am Ende beim insgesamt leistungsgerechten Remis blieb.

Frühe HSV-Führung...
HSV-Coach Tim Walter veränderte seine Mannschaft gegenüber dem vergangenen Wochenende lediglich auf einer Position, für Alidou begann Kinsombi. Somit war klar, dass Keeper Heuer Fernandes den Kampf gegen die Zeit verloren hatte und sein Vertreter Johansson erneut zwischen den Pfosten stand. Und der sollte im Nebel von Karlsruhe reichlich zu tun bekommen, auch wenn die Partie zu Beginn eher für den HSV lief. Denn nach einem flotten Beginn beider Teams schlugen die Gäste bereits in der 14. Minute eiskalt zu. Und wie!
Kittel zauberte nach starker Jatta-Vorarbeit einen Ball aus halblinker Position ins lange Eck und ließ damit nicht nur KSC-Keeper Gersbeck staunend zurück. Doch dieses 1:0 sorgte nicht für die erhoffte Sicherheit, denn die Hausherrn antworteten prompt, suchten ebenfalls permanent den Weg nach vorn und belohnten sich nach 18 Minuten durch einen Kopfball von Stoßstürmer Hofmann mit dem 1:1. Und damit war es nicht getan, denn der KSC erspielte sich weitere gute Gelegenheiten, so dass nicht nur Johansson reichlich zu tun hatte, sondern zweimal Heyer sowie einmal Schonlau auf bzw. kurz vor der Torlinie retten mussten. Genauso gut hätten die Rothosen ihrerseits aber auch das zweite Tor erzielen können, Jatta und Glatzel verfehlten es jeweils knapp. So ging es schlussendlich mit dem 1:1 in die Pause, das die 20.000 Zuschauer im Wildpark begeistert hatte: zwei offensiv auftretende Teams, viele umkämpfte Duelle sowie reichlich herausgespielte Torraumszenen - die Fans beider Clubs bekamen ein echtes Topspiel zu sehen, in dem alles drin war.

... und Aluminiumglück
Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Spiel etwas. Der HSV konnte sich dem Pressing des KSC, der nun etwas tiefer stand als im ersten Durchgang, besser entziehen und erlangte mehr Spielkontrolle, dadurch ging es nicht mehr so wild hin und her wie in den ersten 45 Minuten. Gleichbedeutend damit war ein Rückgang der Anzahl an Torchancen - und die, die es gab, die waren zunächst auf Seiten der Hamburger. Heyer und Kittel besaßen die besten, verpassten aber das 2:1, so dass es mit diesem Remis in die Schlussphase ging.
Und in der wurde es dann doch noch einmal etwas wilder, denn die Hausherrn schalteten noch einmal einen Gang hoch und kamen in den letzten Minuten wieder vermehrt zu Abschlüssen, bei denen um ein Haar sogar noch das 2:1 dabei gewesen wäre, als Wanitzek zehn Minuten vor dem Ende nur den Pfosten traf. So aber ging dieses sehr intensive und überaus unterhaltsame Flutlichtspiel mit einem ingesamt leistungsgerechten Unentschieden zu Ende, auch wenn der HSV so viele gegnerische Torschüsse (21) zulassen musste wie in noch keinem Spiel dieser Saison und zum Ende mit dem Aluminium im Bunde war.
Das Spiel im Stenogramm:
Karlsruher SC: Gersbeck - Thiede, Gordon, Kobald, Heise - Breithaupt, Gondorf, Wanitzek – Choi (89. Cueto), Hofmann, Lorenz (71. Schleusener)
Hamburger SV: Johansson - Heyer, Schonlau, David, Muheim - Meffert – Kinsombi (62. Alidou), Reis (46. Doyle) - Kittel – Jatta (83. Kaufmann), Glatzel (62. Wintzheimer)
Tore: 0:1 Kittel (14.), 1:1 Hofmann (18.)
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Gelbe Karten: Gondorf (30.), Gordon (58.), Hofmann (77.) / Doyle (72.), Cheftrainer Walter (84.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel im Zeitraffer:
Min. | |
---|---|
5. | Erste HSV-Gelegenheit: Muheim bedient Glatzel auf links mit einem schönen Pass in die Tiefe, der von der Grundlinie wiederum zurücklegt auf Reis auf Höhe des ersten Pfostens. Der Achter zieht direkt mit rechts in Richtung des oberen rechten Torecks ab – aber knapp am Gersbeck-Kasten vorbei! |
8. | XXL² für Karlsruhe: Zunächst fliegt Lorenz am zweiten Pfosten mit viel Tempo heran und setzt eine Wanitzek-Hereingabe nur einige Meter über den Kasten. Kurz danach prüft Gordon nach einer Ecke die Hamburger Abwehrriege: Johansson kommt zwar an den Ball, am Ende ist es aber Mitspieler Heyer, der die Kugel gerade so noch artistisch von der Linie kratzt. Durchatmen! |
14. | 1:0! KITTEL ZAUBERT IHN REIN: Jatta legt aus dem Zentrum links raus auf Kittel, der an der Ecke des KSC-Sechzehners Gegenspieler Thiede ganz alt aussehen lässt und die Kugel dann gefühlvoll mit seinem rechten Fuß ins obere rechte Eck schnitzt. BOOM! |
18. | 1:1! Karlsruhe mit der Antwort: Heises butterweiche Flanke vom linken Flügel segelt perfekt in Richtung Torjäger Hofmann, der am ersten Pfosten höher steigt als Hamburgs Schonlau und den Ball mit dem Kopf über die Linie drückt. HSV-Keeper Johansson war zwar noch dran, kann den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Das gibt’s doch nicht! |
25. | Jetzt wieder Hamburg: Gersbeck will die Kugel außerhalb des eigenen Sechzehners in die Hamburger Hälfte befördern, rutscht beim versuchten Abschlag allerdings so ungünstig aus, dass die Kugel direkt vor die Füße von Jatta fällt. Der Hamburger Flügelflitzer versucht es direkt, die Karlsruher Defensivspieler können den Fast-Fauxpas aber gerade noch verhindern. Das wär’s gewesen! |
43. | Heyer und Schonlau mit Rettungstaten: Nach einem starken Zuspiel von Choi zieht Wanitzek aus der Distanz wuchtig ab. Heyer steht genau richtig und kann die Kugel mit seinem Bein gerade noch so über die Querlatte lenken. Kurz danach ist es dann Schonlau, der einen Hofmann-Abschluss aus etwa 11 Metern im letzten Moment blocken kann. Das war richtig knapp! |
46. | Blitzstart Hamburg: Kittel spielt die Kugel vom linken Flügel scharf in den Fünfer – KSC-Keeper Gersbeck wehrt nach vorn ab, wo Heyer aus kurzer Distanz überrascht wird und über die Kugel stolpert. Der zweite Ball landet bei Glatzel, aber auch sein Abschluss kann entschärft werden. Schade! |
53. | KSC aus der Distanz: Wanitzeks strammer Abschluss aus etwa 25 Metern fliegt nur ganz knapp über den Kasten von Johansson. Puh! |
64. | Kittel verpasst knapp: Jattas starke Hereingabe vom linken Flügel landet zielgenau bei Kittel, der am zweiten Pfosten herangerauscht kommt. Aus spitzem Winkel versucht der Edeltechniker die technisch anspruchsvolle Direktabnahme, kann die Kugel jedoch nicht auf den Kasten bringen. Maaan! |
80. | Jetzt Karlsruhe: Choi steckt die Kugel perfekt auf Wanitzek durch, der halbrechts im Sechzehner abzieht. Die Kugel klatscht in der Torwartecke zunächst gegen den Pfosten und von dort gegen den Fuß von Johansson. Glück für die Rothosen, dass die Kugel von der Hacke nicht ins Tor der Hamburger fliegt – stattdessen kann der HSV-Schlussmann die Kugel sichern. |
Karlsruher SC | Statistik zum Spiel | Hamburger SV |
---|---|---|
22 | Torschüsse | 14 |
43% | Ballaktionen in % | 57% |
53% | Zweikampfquote | 47% |
74% | Passquote | 82% |
9 | Ecken | 3 |
18 | Flanken | 18 |
2 | Abseits | 3 |
14 | Fouls | 13 |
Gondorf, Hofmann 5 | Torschüsse | 3 Wintzheimer |
Heise 6 | Torschussvorlagen | 4 Jatta |
Wanitzek 66 | Ballaktionen | 90 Schonlau |
Gordon 80% | Zweikampfquote | 58% Heyer |
Heise 6 | Flanken | 7 Jatta |