Spielbericht
01.06.23
0:3 - HSV verliert Hinspiel der Relegation
Gegen den VfB Stuttgart unterlagen die Hamburger deutlich, verloren auch noch Suhonen aufgrund einer Roten Karte und gehen nun mit einer gehörigen Hypothek ins Rückspiel dieser Relegation.
Der Hamburger SV hat am Donnerstag (1. Juni) das Hinspiel der Relegation beim VfB Stuttgart mit 0:3 (0:1) verloren. In der Mercedes-Benz-Arena gerieten die Rothosen bereits in der ersten Spielminute durch einen Kopfball von Mavropanos in Rückstand und konnten sich in der Folge bei Keeper Heuer Fernandes bedanken, dass es keinen zweiten Gegentreffer setzte, u.a. parierte Hamburgs Nummer 1 einen Elfmeter von Guirassy und hielt sein Team so in der Partie. Nach dem Seitenwechsel schlugen die Hausherrn aber erneut früh zu, und das auch noch zweifach: Vagnoman und Guirassy sorgten in der 51. und 54. Minuten für den Stuttgarter Doppelschlag, der schlussendlich auch den 3:0-Endstand bedeuten sollte. Doppelt bitter: Neben der Partie verloren die zu keinem Zeitpunkt aufsteckenden Hamburger auch noch Mittelfeldspieler Suhonen, der aufgrund eines groben Foulspiels in der 69. Minute die Rote Karte sah.
Hamburger Alptraumstart ...
HSV-Trainer Tim Walter konnte in Stuttgart wieder auf die zuletzt gesperrt fehlenden Reis und Jatta setzen, die auch erwartungsgemäß in die Startelf zurückkehrten. Doch diese Hamburger Elf, die am Sonntag in Sandhausen weit nach dem Abpfiff des eigenen Spiels den ultimativen Nackenschlag hatte einstecken müssen, bekam direkt den nächsten Hieb versetzt: Das Hinspiel der Relegation war gerade 46 Sekunden alt, als Mavropanos eine Sosa-Ecke unhaltbar zur ganz frühen 1:0-Führung der Stuttgarter einköpfte.
Es war ein Start ins Spiel, der Spuren hinterließ, denn der VfB bestimmte die Anfangsphase deutlich, kam immer wieder über die eigene linke Seite mit Sosa und Führich gefährlich vor das Hamburger Tor und hätte den zweiten Treffer folgen lassen können. Erst lief Guirassy in der 23. Minute fast von der Mittellinie allein auf Heuer Fernandes zu und durfte nur vier Minuten später nach einem Foul von Reis an Millot noch einmal per Strafstoß in das Duell mit Hamburgs Keeper gehen - und der parierte nach der Großchance auch diesen Elfmeter. Wahnsinn! Und damit nicht genug, denn in der 29. Minute lenkte Heuer Fernandes mit einem unglaublichen Reflex auch Führichs Geschoss irgendwie noch um den Pfosten. Es war also Hamburgs Nummer 1 zu verdanken, dass die Rothosen noch im Spiel waren. Und in das fanden sie fortan immer besser herein. Kämpferisch, aber auch spielerisch, so dass sich der HSV in der Folge öfter offensiv in Szene setzen konnte und in Person von Dompe in der 38. Minute auch den ersten gefährlichen Torabschluss verbuchte. Zu mehr reichte es in diesem ersten Durchgang allerdings nicht mehr, so dass es mit der knappen Stuttgarter Führung in die Halbzeit ging.
... und deutliche Niederlage
Es war zu spüren, mit welch großer Bereitschaft die Rothosen aus der Kabine kamen. Festen Willens, es besser zu machen als in der ersten Halbzeit, und wild entschlossen, den Rückstand zu egalisieren. Doch stattdessen setzte es den nächsten Nackenschlag, und diesen sogar in doppelter Ausführung: Nach einem schnellen Konter schob Vagnoman den Ball in der 51. Minute aus kurzer Distanz zum 0:2 aus Hamburger Sicht ein, und wiederum nur drei Minuten später sorgte ein erneuter Kopfballtreffer nach Sosa-Ecke für das 0:3 durch Guirassy.
Somit war diese Partie nach knapp einer Stunde quasi entschieden, und doch ließ das Walter-Team nicht nach, versuchte es weiter und kam durch Glatzel und Kittel zu zwei Topchancen, hatte aber an diesem Abend auch nicht das offensive Glück auf seiner Seite. Entmutigen ließ sich der HSV aber auch davon nicht, ebenso wenig wie von der Tatsache, ab der 69. Minute in Unterzahl agieren zu müssen, nachdem der kurz zuvor eingewechselte Suhonen nach einem groben Foulspiel an Vagnoman die Rote Karte gesehen hatte. Und so kämpfte sich das Team bis in die Nachspielzeit hindurch, versuchte sogar weiter auch Akzente nach vorn zu setzen, war dadurch aber in der Defensive natürlich anfällig und hierbei zwei-, dreimal mit dem Glück im Bunde, dass der VfB bei schnellen Gegenstößen gegen aufgerückte Rothosen nicht auch noch das vierte Tor nachlegte. Dennoch, die Ausgangslage vor dem Rückspiel am kommenden Montag gegen einen am heutigen Abend überlegenen VfB Stuttgart ist sicher nicht die beste. Aber auch nicht gänzlich hoffnungslos.
Das Spiel im Stenogramm:
VfB Stuttgart: Müller - Mavropanos, Anton (90.+2 Zagadou), Ito - Vagnoman, Karazor (84. Nartey), Endo, Sosa - Millot (84. Egloff), Guirassy (67. Pfeiffer), Führich (67. Tiago Tomas)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert, Reis (60. Suhonen), Kittel - Jatta, Glatzel, Dompe (65. Königsdörffer)
Tore: 1:0 Mavropanos (1.), 2:0 Vagnoman (51.), 3:0 Guirassy (54.)
Zuschauer: 55.500 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Gelbe Karten: Karazor / Reis, Königsdörffer
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / Suhonen (69., grobes Foulspiel)