Spielbericht
24.07.22
0:1 - HSV verliert gegen Hansa Rostock
Der HSV hat am Sonntag das erste Heimspiel der Saison und die erste Partie nach dem Tod von Vereinslegende Uwe Seeler mit 0:1 gegen den F.C. Hansa Rostock verloren.
Der Hamburger SV hat am Sonntag (24. Juli) mit 0:1 (0:0) gegen den F.C. Hansa Rostock verloren. Im mit 54.500 Zuschauern unter den gegebenen Sicherheitsbedingungen ausverkauften Volksparkstadion stand natürlich die Trauer nach dem Tod von Vereinslegende Uwe Seeler im Fokus des Geschehens, das sich nach einer sehr würdevollen Choreographie, einer Kranzniederlegung am Mittelkreis und ebenso huldigenden wie emotionalen Worten ab 13.30 Uhr auf das Spiel konzentrieren sollte. In dem lief der HSV mit einem Sondertrikot zu Ehren Uwe Seelers auf, hatte aber in der Paradedisziplin seines Idols an diesem Tag nicht das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite, so dass selbst beste Möglichkeiten nicht zum erhofften Torerfolg führten. Und so entschied ein schneller Gegenstoß der stark spielenden Gäste in der vierten Minute der Nachspielzeit diese Partie, als der eingewechselte Schumacher mit seinem 0:1 das Tor des Tages erzielte.
Torlose erste Hälfte...
HSV-Trainer Tim Walter konnte gegen Hansa die identische Startelf aufbieten wie beim 2:0-Sieg in Braunschweig. Einzig Flügelspieler Amaechi, der beim erfolgreichen Saisonauftakt nach seiner Einwechslung für viel frischen Schwung gesorgt hatte und auch an beiden HSV-Treffern beteiligt gewesen war, verletzte sich unter der Woche und stand gegen die Rostocker nicht zur Verfügung. Die agierten von Anpfiff an sehr defensiv, verbarrikadierten mit einer in der Abwehrarbeit zur Fünferkette mutierenden Defensivabteilung den eigenen Strafraum und machten dem HSV das Leben schwer.
Denn Lücken taten sich kaum auf, so dass die Rothosen nach einer halben Stunde zwar extrem dominante 77 Prozent Ballbesitz verbuchten, diese jedoch in keine zwingende Torchance umwandeln konnten. Für mehr Gefahr sorgten da die Rostocker Konter und Standardsituationen, im Zuge derer der Ball nach Frödes Kopfball und Prögers Flachschuss zweimal knapp links am Hamburger Tor vorbeirauschte (22., 28.). Die größte Gefahr verbuchten die Gäste aber in der 32. Minute, als sich die Hamburger nach zwei Ballverlusten am eigenen Strafraum gleich doppelt selbst in Bedrängnis brachten, diese Szenen aber schlussendlich schadlos überstanden. Dennoch zeigten diese Situationen, dass die Rostocker nach ihrem sehr defensiven Beginn im Laufe der ersten Hälfte mutiger wurden und variabler agierten, während auch der HSV in der Schlussphase des ersten Durchgangs noch einmal zulegte und mit Kittels Doppelchance in der 38. und 39. Minute die beiden gefährlichsten Aktionen der ersten 45 Minuten verbuchte.
... und später Knock-out
Nach dem Seitenwechsel blieben die Rostocker gut im Spiel und vor allem mit ihren schnellen Gegenstößen und Standards torgefährlich. Insbesondere Angreifer Pröger sorgte in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts zweimal für tiefes Durchatmen beim HSV-Anhang, hinzu kam nach rund einer Stunde eine absolute Topchance durch Ingelsson, die Heuer Fernandes mit einem starken Reflex vereiteln konnte. Und der HSV? Der tat sich schwer, in der Offensive die entscheidenden Lücken zu finden.
Kittel & Co. wurden immer wieder dazu gezwungen, rund um den Strafraum zu spielen, da die Gäste das Zentrum gut zustellten und auch die hohen Hereingaben, mit denen es der HSV dann und wann notgedrungen probierte, immer wieder herausköpfen konnten. So stand das torlose Remis bis in die letzten Minuten der Partie, in denen sich dann aber noch einmal die Ereignisse überschlugen. Denn erst mussten die beiden Torhüter hundertprozentige Chancen von Dressel auf der einen und Glatzel auf der anderen Seite überstehen, ehe der eingewechselte Schumacher in der achtminütigen Nachspielzeit gegen nun alles nach vorn werfende und auf Sieg spielende Hamburger zum späten K.o. ausholte und dem HSV in der 94. Minute das bittere 0:1 verpasste. Doch damit noch nicht genug, denn die Rothosen drängten weiter, wollten zumindest einen Punkt und ein Tor an diesem besonderen Tag, doch es half alles nichts. Nicht einmal der zum Schluss mitstürmende Heuer Fernandes, der tatsächlich die letzte Kopfballmöglichkeit hatte, die jedoch erneut Hansa-Keeper Kolke festmachte und damit den Rostocker Sieg festhielt.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer (82. Bilbija), Vuskovic (72. David), Schonlau, Muheim - Meffert, Reis, Benes (61. Rohr) - Königsdörffer (72. Heil), Glatzel, Kittel
F.C. Hansa Rostock: Kolke - Roßbach, Fröde (83. Dietze), Malone - Neidhardt (68. Schröter), Ananou (72. Schumacher) - Ingelsson (83. T. Meißner), Dressel, Rhein - Pröger, Verhoek (68. Breier)
Tore: 0:1 Schumacher (90.+4)
Zuschauer: 54.476
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Gelbe Karten: Heil / Verhoek, Ananou, Roßbach, Ingelsson, Schumacher
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
Das Spiel noch einmal im Detail nachlesen? Hier im Liveticker!
Hamburger SV | Statistik zum Spiel | F.C. Hansa Rostock |
---|---|---|
17 | Torschüsse | 12 |
66% | Ballaktionen in % | 34% |
56% | Zweikampfquote | 44% |
89% | Passquote | 72% |
5 | Ecken | 7 |
18 | Flanken | 6 |
- | Abseits | - |
9 | Fouls | 12 |
Glatzel, Reis 3 | Torschüsse | 3 Ingelsson, Pröger |
Kittel 5 | Torschussvorlagen | 2 Malone |
Muheim 85 | Ballaktionen | 49 Malone |
Muheim 83% | Zweikampfquote | 85% Malone |
Kittel 5 | Flanken | 3 Neidhardt |