Nachwuchs
05.10.24
Deutlicher Derbysieg für die U21
Trotz frühem Rückstand: Die Regionalliga-Mannschaft des Hamburger SV hat am Sonntagnachmittag (6. Anstoß) das Stadtderby beim FC St. Pauli mit 4:1 (1:1) für sich entschieden und springt vorübergehend auf Tabellenplatz elf.
Nachdem die U17 und U19 des Hamburger SV in den vergangenen Wochen in den Stadtderbys gegen den Nachwuchs vom FC St. Pauli jeweils doppelt erfolgreich gewesen waren, stand am Sonntag (6. Oktober) nun die U21 dem Stadtnachbarn gegenüber. Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen den SV Todesfelde nahm Cheftrainer Loic Fave im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt zwei Veränderungen vor: Für William Mikelbrencis (mit den Profis in Düsseldorf) und Daouda Beleme (Bank) begannen Ayukayoh Mengot und Omar Sillah.
Munterer Beginn: Zwei Tore nach sieben Minuten
Mit dem neuen Duo auf dem Platz mussten die Rothosen zunächst aber einem frühen Rückstand hinterherlaufen, Emil Staugaard köpfte nach fünf Minuten eine Ecke zum 1:0 für die Hausherren ins Netz. Doch der HSV fand die passende Antwort: Nach einem Ballgewinn und einem schnell ausgespielten Umschaltmoment drosch Omar Sillah den Ball nur 120 Sekunden später von der Strafraumkante zum 1:1 in die Maschen (7.). Nach dieser unterhaltsamen Anfangsphase hatten die Gastgeber zunächst etwas mehr vom Spiel und drückten die Rothosen vermehrt in die eigene Hälfte. Doch durch gemeinschaftliches Verteidigen verhinderten Lukas Bornschein und Co. weitere zwingende Einschussgelegenheiten des Stadtnachbarns. Im Spiel nach vorne wählten Kapitän Milad Nejad und Kollegen in dieser Phase zu häufig den langen Ball. Mitte der ersten Halbzeit gelang es der Fave-Elf sich aber wieder mehr Ballbesitzanteile zurückzuholen, sodass sich ein ausgeglichenes und körperbetonts Stadtduell entwickelte. Beide Teams schenkten sich in den direkten Duellen keinen Zentimeter. So ging es nach 45 Minuten folgerichtig mit dem Zwischenstand in die Kabine, auch weil Jesse Kilo nach einem ansehnlich vorgetragenen Konter allein vor Ben Voll am Keeper scheiterte (33.) und die Chance auf die Führung liegen ließ.
HSV dreht das Spiel kurz nach der Pause - und legt nach
Im zweiten Durchgang machte es der HSV gleich zu Beginn besser und nutzte die erste Chance zur Führung. Einen Freistoß aus dem Halbfeld von Anssi Suhonen auf den zweiten Pfosten köpfte Omar Sillah das Spielgerät vor das Tor, wo Innenverteidiger Joel Agyekum zum 2:1 traf (49.). Das Spiel war gedreht. Und in dieser Phase schwächten sich die Hausherren selbst. Binnen fünf Minuten zog Thies Mahnel zwei taktische Foulspiele, sodass er von Schiedsrichter Alexander Roj vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (53.). Kurz danach musste St. Pauli seinen Torwart Ben Voll verletzungsbedingt auswechseln, für ihn stand nun Kevin Jendrzej zwischen den Pfosten. Trotz der personellen Überzahl für die Gäste blieb die Partie recht ausgeglichen und körperbetont wie in der ersten Hälfe. Vor den Gehäusen war nun nicht mehr so viel Betrieb, der HSV kontrollierte mit einem Mann mehr das Geschehen. So dauerte es bis zur 75. Minute als Omar Sillah mit einem Distanzschuss aus rund 20 Metern in den rechten Winkel das 3:1 markierte. Mit diesem Traumtor zum absolut richtigen Zeitpunkt sorgten die Rothosen für klare Verhältnisse, die sich durch Joker Daouda Beleme in der Schlussphase noch deutliche gestalteten und gar auf 4:1 erhöhten (83.). Jesse Kilo erzielte in der Nachspielzeit noch den fünften Treffer, dieser fand aufgrund einer Abseitsposition allerdings keine Anerkennung (90.+2). Das tat der ausgelassenen Jubelstimmung kurze Zeit später aber keinen Abbruch.
Seit Oktober 2018 ungeschlagen: Derbybilanz weiter ausgebaut
Denn der Erfolg am Sonntag war bereits das elfte Stadtderby in Serie, in dem die U21 des Hamburger SV gegen die U23 vom FC St. Pauli ungeschlagen geblieben ist. So ist man seit Oktober 2018 ohne Niederlage gegen den Stadtnachbarn. „In den ersten Minuten haben wir ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu kommen und in Ruhe von hinten rauszuspielen. Wir waren hektisch und haben viele Bälle verloren, folgerichtig sind wir auch mit 0:1 in Rückstand gegangen. Für uns war es sehr wichtig, dass wir darauf schnell eine Antwort gefunden haben. Denn man hat den Jungs schon angemerkt, dass es ein besonderes Spiel ist und dass sie vielleicht ein bisschen ängstlich waren“, analysierte Coach Loic Fave, um anschließend aber zu erwähnen: „Das haben sie mit zunehmender Spieldauer aber abgelegt. In der zweiten Halbzeit haben wir vor allem nach dem 3:1 Spielfreude gezeigt und die Partie verdient gewonnen!“
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
FC St. Pauli U23: Voll (57. Jendrzej) – Turtschan, Mahnel, Appe, Staugaard (77. Aigbekaen), Günther (62. Brauburger) – Dahaba, Schmitz (57. Rinal), Ahlstrand (77. Schröder) – Ulbricht, von Knebel Doeberitz
U21: Hermann – Oliveira (86. Kramer), Hildebrandt (62. Gandert), Bornschein, Agyekum, Mengot – Suhonen (86. Rath), Nejad (C) (62. Prabakaran) – Kilo, Sillah, Yalcinkaya (71. Beleme)
Tore: 1:0 Staugaard (5.), 1:1 Sillah (7.), 1:2 Agyekum (49.), 1:3 Sillah (75.), 1:4 Beleme (83.)
Gelbe Karten: Appe, Mahnel, Ulbricht, Turtschan, Rinal – Hildebrandt, Gandert, Sillah, Rath
Gelb-Rote Karte: Mahnel (53.)
Schiedsrichter: Alexander Roj
Fans: 567