
HSV II
11.11.17
1:4 bei Braunschweig - erste Saisonpleite für die U21
Erst zu inkonsequent verteidigt, dann zu nachlässig vor dem Tor: die U23 von Eintracht Braunschweig fügt dem Regionalliga-Tabellenführer die erste Saisonniederlage zu.
Von außen gestartet, nach innen gezogen und das lange Eck anvisiert. Mats Köhlert machte in der 72. Minute gegen die U23 von Eintracht Braunschweig ganz vieles richtig. Sein Schuss aus knapp 20 Metern landete unhaltbar für Löwen-Keeper Yannick Bangsow im langen Ecke. Bei der U21 des HSV sorgte dieses Tor aber nicht für großen Jubel, eher für Hoffnung. Alles andere wäre bei einem 0:3-Rückstand, der aus der ersten Halbzeit resultierte, auch nicht richtig gewesen. Köhlerts Treffer fiel jedoch in einer Drangphase, in der dem HSV zuzutrauen gewesen wäre, das Spiel noch zu drehen. Die Hoffnung also völlig berechtigt. Als Eros Dacaj aber nur zwei Minuten später den alten Abstand wiederherstellte, hatte allen Gewissheit: das 1:4 bedeutete die erste Saisonniederlage für die U21 des HSV in der Fußball-Regionalliga.
Dreimal ist die HSV-Defensive nicht wach
„Es war uns allen klar, dass man im Fußball nicht immer gewinnen kann“, sagte U21-Trainer Christian Titz, „man muss aber immer mit der absoluten Konsequenz verteidigen und das hat uns heute in der ersten Halbzeit gefehlt. Dafür wurden wir brutal bestraft.“ Die Titz-Equipe startete gut in der Partie, setzte die Braunschweiger wie so viele Gegner auch in der eigenen Hälfte fest. Die Gastgeber traten den Hamburgern mit einer 4-5-1-Formation entgegen, in deren vorderster Front Phillip Tietz als Anspielstation fungierte. Doch anstatt die spielerische Überlegenheit in einer Führung ummünzen zu können, musste die U21 plötzlich einen Rückstand hinnehmen. Quentin Foley nutzte Abstimmungsprobleme in der HSV-Defensive und schoss den Ball per Volley zur 1:0-Führung in die Maschen (12.). Die Mannschaft von Trainer Henning Bürger löste sich nun aber nicht aus der defensiven Grundordnung, sondern lauerte weiter auf Konter. In der 29. Minute konnte Ahmet Canbaz einen zum 2:0 nutzen. Über die rechte Angriffsseite war er der Rothosen-Defensive enteilt. Auch vor dem 0:3 wirkte die Hintermannschaft der Gäste ungewohnt passiv. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld war Tietz im Strafraum völlig frei und konnte so für den dritten Braunschweiger Treffer sorgen (39.). Am Ende der Halbzeit sollte die Bürger-Elf fünfmal gefährlich vor das HSV-Tor gekommen sein, drei Treffer waren die Folge. Das ist Effektivität.
Die Rothosen ließen diese im ersten Durchgang vermissen. Mehrfach konnte sich der Tabellenführer der Regionalliga über außen durchspielen, doch letztlich fehlte es am entscheidenden Pass oder der nötigen Kaltschnäuzigkeit. Köhlert hatte kurz nach dem 0:2 den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch sein Abschluss aus acht Metern ging rechts am Tor vorbei (30.). Kurz darauf hatte Törles Knöll eine Doppelchance, doch zweimal parierte Eintracht-Keeper Bangsow (32.).
„Es ist positiv, dass sich die Jungs in der zweiten Halbzeit nicht aufgegeben und alles reingeworfen haben“, lobte U21-Trainer Titz die Moral seiner Mannschaft. Im zweiten Durchgang bespielten die Hamburger ihren Gegner nun noch konsequenter, die Löwen wurden in ihrer eigenen Hälfte festgesetzt. Nur die Tore wollten nicht fallen. Knöll (55., 57.), der eingewechselte Christian Stark (62., 64.), Leon Mundhenk (66.), Khaled Mohssen (68., 78., 84.) und der nur Sekunden zuvor ins Spiel gekommene Patrick Storb (86.) hätten allesamt mit ein bisschen Fortune ins Tor treffen können. Köhlerts Treffer weckte noch einmal den Glauben an die Wende (72.), doch Dacaj' Kopfball machte am Ende alles klar (74.). „Wir wollten alles dafür tun, dass die Siegesserie des HSV gegen uns ein Ende hat und das haben die Jungs heute klasse gemacht. Es war ein bärenstarker und auch spielstarker Gegner, der uns laufen gelassen hat", bilanzierte Eintracht-Trainer Bürger.
Trotz der Niederlage bleibt die U21 des HSV Tabellenführer. Am kommenden Sonnabend wartet nun das Topspiel gegen SC Weiche Flensburg (18. November, 13 Uhr, Wolfgang-Meyer-Sportanlage).
Das Spiel im Stenogramm:
HSV-U21: Behrens – Mundhenk, Ambrosius, Giese (46. Ronstadt), Gmeiner (46. Stark) – Haut (86. Storb) – Mohssen, Steinmann, Gouaida, Köhlert – Knöll. Weiter im Kader: Golz, van den Berg, Kyeremeh, Njie.
Eintracht Braunschweig: Bangsow - Henschel, Panourgias, Dogan, Rettig - Canbaz, Fouley, Dacaj, Franke, Popovic (87. Adetula) - Tietz (89. Undav)
Tore: 1:0 Fouley (15.), 2:0 Canbaz (28.), 3:0 Tietz (39.), 1:3 Mats Köhlert (72.), 1:4 Dacaj (74.)
Zuschauer: 281
Schiedsrichter: Markus Büsing