Saison
18.10.17
Mladen Petric - der letzte Siegtorschütze
Der letzte Erfolg gegen Bayern München liegt mittlerweile schon acht Jahre zurück. Am 26. September 2009 traf Mladen Petric zum vielumjubelten 1:0-Sieg im ausverkauften Volksparkstadion. HSV.de sprach mit dem Goldenen Torschützen von damals.
Sein Pfeil-und-Bogen-Jubel ist bis heute unvergessen und jedem HSV-Fan sofort ein Begriff. Die Rede ist, na klar, von Mladen Petric. Der in der Schweiz aufgewachsene Kroate wechselte 2008 von Borussia Dortmund zum HSV und wurde innerhalb kürzester Zeit zum Publikumsliebling. Vor allem natürlich aufgrund seiner Tore. In vier Jahren waren es 61 in 136 Pflichtspielen für die Rothosen. Dazu bereitete der Stürmer weitere 21 Treffer vor. Eine tolle Quote, die zudem einige Highlights parat hatte. Ganz oben auf der Liste stehen dabei natürlich die Tore gegen den FC Bayern München.
Am siebten Spieltag der Saison 2009/10 traf der Angreifer gegen den Rekordmeister wie schon im Jahr zuvor zum 1:0-Sieg. Es war bis heute der letzte Erfolg gegen den Serienmeister aus dem Süden. „Ich kann mich sehr gut daran erinnern, das vergisst man nicht“, sagt Petric gegenüber HSV.de. „Ich weiß noch ganz genau, wie wir vor dem letzten Sieg einen Mannschaftskreis gebildet haben und Zé Roberto uns eingetrichtert hat, dass die Bayern überhaupt keinen Bock haben gegen uns zu spielen. Zé kannte ja noch viele von seinen alten Bayern-Jungs und wusste Bescheid. Er hat uns damit schön heiß gemacht. Und tatsächlich haben wir das Ding dann ja auch gewonnen.“
"Die Spiele kann man nicht vergleichen"
In den letzten Jahren waren die Punkte gegen die schier übermächtigen Bayern leider Mangelware. Petric, der den HSV immer noch ganz genau verfolgt, weiß um die Lücke, die mittlerweile zwischen den beiden Clubs klafft. „Man kann die Spiele von damals gar nicht mit denen von heute vergleichen. Wir hatten in den Jahren wirklich eine herausragende Mannschaft, die immer oben mitgespielt hat und die die Großen ärgern konnte. Auch die Bayern. Die Kraftverhältnisse heute sehen da ja etwas anders aus.“
Dennoch hat die Zuneigung für Hamburg und den HSV bei dem Kroaten, der nach seinem Karriereende 2016 mit seiner Frau und seiner Tochter knapp 20 Kilometer außerhalb von Athen lebt, darunter nicht gelitten. „Ich verfolge alle meine alten Clubs, aber es ist ja kein Geheimnis, dass mir der HSV ganz besonders ans Herz gewachsen ist. Ich hatte eine fantastische Zeit in Hamburg und beim HSV, ich denke immer gern daran zurück. Hamburg vergisst man eben niemals so ganz“, sagt Petric und verrät, dass auch die Fans ihn nicht vergessen haben. „Erst neulich haben wieder ein paar HSV-Fans auf meiner Seite geschrieben, ich solle doch bitte zurückkommen, man brauche mich unbedingt. Da habe ich mich gefreut, aber mir auch gedacht: Ihr habt schon mitbekommen, dass ich mittlerweile 36 bin und vor über einem Jahr mit dem Fußball aufgehört habe?“
Zurzeit feilt der ehemalige Nationalspieler an seinen Trainerscheinen. Das Spiel gegen Bayern wird er in seiner neuen Wahlheimat in Griechenland verfolgen. Und sollte es einen Überraschungserfolg geben, wird er sicher gedanklich oder auch über seine Social-Media-Kanäle einen Pfeil mit seinem imaginären Bogen rüberschießen.
In der neuen HSVlive-Ausgabe, die am Freitag erscheint, gibt es ein ausführliches Interview mit Mladen Petric über seine Liebe zum HSV, neue Herausforderungen und südländische Lebensqualität. Seid gespannt.