Pressekonferenz
10.05.18
"Fans und Mannschaft präsentieren sich als Einheit"
In der Pressekonferenz vor dem Saisonfinale gegen Borussia Mönchengladbach lobte Christian Titz die Unterstützung der Anhänger, seine Alternativen in der Offensive und die Qualität des Gegners.
Am Vatertag war beim HSV eine Menge los. Zunächst schauten sich rund 2.000 Fans das letzte öffentliche Training der Profis an und demonstrierten damit noch einmal eindrucksvoll, dass sie hinter dem Team von Christian Titz stehen, im Nachgang strahlte der Trainer in der offiziellen Pressekonferenz vor dem Saisonfinale gegen Borussia Mönchengladbach am Sonnabend (Sonnabend, 12. Mai, ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) viel Zuversicht aus, das Unmögliche doch noch möglich zu machen. „Wenn uns vor sieben Wochen einer gesagt hätte, am letzten Spieltag sind wir auf zwei Punkte ran, dann hätten wir das alle unterschrieben. Ich glaube daran, dass wir es schaffen werden“, so Titz.
Im Detail sprach der Cheftrainer in der Pressekonferenz über ...
… den Trainingsbesuch der Fans: Es war eine richtig tolle Aktion. Man sieht, dass es die Mannschaft geschafft hat, die Fans in den letzten Wochen wieder abzuholen und sie sich gemeinsam als Einheit präsentieren. Ich glaube, dass es für uns in dieser Situation sehr wichtig ist, dass wir einen 12. Mann haben und sie uns unterstützen, auch wenn es nicht so gut läuft. Das haben sie heute einmal mehr eindrucksvoll gezeigt. Das wird uns vor dem schweren Heimspiel stärken, weil wir wissen, dass wir das Stadion hinter uns haben. Insgesamt zeigt es die große Leidenschaft, die die Fans und Zuschauer hier in der Stadt für den HSV haben. Das macht diesen Verein auch aus. Ich habe für mich nur gedacht: Von mir aus können wir sofort rausgehen und spielen.
… die Entscheidung, das Training öffentlich zu machen: Ich habe schon gemerkt, wie Spieltage und bestimmte Situationen auf die Mannschaft wirken. Speziell nach der Niederlage in Frankfurt war die Truppe schon sehr niedergeschlagen. Eine niedergeschlagene Mannschaft einzusperren und zu glauben, dass man grundsätzlich der Heilsbringer ist, der die Leute hochgezogen bekommt, das würde ich mir nicht anmaßen. Es ist gut, dass die Spieler merken, dass sie Menschen noch an sie glauben. Das gibt ihnen Selbstvertrauen und den Glauben an die Leistung, die sie abrufen können. Es gibt immer unterschiedliche Ansätze, aber in unserer Situation tut uns das gut.
… die Atmosphäre am Sonnabend: Ich erwarte natürlich eine sehr lautstarke Atmosphäre, wenn wir ins Stadion kommen. Die Zuschauer wollen unsere Mannschaft nach vorne peitschen. Es wird aber sicher auch sehr stark von der Spannung getragen. Wir müssen es zum einen schaffen, selber in Führung zu gehen, zum anderen sind wir ja auch noch von einem anderen Ergebnis abhängig. Das wird zu einer besonderen Atmosphäre führen.
… den Umgang mit der Atmosphäre: Bei den Spielern ist das natürlich eine sehr individuelle Geschichte. Sie werden auch jeweils ein Stückchen unterschiedlich reagieren. Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass es kein Hemmnis ist, sondern etwas Schönes. Wenn du in ein ausverkauftes Stadion kommst, in dem die Mehrzahl der Zuschauer hinter dir stehen, das empfinde ich als einen positiven Aspekt, der mich nach vorn bringt. Am Ende wird sich die Konzentration aber hauptsächlich nur auf das Spiel fokussieren.
... eingeblendete Zwischenstände: Ich denke, es ist nicht ratsam, wenn wir zu viele Spielstände einblenden. Aber sollte der Spielstand für uns zum Positiven gehen, und wir haben in dem Moment das Gefühl, es könnte helfen, dann möchte ich das nicht ausschließen. Wir wollen grundsätzlich bei uns bleiben. Man wird es aber eh nicht verhindern können, dass das Stadion reagiert, wenn irgendwo ein Tor fällt.
… das Personal: Aaron und Tatsu konnten einige Einheiten in dieser Woche nicht mitmachen, deshalb mussten wir auch ein bisschen was ausprobieren. Nicolai Müller trainiert zudem richtig gut. Wir müssen abwägen, ob wir ihn von Anfang an bringen, das ist nach so langer Zeit natürlich auch schwer, oder wechseln wir ihn ein. Da sind ein paar offene Fragen. Sehr positiv ist, dass wir überhaupt auf den offensiven Positionen so viele Alternativen vor so einem wichtigen Spiel haben.
… den Gegner: Ich hätte mich gefreut, wenn sie nicht im Aufwind wären. Sie haben sich in den letzten Wochen gefangen. Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die eine gute Spieleröffnung und gerade auf ihren offensiven Positionen sehr schnelle Spieler hat. Wenn du sie offen spielen lässt, ist das sehr schwer zu verteidigen. Bei aller Qualität, die Borussia Mönchengladbach hat, passt sie aus meiner Sicht zu diesem Spiel, weil zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die Fußball spielen wollen. Dadurch, dass es für Gladbach auch noch um einiges geht, erwarte ich eine hochbrisante Partie.
… das Saisonfinale: Wenn uns vor sieben Wochen einer gesagt hätte, am letzten Spieltag sind wir auf zwei Punkte ran, dann hätten wir das alle unterschrieben. Da waren wir in einer Situation, in der wir uns gefragt haben, gewinnen wir noch ein Spiel und wie können wir uns vernünftig verabschieden. Jetzt stehen wir vor einer Situation, dass wir mit einem Heimsieg und der Mithilfe des 1. FC Köln noch in die Relegation kommen können. Dieser positive Gedanke überwiegt.