skip_navigation

Nachbericht

05.02.18

Mit Einsatz und Moral Selbstvertrauen sammeln

Nach dem 1:1 gegen Hannover 96 lobt Bernd Hollerbach die Grundtugenden der Mannschaft und setzt weiter auf harte Arbeit, um die nötigen Erfolgserlebnisse einzufahren.

Beim Heimspiel gegen Hannover 96 war es unmittelbar nach dem Schlusspfiff im weiten Rund des Volksparkstadions andächtig ruhig. Sowohl die Spieler als auch die Fans schienen nicht so richtig zu wissen, wie sie dieses 1:1-Unentschieden denn nun bewerten sollten. Eigentlich waren gegen die Niedersachsen drei Punkte das erklärte Ziel, um im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Schritt zu machen. Durch den späten Ausgleich von Filip Kostic (86.) hatte man sich nach dem Rückstand durch Iver Fossum (37.) aber zumindest einen Punkt erkämpft und erneut Moral bewiesen. „Es war das erwartet schwere Spiel gegen Hannover. Wir sind wie schon gegen Leipzig ein zweites Mal zurückgekommen. Die Mannschaft glaubt an sich“, stellte Bernd Hollerbach die positiven Aspekte am Tag danach wie erwartet in den Vordergrund.

Beste Laufleistung der Saison

Damit blieb der Trainer auch in seinem zweiten Bundesliga-Spiel ungeschlagen. „Vorher gab es vier Niederlagen in Serie. Dass man da nicht mit breiter Brust rausgeht, und den Gegner überrennt, ist auch klar“, erklärte Hollerbach die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Deshalb seien jetzt vor allem andere Attribute gefragt: „Die Mannschaft hat Kampfgeist, Einsatz und Moral gezeigt. Es ist eine Grundvoraussetzung, dass wir marschieren. Ich hole mir das Selbstvertrauen auch dadurch, dass ich gut arbeite und fit bin. Diese Erfahrung habe ich selber als Spieler gemacht“, so der Trainer.

Gegen Hannover lief seine Mannschaft insgesamt 123,7 Kilometer, so viel wie noch in keinem anderen Spiel in dieser Saison. Physisch ist sie also auf einem guten Level. Nur vorne wurden wieder einmal zu wenige klare Tormöglichkeiten herausgearbeitet. „Natürlich müssen wir auch schauen, dass wir mehr Fußball spielen. Aber die Mannschaft hatte auch vorher schon das Problem, dass wir im letzten Drittel wenig Lösungen haben. Ich bin keiner, der die Hand auflegt und dann läuft’s von alleine. Das hat alles seine Gründe. Wichtig ist die Moral - und die stimmt. Die Jungs glauben an sich und hauen bis zum Schluss alles raus“, zeigte sich Hollerbach durchaus zufrieden mit der Leistung seines Teams.

Einige Alternativen für Papa

Am kommenden Spieltag geht es nun nach Dortmund. Ausgerechnet beim Spiel gegen die heimstarke Borussia muss der HSV auf seinen Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos verzichten, der sich gestern in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote-Karte einhandelte. „Wir haben schon noch einige Alternativen für Papa“, entgegnete der Trainer unbeeindruckt. Als erstes kommt dafür natürlich Mergim Mavraj in Frage. „Er hat sich in der letzten Woche schon gut präsentiert“, lobt Hollerbach den Albaner, der bei Gisdol noch zum Stammpersonal gehörte. Aber auch Gideon Jung könnte in der Woche zur Alternative werden. Nach seinen Rückenproblemen soll er morgen eine erste Laufeinheit absolvieren und könnte im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Auch alle anderen Spieler, die zuletzt nicht zum Zuge gekommen sind, können sich morgen in einem internen Testspiel gegen die U21 zeigen. „Wir werden ein gemischtes Spiel machen, damit ich mir auch mal einen Überblick verschaffen kann, wie es bei der zweiten Mannschaft aussieht“, erklärte Hollerbach. Schon am Sonnabend schaute sich der Coach die Partie der U19 gegen RB Leipzig an (2:0). Erste Reaktion: Seit heute trainiert Josha Vagnoman bei den Profis mit. „Mir ist sein Tempo aufgefallen. Dazu hat er für sein Alter schon einen guten Körper. Hinten links habe ich zurzeit nur Dougi, deshalb will ich mir ihn mal anschauen“, sagt Hollerbach über den 17-jährigen Rechtsfuß, der in der U19 aktuell auf der Linksverteidigerposition spielt und 2017 zusammen mit Fiete Arp an der U17-Weltmeisterschaft teilnahm.

Ständiger Austausch mit Titz

Zudem sucht Hollerbach die Gespräche mit U21-Trainer Christian Titz. „Wir sind im ständigen Austausch. Ich habe immer auf junge Spieler gesetzt. Wenn einer die Klasse hat, nehme ich ihn gerne dazu“, so Hollerbach, der dadurch auch den internen Konkurrenzkampf weiter hochhält. Um gegen Dortmund zum Kader zu gehören, muss in der Woche gut und hart gearbeitet werden. Diese Maxime lebt Hollerbach vor. Auch die Mannschaft setzte die geforderten Tugenden gegen Hannover über weite Strecken um. Honoriert wurde dies am Ende auch von den Fans im Volksparkstadion. Beim Gang vor die Nordtribüne wurde die Mannschaft am Sonntag nämlich mit lauten „HSV-Rufen“ verabschiedet und mit „Auswärtssieg“-Sprechchören für die nächste Partie eingestimmt.

 

Die Presserunde mit Trainer Bernd Hollerbach nach dem Spiel gegen Hannover 96 seht ihr bei HSVtv.