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28.10.17
Arp: Gedämpfte Freude nach erstem Bundesliga-Treffer
Der Treffer von Fiete Arp reichte in Berlin leider zu keinem Punktgewinn. Reichlich Lob bekam der Youngster aber dennoch, das er aber gar nicht so gern aufnahm. HSV.de sprach mit dem jüngsten Torschützen des HSV in der Bundesliga-Geschichte.
Eigentlich wollte sich Markus Gisdol zu den positiven Erkenntnissen des Hertha-Spiels nicht mehr äußern. Zu tief saß der Stachel nach der 1:2-Niederlage. Am Ende tat er es aber dennoch, denn nicht nur die Einwechslung von Routinier Aaron Hunt und Youngster Tatsuya Ito, sondern vor allem die von Torschütze Fiete Arp brachte eine Menge frischen Wind in die Partie: „Es überrascht mich nicht, dass er getroffen hat. Er ist auch bei uns im Training gut. Er war jetzt bei der U17-Weltmeisterschaft und ist erst seit Dienstag da. Durch die Klima- und Zeitumstellung war es nicht möglich, ihm mehr Spielzeit zur Verfügung zu stellen. Für ihn und auch Ito gilt, dass wir sie Stück für Stück ranführen wollen. Diese Jungen machen Spaß, die geben Gas und sind erfrischend für unser Spiel. Es tut gut, dass wir solche Jungs in der Hinterhand haben, aber sie sind noch nicht die Spieler, auf deren Schultern wir die ganze Verantwortung legen dürfen. Deswegen müssen wir sie behutsam aufbauen, auch wenn sie es wirklich immer gut machen, wenn sie reinkommen.“
HSV.de sprach nach dem Spiel mit dem Torschützen, der in seinem zweiten Bundesliga-Spiel gleich seinen ersten Treffer erzielte und damit mit 17 Jahren, neun Monaten und 26 Tagen der jüngste Torschütze des HSV in der Bundesliga-Geschichte ist.
HSV.de: Fiete, das war heute dein erster längerer Einsatz bei den Profis. Wie hat es sich angefühlt, in der Bundesliga zu spielen?
Arp: Mein zweiter Einsatz in der Bundesliga ist für mich persönlich natürlich ein Highlight gewesen, besonders deshalb, weil ich dieses Mal etwas Zeit hatte, um auch richtig am Spiel teilzuhaben. Es ist aber auch ein extremer Unterschied, du musst in der Bundesliga zu jeder Sekunde voll konzentriert sein.
Du hast mit deinem ersten Torschuss in der Bundesliga gleich auch dein erstes Bundesligator erzielt. Was hast du in dem Moment gedacht, als der Ball zu dir kam und du direkt abgezogen hast?
Im Endeffekt denkt man auf dem Platz - genauso wie in der U19 - nicht viel nach, wenn einem der Ball vor die Füße fällt, sondern schließt ganz einfach instinktiv ab.
Wie war das Gefühl, als der Ball über der Linie war, welche Gedanken schossen dir in dem Moment durch den Kopf?
Als der Ball drin war, dachte ich: Geil, jetzt haben wir noch genug Zeit, um hier auch etwas mitzunehmen.
Überwiegt jetzt, nachdem dies nicht geklappt hat, der Frust über die Niederlage oder doch die Freude über dein erstes Bundesligator?
Nach dem Abpfiff hat es erstmal gedauert, bis ich an das Tor gedacht habe. Ich mag es nicht, wenn Leute nach einer Niederlage zu mir kommen und mir gratulieren. Mein Tor hätte mich nur dann wunschlos glücklich gemacht, wenn daraus Punkte resultiert hätten.