Pressekonferenz
25.08.16
"Alles daransetzen, das Spiel zu gewinnen!"
In der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Aufakt gegen den FC Ingolstadt 04 sprach HSV-Trainer Bruno Labbadia unter anderem über die personelle Situation, Alen Halilovic und seine Erwartungen an das Spiel sowie die kommende Spielzeit.
Ziemlich heiß geht es in diesen Tagen rund um das Volksparkstadion zur Sache. Das liegt zum einen am verspäteten Sommer, der sich Ende August in seiner vollen Stärken in Hamburg präsentiert und für Temperaturen um die 30 Grad sorgt und zum anderen an den Rothosen, die zwei Tage vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FC Ingolstadt (Samstag, Anstoß 15:30 Uhr) voller Vorfreude und Energie strotzen. Dieses Bild vermittelte auch Cheftrainer Bruno Labbadia auf der heutigen Pressekonferenz. "Wir freuen uns, in die Saison zu starten. Wir haben die Pflichtaufgabe im Pokal gut gelöst und haben jetzt große Vorfreude auf unsere Heimpremiere!", diktierte der 50-Jährige den Journalisten in die Notizblöcke und Aufnahmegeräte.
Im Detail sprach der Cheftrainer über ...
... die personelle Situation: Albin Ekdal ist derzeit noch am weitesten entfernt. Er hat gestern ein paar Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht. Das hatte sich auch angeboten, weil wir am Kurzpassspiel und taktischen Abläufen gearbeitet haben. Für Samstag spielt er aber keine Rolle. Auch Lewis hat noch etwas Trainingsrückstand und ist erst seit einer Woche wieder voll dabei. Wir werden ihn wohl nur im Notfall mit in den Kader nehmen und im Anschluss an das Spiel die Länderspielpause optimal nutzen, um ihn wieder aufzubauen. Insgesamt hat er eine sehr gute Reha absolviert und ist schneller zurück als gedacht. Gleiches gilt für Emir. Ich bin froh, dass er so einen Eisenschädel hat und sich bereits gegen Zwickau wieder zurückgemeldet hat.
... das Spiel: Ich erwarte eine ähnliche Partie wie in der Vorsaison. Ingolstadt besitzt eine wahnsinnig gut eingespielte Mannschaft. Sie sind seit zwei bis drei Jahren komplett eingespielt und personell beinah unverändert. Zudem stellen sie eine sehr laufstarke Truppe, die durch Neu-Trainer Markus Kauczinski noch einmal einen neuen Anstrich bekommt. Wir sind gewarnt, sollten aber vor allem auf uns gucken und alles daransetzen, um das Spiel zu gewinnen. Gerade im Rückspiel der Vorsaison haben wir uns zuviel mit ihrer Spielweise beschäftigt.
... Alen Halilovic: Alen ist ein sehr begnadeter Spieler, ein großes Talent und wäre nicht hier, wenn ich ihn nicht haben wollte. Er ist aber auch noch sehr jung und wir kennen ja auch die Erwartungshaltung, die im Umfeld des HSV herrscht, wenn ein Spieler vom FC Barcelona kommt. Wir haben mit Alen ein sehr ausführliches und gutes Gespräch geführt und ihm auch erklärt, dass in der Bundesliga nochmal anders gespielt wird. Was die Position angeht, hat er in Spanien sehr häufig über die rechte Seite gespielt. Er ist offensiv sehr variabel einsetzbar, was eine Stärke darstellt und natürlich ist es denkbar, ihn auch mal in die Mitte zu nehmen. Hier sollte man uns auch vertrauen, dass wir die Spieler stets so einsetzen, dass sie dem Team in der jeweiligen Aufstellung am besten helfen.
... die 54. Bundesliga-Saison: Wenn man sieht, wie die Teams hinter der Spitze aufgerüstet haben, dann erwartet uns eine spannende Spielzeit. Der FC Bayern München ist gefolgt von Dortmund Favorit, aber ich finde beispielsweise auch Bayer Leverkusen sehr interessant. Sie haben kaum Spieler verloren und verfügen über sehr viel Qualität. Auch Gladbach und Schalke sind gut aufgestellt und haben sich nochmal verstärkt. Die ersten sechs bis sieben Plätze sind damit fast schon vergeben und es wird ein großes Hauen und Stechen um die internationalen Plätze geben. Da ist es schwer zu sagen, wo wir am Ende landen werden. Wir haben natürlich auch Ziele, aber wir stecken noch mitten in der Entwicklung und dürfen nie vergessen, wo wir herkommen. Es wird ein Lernprozess, wie sich die Mannschaft findet. Aktuell ist die Stimmung positiv und wir sollten versuchen, sie mitzunehmen. Dafür brauchen wir kurzfristige Ergebnisse wie jetzt in Zwickau.
... den Weg des HSV: Wir sollten nicht vergessen, dass vor meiner Ankunft auch häufig im Sommer investiert werden konnte. Jetzt gehen wir aber einen anderen Weg als zuvor und gucken extrem auf das Potential der Spieler. Wir haben das Ziel, eine Mannschaft über zwei bis drei Jahre aufzubauen, was im Fußball schon eine lange Zeit darstellt. Wir haben Spieler verpflichtet, von denen wir zu 100 Prozent überzeugt sind und die gut in unsere Struktur und den besagten Aufbau passen. Die Spieler müssen uns weiterhelfen und deshalb werden wir jetzt zum Ende des Transferfensters auch mit Bedacht handeln. Gerade jetzt ist jeder Transfer für den Spieler und Trainer schwierig, da der Spieler die Vorbereitung verpasst hat. Um ihn in das ohnehin noch neue Konstrukt einzubinden, muss vieles passen.