Verein
05.09.17
Neue Nachbarn für Uwe Seelers Fuß
Am Dienstagnachmittag (5. September) bekamen Martin Wilke, Hans-Jürgen „Dittschi“ Ripp, Klaus Zaczyk sowie der bereits verstorbene Gerhard Heid für ihre besonderen Verdienste um den HSV einen Platz auf dem Hamburger „Walk of Fame“.
Es war ein Tag, an dem einmal alles zusammenpasste. Der Hamburger Spätsommer präsentierte sich am Dienstagnachmittag (5. September) noch einmal von seiner besten Seite. Die Sonne schien bei angenehmen 23 Grad am Volksparkstadion und auch der bislang tadellose Bundesliga-Start des HSV mit sechs Punkten aus zwei Spielen sorgte für beste Laune bei den circa 120 geladenen Gästen. Gekommen waren sie alle, um Augenzeugen zu werden, wie der ehemalige HSV-Trainer Martin Wilke, die beiden einstigen HSV-Spieler Hans-Jürgen „Dittschi“ Ripp und Klaus Zaczyk sowie der bereits verstorbene Talentsichter Gerhard Heid für ihre besonderen Verdienste für den HSV einen eigenen Platz am berühmten Hamburger „Walk of Fame“ bekamen.
Eine verdienstvolle Anerkennung
Unter den Gästen waren neben Sponsor und Mitinitiator Andreas Maske, Inhaber der Langzeit-Autovermietung Maske, auch die Laudatoren der Geehrten. Peter Hidien, Lotto King Karl, Dieter Matz sowie Udo Bandow gaben sich die Ehre und fanden lobende und anerkennende Worte für die vier Protagonisten. Vor Zwölf Jahren wurde der berühmte Uwe-Seeler-Fuß am Volksparkstadion errichtet. Seitdem fanden bereit 41 weitere HSV-Größen einen Platz auf dem Hamburger „Walk of Fame“. Am Dienstagnachmittag folgten nun die HSVer 42 bis 45.
„Es ist eine große Ehre, Gerhard Heid, Martin Wilke, Hans-Jürgen Ripp und Klaus Zaczyk in den Walk of Fame mit aufnehmen zu können“, erklärte Andreas Maske auf der feierlichen Veranstaltung. „Hinter jedem Namen, der hier verewigt wird, steckt eine Person mit einer eigenen Geschichte. Ihre Verdienste sollen nicht in Vergessenheit geraten.“ HSV-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen ergänzte: „Es ist eine verdienstvolle Anerkennung, einen Platz auf dem Walk of Fame zu bekommen. Ein Verein muss seine Tradition leben und darf sich nicht nur darauf berufen. Diese Veranstaltung ist eine tolle Möglichkeit, dies zu tun.“
Peter Hidien, der als Spieler mit dem HSV selbst große Titel gewinnen konnte, dankte seinem Entdecker Gerhard Heid, der ihn einst in die Bundesliga-Mannschaft der Rothosen brachte. Heid, der bereits im Alter von 36 Jahren an einem Herzinfarkt starb, hatte viele große Talente zum HSV gelotst und war als „Raubritter“ und „Schlitzohr“ gleichermaßen geliebt wie gefürchtet. „Er hat nie ein Tor erzielt oder verhindert“, erklärte Peter Hidien, „und dennoch ist er in die Geschichte eingegangen.“ In den zwei Jahren, die er beim HSV gewesen sei, habe er den Grundstein für die späteren Erfolge des Vereins gelegt. „Nie wieder gab es jemanden, der es geschafft hat, so viele Talente nach Hamburg zu holen, die es auch in die erste Elf geschafft haben“, so Hidien. Heid bekam deshalb heute eine bronzene Plakette am Uwe-Seeler-Fuß.
Ehrung für charaktervolle Spieler
Und auch die anderen Laudatoren zögerten in ihren Reden nicht, die Geehrten für ihre besonderen Dienste und Errungenschaften zu loben. HSV-Stadionsprecher Lotto King Karl stellte nicht nur die O-Beine „Dittschi“ Ripps hervor, die es ihm ermöglichten, „den Eisenbahner“ salonfähig zu machen, oder den Torlos-Rekord mit 177 Bundesliga-Spielen ohne Treffer, den ihm Dennis Diekmeier mittlerweile streitig gemacht hat, sondern betonte auch die großen Erfolge des einstigen Abwehrspielers. „Es ist eine Ehre, hier verewigt zu werden“, sagte Lotto und ergänzte: „Es wurden Spieler ausgewählt, die sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Deswegen ist es toll und richtig, dass Dittschi aufgenommen wurde.“ Ripp absolvierte insgesamt 177 Ligaspiele für den HSV und gewann mit den Rothosen die Deutsche Meisterschaft (1979), den DFB-Pokal (1976) und schließlich auch den Europapokal der Pokalsieger (1977).
Ein Lob, dem sich auch Udo Bandow für Klaus Zaczyk anschloss. „Klaus hat sich beim HSV in einer Zeit, wo es auf- und abging, schnell zu einem Leistungsträger entwickelt und dabei immer bei der Integration junger Spieler geholfen. Mit dem HSV hat er große Erfolge eingefahren und damit den Grundstein für viele erfolgreiche Jahre des Vereins gelegt.“ Zaczyk brachte es auf 262 HSV-Ligaspiele und gewann ebenfalls den DFB-Pokal (1976) sowie den Europapokal (1977).
Martin Wilke, der als erster Bundesliga-Trainer des HSV in die Geschichte einging, bekam ebenfalls einen Platz auf dem Walk of Fame. Mit gerade einmal 27 Jahren wurde der heute 90-Jährige erstmals Übungsleiter bei den Hamburgern, holte zwischenzeitlich als Verbandsportlehrer zweimal den Länderpokal und kehrte 1962 schließlich wieder zurück zum HSV, führte den Verein in die Bundesliga und gewann den DFB-Pokal. Heute kehrte er sinnbildlich ins Volksparkstadion zurück. „Mit deinem Fußabdruck auf dem Walk of Fame schließt sich heute nach mehr als 60 Jahren der Kreis“, fasste es Laudator Dieter Matz abschließend zusammen.