Nachwuchs
06.06.18
Ein Jahr Alexander-Otto-Akademie
Am 6. Juni 2017 wurde der neue HSV-Campus eingeweiht. Verantwortliche und Spieler blicken auf das erste Jahr in der Alexander-Otto-Akademie zurück.
Heute vor einem Jahr wurde die Alexander-Otto-Akademie zum Leben erweckt. Für viele Verantwortliche, Trainer und Spieler war der Umzug an den HSV-Campus eine Umstellung. Peu à peu ist das Gebäude zu einem Zuhause geworden, von dem der HSV in vielen Bereichen profitiert. Verantwortliche, Funktionsträger und Spieler lassen das erste Jahr aus ihrer Sicht Revue passieren.
Alexander Otto, Unternehmer, Mäzen, Namensgeber:
Die jüngsten Erfolge der HSV-Nachwuchsmannschaften und die gelungene Integration mehrerer Nachwuchsspieler bei den Profis zeigen, dass die Nachwuchsarbeit jetzt Früchte trägt. Das ist ein Verdienst der sportlichen Leitung – insbesondere auch Bernhard Peters - und der optimierten Trainingsbedingungen. Seit Eröffnung der Akademie trainiert der Großteil der Nachwuchsspieler im Volkspark, wo sie an der Seite der Profis und mit dem Stadion vor Augen enorme Motivation verspüren. Ich begrüße den eingeschlagenen Weg und auch die Fans identifizieren sich damit. Der Abstieg war auch für mich schmerzvoll, aber umso wichtiger ist es jetzt, auf die Karte Nachwuchs zu setzen. Und was mich besonders freut: Gleich im Eröffnungsjahr der Akademie haben wir seitens der HSV-Campus gGmbH Projekte im HSV-Amateursport mit 280.000 Euro fördern können – das Beachvolleyballfeld am Ochsenzoll wurde gerade eingeweiht und in Kürze folgt hier ein neuer Kunstrasen. Genau diese Verzahnung von Profi- und Amateursport schätze ich. Von daher ist der HSV-Campus ein gelungenes Best-practise-Projekt.
Bernhard Peters, Direktor Sport:
Wir haben mit der Akademie einen Quantensprung in allen Bereichen in Puncto der Professionalität gemacht. Das hat alle unheimlich mitgerissen und motiviert. Wir genießen es, in einem sehr guten und leistungsorientierten Umfeld zu arbeiten. Das ist die Basis des Erfolges im Nachwuchs und an diesem trägt Alexander Otto einen großen Anteil.
Dr. Dieter Gudel, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums:
Ich bin als einer der ersten am 6. Juni 2017 in unsere neue Akademie gezogen und erlebe unser neues Leistungszentrum somit quasi vom ersten Tage an hautnah. Ich finde es toll, wie unsere neue Anlage von unseren Spielern, Mitarbeitern, Förderern und von unserem Umfeld aufgenommen wird. Alle spüren förmlich wie wir als Nachwuchs eine neue Kraft gewonnen haben und hiermit noch besser mit unseren Spielern arbeiten und sie entwickeln können. Die praktische Nähe zur Bundesliga zahlt sich tagtäglich durch einen tollen Austausch unter allen Trainern und Mitarbeitern aus und führte dazu, dass wir unserer Pflicht und Leidenschaft noch besser nachkommen können, Spieler für die Bundesliga zu entwickeln.
Sebastian Harms, Sportlicher Leiter Leistungsbereich (U16 bis U19):
Die Alexander-Otto-Akademie hat allen motivational noch einmal einen großen Schub gegeben und ist norddeutschlandweit ein richtiger Leuchtturm unserer Ausbildung geworden. Die Wege zwischen der ersten Mannschaft und dem Nachwuchsleistungszentrum sowie auch innerhalb der Mannschaften aus dem Leistungsbereich zur U21 sind spürbar kürzer geworden, sodass immer mehr Spieler und auch Trainer aus dem Nachwuchs den Weg in die erste Mannschaft und die U21 geebnet bekommen. Eine Herausforderung ist nach wie vor die räumliche Distanz zum NLZ in Norderstedt, wo die Basis für die Arbeit in der Alexander-Otto-Akademie gelegt wird. Hier können einige Abläufe noch optimiert werden. Wobei auch hier der Brückenschlag bereits auf einem sehr guten Weg ist, insbesondere durch die handelnden Personen im Grundlagen- und Aufbaubereich.
Benjamin Scherner, Chefscout Nachwuchs:
Mit dem Campus haben wir optimale Möglichkeiten, die individuelle sportliche und außersportliche Förderung jedes Spielers voranzutreiben. Die täglichen Begegnungen zwischen Spielern, Trainern und Verantwortlichen machen Abläufe transparenter und fördern unsere Werte. Das hat auch zu einer engen Verzahnung zwischen Profis und Nachwuchs geführt. Dadurch haben alle Mitarbeiter spürbar größeres Wir-Gefühl. Aus Scouting-Sicht hat sich verbessert, dass wir bei Probespielern jetzt die Möglichkeit haben, die Betreuung an einem zentralen Ort vorzunehmen. Externe Spieler und Eltern kriegen so direkt einen Einblick in die tägliche Arbeit.
Florian Graudegus, Koordinator Aufbaubereich (12 bis U15):
Durch den Campus und die Alexander-Otto-Akademie haben wir im nationalen Vergleich einen großen Schritt in Richtung Wettbewerbsfähigkeit oder gar -Vorteil getan. Aber auch unsere Bedingungen am „alten“ Standort Norderstedt konnten im selben Zug noch einmal verbessert werden. So stehen an beiden Standorten die Qualität der Infrastruktur den Inhalten in nichts nach. Zudem ist es uns bereits im ersten Jahr sehr gut gelungen, die Brücke zu schlagen und den Austausch zwischen den Trainern und sonstigen Mitarbeitern konstant aufrecht zu erhalten. Alle arbeiten mit größtem Ehrgeiz daran, möglichst vielen Spielern des Grundlagen- und Aufbaubereichs den Sprung in den Campus am Volkspark zu ermöglichen, also eine überdurchschnittlich hohe Durchlässigkeitsquote in den Leistungsbereich zu erreichen. Auf Seiten der Spieler schafft der Campus hierfür einen überragenden Anreiz! Jeder will den Sprung an den Campus schaffen.
Oliver Spincke, Internatsleiter:
Es ist klar, dass der Umzug den Alltag in vielen Dingen verbessert und vereinfacht hat. Das Essen in der Mensa ist erstklassig, die Verzahnung der Teams aus dem Leistungsbereich mit der U21 und der ersten Mannschaft ist stark verbessert worden. Die Räumlichkeiten im 2. OG für die außersportliche Betreuung (Internat/Tagesbetreuung/Sprachunterricht/Nachhilfe) sind ideal auf die Alltagsbedürfnisse der Jungs abgestimmt. Hin und wieder werden vor allem der Fußballkeller und das Arriba aus Norderstedt vermisst, aber dafür gibt es - vor allem in den Sommerferien - nächtliche Fußballtennis-Matches auf dem beleuchteten und mit lauter Musik beschallten Paddle-Court. Einziges Manko des HSV-Campus‘ ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In den ersten Wochen nach unserem Einzug war die tägliche Frage: „Können Sie uns bitte zur Haltestelle Stellingen fahren?“ Mittlerweile haben sich alle ein Fahrrad gekauft. Ein bisschen zu häufig haben wir den „Tag der offenen Tür“, aber das Verlangen der Öffentlichkeit nach Teilhabe am HSV-Alltag wird bei uns fortwährend diskutiert. Insgesamt sind die Nachwuchskicker mit ihrem neuen Wohnort und die Mitarbeiter mit dem neuen Arbeitsumfeld sehr zufrieden. Hier liegt der Grundstein für eine anstrengende aber zugleich auch vielversprechende Zukunft.
Matthias Hellmig, Schulkoordinator und Karrierebegleiter:
Natürlich war die Aufregung vor dem Umzug aus dem beschaulichen Norderstedt in die Hochburg Hamburg groß. Unsicherheit vor dem Ungewissen wich aber schnell der großen Neugier vor den Chancen, welche der Standort und vor allem die hochmoderne Alexander Otto Akademie bieten. Ich für meinen Bereich kann nur sagen, dass die außersportliche schulische Betreuung mit nun fünf Partnerschulen zwar ein hohes Maß an Nerzwerkarbeit bedeutet, aber nur so können wir unsere Spieler an den zwei Standorten optimal außersportlich fördern. Denn das große Ziel muss es weiterhin sein, unser Prinzip aus Stand- und Spielbein, also das Gleichgewicht aus Fußball, Schule und Persönlichkeitsentwicklung stabil zu halten.
Sebastian Haut, Kapitän U21:
Die Bewertung des ersten Jahres kann nur positiv ausfallen. Es macht einfach Spaß, in der Alexander-Otto-Akademie zu trainieren und dadurch fällt es einem auch leichter, einfach mal länger zu bleiben und etwas für sich selbst zu machen. Die Krafträume sind dafür super, der Fußballcourt auf dem Dach auch. Ich finde es auch gut, dass die Profis hier immer wieder rüberkommen und man dadurch allen näherkommt, auch den Trainern aller anderen Mannschaften. Absolutes Highlight ist für mich das Essen in der Mensa. Das macht für mich so vieles leichter.