Stimmen zum Spiel
14.10.22
"Im Elf-gegen-elf hätte das anders ausgesehen"
Die Rothosen verlieren nach acht Siegen in Folge das erste Mal wieder ein Auswärtsspiel. Die Schlüsselszene war der Platzverweis von Sebastian Schonlau.
Derbys sind besondere Spiele mit besonderen Geschichten. Und so war es auch am Freitagabend (14. Oktober) im Rahmen des 12. Spieltags am Millerntor. Denn die Geschichte dieses 108. Pflichtspiel-Stadtduells spielte sich wohl in der 28. Minute ab, als ein Abschlag von Pauli-Keeper Nikola Vasilj zwischen den beiden Innenverteidigern der Rothosen aufkam und Amenyido im Anschluss Schonlau einen Tick entwischte und eine leichte Berührung den Kiez-Kicker zum Fallen brachte. Die anschließende rote Karte war hart, aber vertretbar. Doch sie änderte das komplette Spiel, das St. Pauli an diesem Tag mit konsequenter Chancenauswertung am Ende für sich entschied. Entsprechend frustriert zeigten sich die HSV-Profis nach dem Schlusspfiff. Die Stimmen zum Spiel.
Sebastian Schonlau: Den Platzverweis kann man geben. Es ist meine Verantwortung, ich schließe in der Szene nicht früh genug. Ich will die Chance noch verhindern, muss aber wegbleiben. Das ist mein Ding. Das war die Schlüsselszene des Spiels. Im Elf-gegen-elf hätte das mit Sicherheit anders ausgesehen.
Daniel Heuer Fernandes: Es tut einfach weh, so ein Spiel zu verlieren. Wir haben alles versucht, sind mutig geblieben, aber der Gegner hat es über die Räume, die wir in Unterzahl geben mussten, gut gemacht. Beim 0:2 war es dann noch schwerer, zurückzukommen. Heute und morgen wird es schwer, aber wir müssen die Köpfe dann wieder hochkriegen. Wir wissen, was wir diese Saison schon geleistet haben. Wir wissen, was wir für eine Qualität haben und wir lassen uns von sowas nicht unterkriegen. Wir ziehen unser Ding durch.
Jonas Meffert: Im wichtigsten Spiel gewinnen wir nicht - da ist man einfach nur enttäuscht. Es tut richtig weh. Jeder von uns hätte wie Bascho versucht, die Situation noch zu retten. Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Wir müssen das Spiel nicht automatisch verlieren, weil wir in Unterzahl sind. Wir dürfen das erste Gegentor nach einem Standard nicht bekommen, dann sieht das Spiel anders aus. Wir müssen die Niederlage jetzt verdauen. Für unsere Fans tut es uns extrem leid, sie haben uns unglaublich gepusht.
Tim Walter: Wenn man ein Derby verliert, ist man sehr enttäuscht. Das Spiel war von Anfang an rassig mit vielen Zweikämpfen. Die entscheidene Szene für mich war natürlich die rote Karte. Die kann man so geben. Auch mit zehn Mann haben wir das Spiel eigentlich im Griff. Wir haben mehr Kontrolle und mehr Ballbesitz. Wir haben versucht unser Spiel durchzuziehen, dafür stehen wir auch. St. Pauli ist dann mit einem Kopfball in Führung gegangen, das darf uns so nicht passieren. Wir laufen dann noch in einen Konter, weil wir weiter probiert haben, ein Tor zu erzielen. Die Jungs haben alles reingeworfen, letztendlich kriegst du dann noch das dritte Tor.
Timo Schulz: Es war ein verdienter Sieg. Die rote Karte für Schonlau hat natürlich einen großen Einfluss aufs Spiel genommen. Wir waren bis dahin ganz gut im Spiel, uns ist dann aber ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht. Der HSV hatte trotzdem immer noch Ballkontrolle. Wenn man die ganzen 90 Minuten nimmt, haben wir das Spiel aber verdient gewonnen.