Saison
01.08.23
Mit Rückenwind den KSC im Blick
Nach dem furiosen Auftaktspiel gegen den FC Schalke 04 (5:3) ist der Hamburger SV am Sonntag beim Karlsruher SC erstmals auswärts gefordert. Dabei könnte es erneut wild zur Sache gehen.
Mit einem atemberaubenden Fußballfest ist der Hamburger SV am vergangenen Freitag in die Zweitliga-Saison 2023/24 gestartet. Das Eröffnungsspiel gegen den FC Schalke 04 hatte mit acht Toren, mehreren Führungswechseln und einem späten Siegtor so ziemlich alles zu bieten, was den Fußball ausmacht – am Ende stand ein 5:3-Sieg, der nicht nur aus Sicht von Mittelfeldspieler Jonas Meffert den „Relegationsfrust“ mit einem Schlag aus dem Volksparkstadion wegblies. Bei aller Emotionalität wussten die HSV-Profis zugleich eine sehr sachliche Analyse zum ersten von insgesamt 34 Saisonspielen abzugeben. Schließlich steht am kommenden Sonntag beim Karlsruher SC (6. August, Anstoß: 13.30 Uhr) die nächste Herausforderung auf dem Programm.
In Baden wartet auf die Rothosen dabei kein allzu herzlicher Empfang. In der Vorsaison musste sich der HSV vor angeheizter Stimmung mit 2:4 geschlagen geben, verlor erstmals seit zehn Jahren und zwölf Pflichtspielen wieder eine Partie gegen den KSC. „Bei dieser Paarung ist immer etwas los, die Partien sind immer ausverkauft, und es knistert immer“, weiß auch KSC-Trainer Christian Eichner, der im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt zudem betont: „Auch mit beiden Trainerbänken ist immer viel los, deshalb können wir uns auf ein rassiges Fußballspiel freuen.“ Im neuen Wildparkstadion, das nach jahrelangen Umbauarbeiten fertiggestellt ist und als reine Fußballarena nun rund 34.000 Plätze fasst, erwartet die Walter-Mannen also abermals ein wilder Ritt.
Heyer und Hadzikadunic vor Trainingsrückkehr
Dass die Hamburger wilde Spiele können und in ihnen zumeist die Oberhand behalten, hat nicht nur das jüngste Duell mit dem FC Schalke 04, sondern auch die Vorsaison auf fremden Plätzen gezeigt, wo der HSV die Auswärtstabelle mit 30 Punkten als Spitzenreiter abschloss. Die Rothosen gehen also durchaus mit doppeltem Rückenwind in ihr erstes Gastspiel der Saison 2023/24, zumal sich die Personallage weiter zu entspannen scheint. Zwar musste Trainer Tim Walter beim heutigen Startschuss in die Trainingswoche auf Moritz Heyer (Vorsichtsmaßnahme nach Kopfzusammenprall) und Dennis Hadzikadunic (Aufbautraining) verzichten. Doch sowohl der Defensivallrounder, der gegen die Knappen als Linksverteidiger aufdribbelte, als auch der Neuzugang, der aufgrund von muskulären Problemen passen musste, sollen planmäßig morgen wieder ins Teamtraining einsteigen. Dort mischte heute abermals vollumfänglich Miro Muheim mit, der nach seiner Wadenverletzung gegen Schalke als Einwechselspieler bereits wieder eine Option darstellte.
Und dann ist da ja auch noch HSV-Kapitän Sebastian Schonlau, der sich ebenfalls nach Wadenproblemen auf dem Weg der Besserung befindet und heute sein individuelles Programm steigerte. „Bei einer Muskelverletzung kann man den Heilungsprozess nicht immer genau abschätzen“, erklärte Tim Walter nach dem heutigen Training im Rahmen einer Medienrunde. „Bascho hatte etwas länger Probleme und musste zuletzt im Reha-Prozess wieder einen Schritt zurückmachen. Doch heute ist geplant, dass er auch wieder mit dem Ball am Fuß trainiert.“ Neben dem Kapitän sowie den Langzeitverletzten Anssi Suhonen und William Mikelbrencis fällt damit aktuell nur noch Ludovit Reis aus, der aktuell sogar komplett abschalten darf. „Ludo hat aktuell frei. Er hatte eine sehr kurze Pause, daher ist er tatsächlich im Urlaub“, erklärte Walter. Der an der Schulter verletzte Mittelfeldmotor verfolgte am Freitagabend mit einer Armschlinge die Begegnung live vor Ort und jubelte am Spielfeldrand kräftig mit. „Was für eine Nacht – stolz auf das Team“, hatte der 23-jährige Niederländer später auf Instagram gepostet. Eine Botschaft, die er am kommenden Sonntag sicherlich gern so wiederholen möchte.